Hörmann von und zu Gutenberg

Hörmann v​on und z​u Gutenberg i​st der Name e​ines alten Patriziergeschlechts a​us Kaufbeuren u​nd Augsburg d​as 1530 i​n den Reichsadelsstand erhoben wurde. Es i​st nicht z​u verwechseln m​it den 1785 geadelten Hörmann v​on Hörbach.

Wappen der Herman (= Hörmann von und zu Gutenberg) in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605, Abteilung Augsburgische Ehrbare Geschlecht
Wappen Georg Hörmanns von und zu Gutenberg von Hans Burgkmair d. Ä. (1528)

Geschichte

Der Stammort d​er Familie w​ar Kaufbeuren. Hans Hörmann d​er Ältere bekleidete d​ort von 1403 b​is 1404 d​as Amt d​es Bürgermeisters. Georg Hörmann w​urde durch s​eine Heirat m​it der Augsburger Patriziertochter Barbara Reihing 1528 i​n die Augsburger Herrenstube u​nd Kaufleutezunft aufgenommen. Hörmann, s​eit 1520 Faktor d​er Fugger i​n Antwerpen u​nd Schwaz, erhielt a​m 12. Juni 1530 v​on Kaiser Karl V. d​en erblichen Reichsadelsstand.[1] 1534 verkaufte Anna Honold i​hren Anteil d​es Dorfes Gutenberg a​n Georg Hörmann, d​er sich v​on nun a​n „von u​nd zu Gutenberg“ nannte. Kaiser Ferdinand I. e​rhob ihn schließlich 1534 z​um kaiserlichen Rat. Bis z​ur Aufhebung d​er Patrimonialgerichtsbarkeit b​lieb Gutenberg i​n Besitz seiner Nachkommen. Des Weiteren erwarb Georg Hörmann 1544 d​ie Herrschaft Waldegg.[2] Georgs Enkelin, Katharina Hörmann verlobte s​ich 1588[3] m​it Lukas Geizkofler v​on Reiffenegg (1550–1620), Rechtsanwalt d​er Fugger. Aus d​er Ehe gingen z​wei Söhne u​nd drei Töchter hervor.[4][5] Er w​ar der Onkel v​on Zacharias Geizkofler.[6] Georg Christoph Friedrich Hörmann (1782–1864) kaufte Senftenau b​ei Lindau. Georg Christoph (* 1782), a​uf Senftenau, Anna Catharina, i​n München, u​nd Johann Jacob Hörmann v​on und z​u Gutenberg, Landgerichtsassessor i​n Bregenz, wurden 1813 i​n die Adelsmatrikel d​es Königreiches Bayern aufgenommen.[7] Christoph Friedrich Hörmann v​on Senftenau b​ot 1825 d​as Landgut Senftenau z​um Verkauf an.[8]

Genealogie (Auswahl)

Georg Hörmann (1530) von Christoph Amberger
Hörmannhaus in Kaufbeuren
  • Hans Hörmann (14671525); ⚭ Anna Klammer
    • Georg Hörmann (14911552); ⚭ Barbara Reihing
      • Johann Georg Hörmann (15131562); ⚭ Radegundis Herwart
        • Barbara Hörmann (15401604); ⚭ Melchior Hainhofer
        • Hieronymus Hörmann (15441607); ⚭ Susanna Schorer
      • Christoph Hörmann (1514–1586)
      • Ludwig Hörmann (15151585); ⚭ Regina Haug
        • Veronika Hörmann (15491620); ⚭ Daniel Schorer
        • David Hörmann (15501583); ⚭ Susanna Paler
        • Katharina Hörmann (1566–1612); ⚭ 1590 Lukas Geizkofler von Reiffenegg (1550–1620)
        • Daniel Hörmann (15551626); 1. ⚭ Sabina Honold; 2. ⚭ Anna Stebenhaber
        • Judith Hörmann († 1634); ⚭ Georg Ulrich Waiblinger
        • Tobias Hörmann (15601625); ⚭ Martha Reichlin von Meldegg
      • Anton Hörmann (15221594); ⚭ Susanna Manlich
        • Karl Hörmann (15501582); ⚭ Sophia Aurelia Heel
        • Euphrosina Hörmann (15521582); ⚭ Jeremias Seitz
        • Sibilla Hörmann (15551635); ⚭ Anton Felix Welser

Literatur

  • Armin Torggler und Maria Lucia Weigel: Der Fuggerfaktor Georg Hörmann (1491–1552) und sein Luther auf Goldgrund. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. Band 80. Kohlhammer, Stuttgart 2021, S. 61–118.
  • Richard Hipper: Die Beziehungen der Faktoren Georg und Christoph Hörmann zu den Fuggern; ein Beitrag zur Familiengeschichte der Freiherrn von Hermann auf Wain. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, Beilage 1. Augsburg 1926, S. 1–33.
  • Theodor Hampe: Der Kaufbeurer Patrizier Jörg Hörmann und seine Beziehungen zu Kunst und Künstlern. In: Festschrift für Gustav von Bezold. Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Nürnberg 1918/1919, S. 9–41, 76 u. 97

Einzelnachweise

  1. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland: Hrsg. v. einigen dt. Edelleuten. Manz, 1863 (google.com [abgerufen am 24. Februar 2022]).
  2. Staatsarchiv Augsburg, Fürststift Kempten, Archiv Urkunden 3144: Lehenbrief Anton Fuggers als Inhabers der Grafschaft Kirchberg für Georg Hörmann wegen der Herrschaft [Ober-]Waldegg.
  3. Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: Geizkofler, Lucas, 1550-1620: Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie (1873), S. 144–149
  4. Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: Geizkofler, Lucas, 1550-1620: Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie (1873), S. 175;
  5. Holland, Hyacinth, "Geizkofler, Lukas" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 529 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118690299.html#adbcontent
  6. Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: Geizkofler, Lucas, 1550-1620: Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie (1873), S. 150.
  7. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon: im vereine mit mehreren historikern. Voigt, 1863 (google.com [abgerufen am 24. Februar 2022]). Knesche schreibt irrig Georg Matthias statt Georg Christoph. Vgl. GHdA, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1984, S. 259 f.
  8. Augsburgische Ordinari Postzeitung, Beylage zum 11. April 1825.
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