Höhle von Salemas
Die Höhle von Salemas (portugiesisch Gruta de Salemas) liegt am linken Ufer der Ribeira de Lousa, einem Nebenfluss der Ribeira de Loures, bei dem Dorf Salemas im Distrikt Lissabon in Portugal. Man überquert in Salemas die Autobahn Lissabon – Torres Vedras und kommt nach ca. 700 m an einen Steilhang, wo sich, wenige Meter vom Weg zum Steinbruch entfernt, der schmale Spalt zur Höhle öffnet.
Höhle von Salemas
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Lage: | Distrikt Lissabon | |
Höhe: | 96 m | |
Geographische Lage: | 38° 52′ 6,7″ N, 9° 12′ 44,1″ W | |
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Entdeckung: | 1950er | |
Gesamtlänge: | 30 m |
Die Höhle von Salemas wurde in den 1950er Jahren entdeckt. Sie ist 30 m lang und im Durchschnitt nur einen Meter breit. Der felsige Boden nahe dem Höhleneingang zeigt, verschiedene Frakturen, die mit Terra Rossa (mit Kalksteinen und Basalt), jungpaläolithischer Geräteindustrie und Tierknochen verfüllt waren. Neben Braunbären, Höhlenbären, Pferden, Hyänen und Wölfen sind auch Wildkatzen (und der umstrittene Fund eines Milchzahns eines Neandertalers) vertreten. Die gefundenen Utensilien zeigen, dass die Höhle in der Altsteinzeit temporär aufgesucht wurde und in der Jungsteinzeit vor der Höhle ein Bestattungsplatz war.
Hier wurde erstmals 1959 gegraben. Es ist die erste portugiesische Höhle in der eine Stratigraphie beobachtet und (1972) publiziert wurde. Ein 14C-Datum (5720–4585 v. Chr.), dessen Kontext aber nicht eindeutig ist, gehört mit zu den ersten archäologischen 14C-Daten Portugals und ist von forschungsgeschichtlicher Bedeutung. Das Fundmaterial befindet sich im Museum der Services Geológicos in Lissabon.
Anta von Salemas
Die Anta von Salemas (auch Anta do Alto da Toupeira genannt) liegt auf dem Hochplateau oberhalb der Höhle. Es handelt sich um den Stirnstein und vier Tragsteinedie einer großen Anta. Ausgrabungen haben keine Funde oder Befunde erbracht. Oberflächenfunde in der Umgebung bestehen aus neolithische Keramik, darunter ein unverziertes Halsgefäß, Glockenbecherscherben und Metallfunde. Die Funde befinden sich um Museum der Servicos Geológicos in Lissabon.
1944 wurde ein erster Plan des Denkmals von dem deutschen Ehepaar Georg und Vera Leisner gezeichnet, die glaubten, dass dies ein Dolmen ohne Gang war. Vera Leisner hat 1959 mit O. V. Ferreira die Kammer ausgegraben. Danach wurde sie als polygonales Kammergrab ohne erkennbaren Gang klassifiziert, mit etwa 5,0 × 5,5 Meter Fläche und mit einer maximalen Höhe von 2,0 Metern bei einer der Platten. Erhalten sind fünf Platten der Kammer.
Der Dolmen von Salemas oder Alto da Toupeira liegt auf dem Hochplateau oberhalb der Höhle. Es handelt sich um die Reste einer großen Anta mit dem Stirnstein und vier Tragsteine. Die Ausgrabungen haben keine Ergebnisse erbracht. Oberflächenfunde in der Umgebung haben neolithische Keramik, darunter ein unverziertes Halsgefäß, Glockenbecherscherben und Metallfunde ergeben, die sich im Museu Geológico de Lisboa in Lissabon befinden.
Literatur
- Thomas G. Schattner (Hrsg.): Archäologischer Wegweiser durch Portugal (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 74). Philipp von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2313-1, S. 137–138.