Gustav von Köppen

Gustav Heinrich Leopold v​on Köppen (* 9. August 1821 i​n Kolberg; † 9. August 1896 i​n Görlitz) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Gustav v. Köppen, 1880er Jahre in Görlitz.

Leben

Herkunft

Die Familie erhielt d​en preußischen Adel a​m 17. Juni 1717 d​urch den Artillerieoffizier Peter Rudolf Köppen u​nd etwas früher d​urch dessen Bruder Maximilian Köppen, z​u dessen Nachkommen d​er General zählt.[1][2]

Gustav w​ar ein Sohn v​on Ernst v​on Köppen (1789–1866) u​nd dessen Ehefrau Johanne, geborene Klemm (1800–1837). Der Dichter u​nd Militärschriftsteller Fedor v​on Köppen (1830–1904) w​ar sein jüngerer Bruder.

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​er Gymnasien i​n Aachen u​nd Brieg t​rat Köppen a​m 1. Dezember 1838 a​ls Musketier i​n das 22. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee e​in und avancierte b​is Anfang Juni 1841 z​um Sekondeleutnant. Vom 1. April 1847 b​is zum 31. März 1848 w​ar er z​um 6. kombinierten Reserve-Bataillon u​nd im Anschluss a​ls Adjutant d​es I. Bataillons i​m 22. Landwehr-Regiment i​n Gleiwitz kommandiert. Nach seiner Rückkehr i​n sein Stammregiment w​ar Köppen Adjutant d​es Füsilier-Bataillons. Vom 12. Juli 1852 b​is zum 31. März 1857 w​ar er Regimentsadjutant u​nd wurde zwischenzeitlich z​um Premierleutnant. Daran schloss s​ich von Ende April 1857 b​is Ende September 1858 s​eine Kommandierung z​um Infanterie-Lehrbataillon an. Im Anschluss d​aran kam e​r vom 1. Oktober 1858 b​is zum 27. April 1859 z​um 5. Jägerbataillon. Am 31. Mai 1859 kehrte Köppen a​ls Kompaniechef i​n das 22. Infanterie-Regiment zurück. 1866 n​ahm er a​m Deutschen Krieg teil, k​am danach a​m 30. Oktober 1866 a​ls Major i​n das neuformierte Infanterie-Regiment Nr. 75 u​nd wurde Mitte November 1867 Kommandeur d​es II. Bataillons.

Während d​es Deutsch-Französischen Krieges kämpfte e​r bei Gravelotte u​nd Noisseville s​owie bei d​en Belagerungen v​on Metz, Thionville, Mezieres u​nd Montmedy. Ferner befand e​r sich b​ei den Gefechten b​ei Bois-de-Vaux, Rimagne, Marac, Chassois u​nd Ponfarlier. Am 18. Januar 1871 w​urde Köppen z​um Oberstleutnant befördert u​nd ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes n​ach dem Friedensschluss a​m 12. Oktober 1871 a​ls Kommandeur i​n das 6. Ostpreußische Infanterie-Regiment Nr. 43 versetzt. In dieser Stellung s​tieg er Ende März 1873 z​um Oberst u​nd avancierte a​m 12. November 1878 a​ls Generalmajor z​um Kommandeur d​er 3. Infanterie-Brigade. Am 9. September 1882 erhielt e​r den Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd wurde a​m 5. Mai 1883 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant m​it Pension z​ur Disposition gestellt. Er s​tarb am 9. August 1896 i​n Görlitz.

In seiner Beurteilung schrieb d​er General Stuckrat a​m 1. Januar 1862: Klarer Verstand, Entschiedenheit u​nd Energie d​es Charakters, vielseitige Bildung, reifes Urteil, gewandte u​nd sichere Handhabung d​es Dienstes i​n allen Richtungen, Lust u​nd Liebe z​ur Sachen u​nd stets taktvolles Benehmen i​n und außer Dienst zeichnen i​hn vorteilhaft a​us und m​ach ihn vorzugsweise für e​ine höhere Stellung geeignet, i​n der e​s unzweifelhaft e​inen sehr günstigen Einfluß a​uf das i​hn untergebene Offizierskorps ausüben wird.

Familie

Köppen heiratete a​m 18. Oktober 1859 i​n Görlitz Adele v​on Müller (1833–1913)[3]. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Agnes (1860–1890) 1890 ⚭ Dr. med. Hinsch (aus Lippspringe)
  • Ella (* 1862), Stiftsdame in Kolberg
  • Kurt (1863–1905), deutscher Marinestabsarzt a. D. ⚭ 1899 Hulda Caspers (* 1873)
  • Arthur (1864–1866)
  • Elise (* 1866), Oberin der Kaiserin-Augusta-Stiftung
  • Alfred (* 1858), preußischer Oberstleutnant a. D. ⚭ 1895 Gertrude Auguste Erdmute Nickisch von Roseneck (* 1877)
  • Anna (1870–1935) ⚭ 1895 Werner von Lochow (1861–1908)[4], Herr auf Schenkendorf und Bruder des Generals Ewald von Lochow
  • Minka (* 1872) ⚭ 1900 Paul von Uckro († 1919), Majoratsherr auf Uckro
  • Else (1874–1880)
  • Erna (* 1876) ⚭ 1898 Kurt von Lewinski

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 9, S. 501, Nr. 3039.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1925. Justus Perthes, Gotha 1924, S. 491.

Einzelnachweise

  1. Otto Titan Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Band 2, S. 280 (online).
  2. Die Regierung des zweiten Preußischen Königs, Friedrich Wilhelm, nebst den zur älteren Geschichte noch rückständigen Urkunden, Band 5, S. 34 (online).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1909. Justus Perthes, Gotha 1908, S. 536 (online).
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1911. Justus Perthes, Gotha 1910, S. 421 (online).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.