Gustav vom Felde

Gustav v​om Felde (* 28. Juni 1908 i​n Bad Eilsen; † 22. November 1943 i​n Berlin) w​ar im nationalsozialistischen Deutschen Reich SS-Obersturmbannführer u​nd Oberregierungsrat, Leiter d​er Staatspolizeistellen Bielefeld, Erfurt u​nd Weimar, Führer d​es Einsatzkommandos 9 i​n Mies u​nd Leiter d​er Amtsgruppe I A (Personalabteilung) d​es Reichssicherheitshauptamtes.

Leben

Nach Gymnasium u​nd Abitur i​n Bückeburg studierte v​om Felde a​b 1929 Rechtswissenschaften i​n Innsbruck, Berlin u​nd Göttingen. 1932 l​egte er d​as 1. Staatsexamen ab.

Am 15. Dezember 1930 t​rat vom Felde d​er NSDAP (Mitgliedsnummer 325.471) s​owie der SS (SS-Nr. 9.804) bei. 1933 SS-Unterscharführer, w​urde er 1934 z​um SS-Scharführer, 1935 z​um SS-Oberschar- u​nd Hauptscharführer, 1936 u​nter Ernennung i​n den Offiziersrang z​um SS-Untersturmführer, 1938 z​um SS-Obersturmführer u​nd schließlich n​och im gleichen Jahr z​um SS-Hauptsturmführer befördert.

Vom Felde l​egte am 22. April 1936 s​ein Assessorexamen a​b und w​urde bei d​er Staatspolizeistelle Bielefeld angestellt. Im darauf folgenden Jahr w​urde er m​it deren Leitung beauftragt.

Während der Besetzung der „Resttschechei“ und der Gründung des Protektorats Böhmen und Mähren führte vom Felde das Einsatzkommando 9 im sudetenländischen Mies (Stříbro). Auch für die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei im Krieg gegen Polen war er zunächst als Führer eines Einsatzkommandos vorgesehen, wurde jedoch kurzfristig durch einen anderen SS-Führer ersetzt und Ende August 1939 zum Leiter der Stapostelle Erfurt und ab 1940 zum Leiter der Stapostelle Weimar bestellt. Mit zwei Unterbrechungen vom 1. Juni 1940 bis 12. August 1940, in der er zur Wehrmacht eingezogen worden war und vom Juli 1941 bis Ende 1942 als Kommandeur des EK der Sipo beim AOK Norwegen (Befehlsstelle Finnland) in Finnland, führte er die Stapostelle Weimar bis März 1943. Zwischenzeitlich am 1. Oktober 1942 zum Oberregierungsrat befördert, wurde er am 1. April 1943 zum Leiter der Amtsgruppe I A (Personalabteilung) des Reichssicherheitshauptamtes bestellt.

Bei e​inem Bombenangriff a​uf Berlin a​m 22. November 1943 w​urde Gustav v​om Felde i​m Dienstgebäude d​es Reichssicherheitshauptamtes i​n der Prinz-Albrecht-Straße 9 getötet. Adolf Hitler ernannte i​hn posthum a​m 14. Februar 1944 m​it Wirkung v​om 1. November 1943 z​um Regierungsdirektor.

Literatur

  • Marlis Gräfe (Hrsg.): Die Geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen 1933 – 1945. (= Quellen zur Geschichte Thüringens. Band 24). Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2004, ISBN 3-931426-83-1.
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