Gyomaendrőd
Gyomaendrőd (rumänisch: Jomendrod; deutsche Aussprache: "Djomaendröd") ist eine Stadt mit 13.894 Einwohnern (2011) im Kleingebiet Szarvas im Komitat Békés in Ungarn.
Gyomaendrőd | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Ungarn | ||||
Region: | Südliche Große Tiefebene | ||||
Komitat: | Békés | ||||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Szarvas | ||||
Koordinaten: | 46° 56′ N, 20° 49′ O | ||||
Höhe: | 85 m | ||||
Fläche: | 303,98 km² | ||||
Einwohner: | 13.894 (1. Jan. 2011) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km² | ||||
Telefonvorwahl: | (+36) 66 | ||||
Postleitzahl: | 5500 | ||||
KSH-kód: | 33455 | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2014) | |||||
Gemeindeart: | Stadt | ||||
Bürgermeister: | Balázs Toldi (KVE) | ||||
Postanschrift: | Selyem út 124 5500 Gyomaendrőd | ||||
Website: | |||||
(Quelle: A Magyar Köztársaság helységnévkönyve 2011. január 1. bei Központi statisztikai hivatal) |
Stadtteile und Bezirke
- Öregszőlő
- Nagylapos
Nachbargemeinden
Geschichte
Gyoma
Die Entstehung des Dorfnamens ist unbekannt. Durch schriftliche Quellen belegt sind Schreibweisen wie Gama (1332), Gyoma (1444), Gyomya (1473) und Gywoma (1479). Im Jahr 1563 lebten hier 135 Einwohner. Anfang des 19. Jahrhunderts waren Bevölkerung und landwirtschaftliche Produktion des Dorfes so angewachsen, dass Gyoma 1830 den Status einer Agrarstadt erlangte. Es bildete die größte Gemeinde des Bezirks. Bis 1966 war Gyoma eine Kreisstadt; sie wurde im gleichen Jahr an Szarvas angegliedert.
Endrőd
Von der Existenz dieses kleinen Dorfes weiß man durch einen Adelsbrief, der Endrőd als zum Besitz der Familien Endrődy und Verbőczy gehörend beschreibt. Es wurde im Jahre 1425 Endréd, 1450 Endreed, 1550 Endryd geschrieben. Zeitgenössischen Angaben zufolge war es im Jahr 1425 der Wohnsitz von 33 Adelsfamilien.
Gyomaendrőd
Bis zum Zusammenschluss im Jahr 1982 war Gyomaendrőd in die beiden Gemeinden Gyoma und Endrőd unterteilt, 1989 wurde Gyomaendrőd zur Stadtgemeinde erhoben.
Bei der Stadteinfahrt auf der Hauptstraße Nr. 46 von Budapest nach Gyomaendrőd kann man vor der Endrőder Brücke lange Reihen von Wochenendhäusern sehen. Diese Häuser stehen am Ufer von zwei toten Flussarmen. Diese entstanden mit weiteren nach einer Regulierung des Flusses Körös und bilden zusammen mit dem Hauptfluss ein beliebtes Freizeit- und Anglerparadies. Der Wert dieses Erholungsgebietes wird durch die Tatsache gesteigert, dass der Körös als einer der saubersten Flüsse Ungarns gilt.
In der Stadt befindet sich auf dem Hősök tere (deutsch: Helden-Platz) ein Denkmal, das an die Opfer des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit erinnert. Im Jahr 1935 kam es in Endrőd zu einer Gendarmsalve; dabei sind viele Menschen ums Leben gekommen. Die Statue des Denkmals schuf der Bildhauer und Künstler István Kiss. Für die Opfer des Zweiten Weltkriegs wurde ein weiteres Denkmal erstellt, künstlerisch gestaltet von Béla Mladonyiczky. In der Sugár-Straße hat man ein Landeshaus eingerichtet.
Nach Überquerung der Budapest-Békéscsabaer Eisenbahnlinie kommt man nach Gyoma. Dieser Stadtteil ist landesweit durch die Kner-Buchdruckerei bekannt geworden. Neben der Druckerei steht das Kner-Haus, entworfen von Lajos Kozma. Hier ist das einzige Typografische Museum von Ungarn untergebracht. Der Szabadság-Platz bildet das Herz des Stadtzentrums. Hier befindet sich unter anderem der Busbahnhof, von dem zahlreiche Regional- und Überlandbusse abgehen. Ein herrschaftliches Stadtpalais, das heute als ärztliche Ordination dient, gibt dem Platz eine besondere Atmosphäre. Ebenfalls am Szabadság-Platz steht das berühmte Hotel und Restaurant "Körös" sowie das Stadthaus. Letzteres wurde im klassizistischen Stil errichtet. Die Reformierte Kirche ist heute ein Baudenkmal, sie wurde im sog. Zopfstil erbaut. In der Hősök-Str. 43 steht das Kner-Imre-Gymnasium, von Miklós Ybl im Siebenbürger-Ungarischen Stil entworfen. Die Katholische Kirche wurde 1878 nach Plänen des Architekten Alajos Hauszmann im neoromanischen Stil erbaut. Eine im Zopfstil projektierte erste katholische Kirche am Stadteingang ist seit 1804 ein Baudenkmal.
Vom Zentrum der Stadt kommt man über die Kőrös-Flusspromenade in die Erzsébet-Au (deutsch: Elisabethen-Aue). Hier befindet sich das Thermalbad der Stadt, dessen 62 °C warmes Wasser im Jahr 1960 zum Heilwasser erklärt wurde. Eine Anwendung dieses Thermalwassers ist angezeigt bei chronischen Erkrankungen der Bewegungsorgane sowie zur Therapie von gynäkologischen und anderen Problemen. Magenbeschwerden können durch eine Trinkkur mit leicht abgekühltem Heilwasser aus der Therme geheilt werden.
Längs des Flusses Kőrös wurden über die Länge von 26 Kilometern eine Promenade für Fußgänger, Radfahrer und Reiter sowie Anlegestellen für spezielle Wassertouren eingerichtet. Einen großen Besucherandrang erlebt die Stadt Gyomaendröd anlässlich der vielen touristischen Veranstaltungen. Auf dem Programm stehen zum Beispiel ein Motocrossrennen und ein Volkswagen-Treffen, das "Internationale Käse- und Quarkfestival" sowie im Rahmen der St.-Stephans-Tage der Landesfisch-Kochwettbewerb.
- Gyoma (N 46° 56'; O 38° 30'), Endrőd (N 46° 56'; O 38° 27') um 1892 (Aufnahmeblatt der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme)
- Gyoma (N 46° 56'; O 38° 30') um 1892 (Aufnahmeblatt der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme)
Verkehr
Die Hauptstraße 46 führt durch die beiden Ortsteile Gyoma und Endrőd. Der Bahnhof Gyoma liegt an der Bahnstrecke Szajol–Arad und bildet das Ende für die Bahnstrecke Kisújszállás–Gyoma.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ferenc Kállai (1925–2010), Schauspieler
- Jánosné Keserű, geb. Etelka Bérci (1925–2018), Politikerin (MSZMP)
- Ágnes Gergely (* 1933), Schriftstellerin