Hallo Hallo! Hier spricht Berlin!
Hallo Hallo! Hier spricht Berlin! ist ein französisch-deutscher Spielfilm aus dem Winter 1931/32, gestaltet nach einem Roman von Rolf Vanloo. Regie führte Julien Duvivier. Die Besonderheit an dieser Produktion ist, dass es keine zwei unterschiedlichsprachigen Versionen gibt, sondern die Darsteller in ihrer jeweiligen Muttersprache sprechen und sich, so nötig, auch in der jeweiligen Fremdsprache versuchen.
Film | |
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Titel | Hallo Hallo! Hier spricht Berlin! |
Originaltitel | Hallo Hallo! Hier spricht Berlin! Allô Berlin? Ici Paris! |
Produktionsland | Frankreich Deutschland |
Originalsprache | Deutsch, Französisch |
Erscheinungsjahr | 1932 |
Länge | 89 Minuten |
Stab | |
Regie | Julien Duvivier |
Drehbuch | Julien Duvivier |
Produktion | Frank Clifford |
Musik | Karol Rathaus |
Kamera | Reimar Kuntze Heinrich Balasch Max Brinck |
Besetzung | |
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Handlung
Lily und Annette arbeiten in Paris als Telefonistinnen. In Berlin wiederum üben zur selben Zeit Erich und Max dieselbe Tätigkeit aus. Häufig muss Erich Auslandsgespräche stöpseln, sodass es nicht ausbleibt, dass er sich schon mehrfach kurz mit seiner Pariser Kollegin Lily ausgetauscht hatte. Dabei wechselten die beiden auch immer mal wieder persönliche Worte und begannen sich allmählich sympathisch zu finden. Eines Tages finden Lily und Erich, dass es doch eigentlich mal Zeit wäre, sich auch persönlich kennen zu lernen, und so verabredet man sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in Paris. Doch Erichs Dienstplan erlaubt es nicht, zu dem abgemachten Termin abzureisen, und so versucht er, Lily telefonisch zu erreichen, um ihr Bescheid zu geben, dass er später kommen werde. Doch Erich erreicht nur Lilys Kollegin Annette und sagt ihr, dass sie Lily seine Verspätung ausrichten möge. Annette ist zwar mit dem Journalisten Jacques Dumont zusammen, aber das bedeutet für die junge Frau ja nicht, dass sie bereit wäre, auf ein kleines Abenteuer mit dem Deutschen zu verzichten. Und so entschließt Annette sich dazu, Erichs Nachricht nicht an Lily weiterzugeben und statt ihrer Erich am Bahnhof in Paris in Empfang zu nehmen.
Daheim in Berlin hat Erichs Kollege Max dessen Auslandsgespräch mitgehört. Da er, anders als sein Kollege, zu dem verabredeten Termin Zeit hat, reist er statt Erich nach Paris, um Lily kennen zu lernen. Lily, die nichts von der Terminverschiebung ahnt, holt den falschen Erich ab. Sie ist ein wenig enttäuscht, hat sie sich doch ein anderes Bild von Erich gemacht. Man verbringt einen gemeinsamen Abend am Montmartre, doch als Max in der Rolle Erichs etwas zudringlich wird, weicht sie ihm aus. Derweil reist nun auch Erich an und wird von Annette in der Rolle der Lily vom Bahnhof abgeholt. Auch er hat sich die junge Dame etwas anders vorgestellt und ist wie Lily von der neuen Bekanntschaft enttäuscht. Da Annette denselben Fehler wie Max gegenüber Lily begeht, beendet Erich den Kurztrip frühzeitig und kehrt ein wenig vergrätzt nach Berlin zurück. Zu allem Überfluss hat auch noch die private Telefoniererei Lilys und Erichs böse Konsequenzen, denn beide verlieren ihren Telefonisten-Job. Doch der große Filmzufall bringt das Königskinderpaar final doch noch zusammen: Während Erich eine neue Anstellung im Berliner Hotel Adlon findet, arbeitet Lily nun als Sekretärin Dumonts. Im Rahmen einer Dienstreise checkt sie in genau diesem Hotel in der deutschen Hauptstadt ein. Das Tischtelefon im nahen Tanzlokal Schnauze macht es möglich, dass die beiden sich an ihren Stimmen wieder erkennen – Happy End nicht ausgeschlossen.
Produktionsnotizen
Die Dreharbeiten zu Hallo Hallo! Hier spricht Berlin! begannen am 8. Dezember 1931 und endeten am 22. Januar 1932. Die Außenaufnahmen entstanden in der französischen und der deutschen Hauptstadt, die Ateliersequenzen im Jofa-Atelier in Berlin-Johannisthal. Die Uraufführung erfolgte am 15. März 1932 in Berlins UFA-Palast am Zoo, die Pariser Premiere war am 8. Dezember 1932 im Miracles-Kino.
Produzent Frank Clifford übernahm auch die Produktionsleitung, Erich Czerwonski entwarf die Filmbauten. Erich Lange und Hans Bittmann sorgten für den Ton. Kurt Schröder hatte die musikalische Leitung, Max Kolpe schrieb die Liedtexte. Wolfgang Loë-Bagier war Duviviers deutscher Regieassistent.
Die Garderobiere und gelegentliche Kostümbildnerin Anni Loretto (Jahrgang 1894) gab hier ihr Filmdebüt. Sie blieb bis 1960 im Filmgeschäft tätig.
Kritik
Die Österreichische Film-Zeitung schrieb: „Der Film … ist von Julien Duvivier einfallsreich inszeniert worden. Besonders gelungen sind die nächtlichen Aufnahmen von Paris und Berlin. (…) Der Film ist originell, sehr gut im Ton, witzig und pikant … .“[1]
Einzelnachweise
- „Hallo hallo! Hier spricht Berlin!“. In: Österreichische Film-Zeitung, 2. April 1932, S. 2 (online bei ANNO).