Gustav Fabritz
Gustav Fabritz (* 19. Juli 1895 in Wien; † 17. Juli 1953 in München) war ein österreichischer Wasserturbineningenieur.
Leben und Wirken
Gustav Fabritz war der Sohn eines gleichnamigen Finanzoberamtsverwalters (1863–1929) und dessen Frau Maria (1871–1939). Der Großvater väterlicherseits war der Finanzrat Anton Fabritz. Der Großvater mütterlicherseits war der Finanzbeamte Johann Imeidhof. Fabritz selbst heiratete 1925 in München Anna (* 1899). Sie war eine Tochter des bayerischen Hofwagenfabrikanten Ludwig Kufner (1864–1941). Das Ehepaar hatte einen Sohn, der im Krieg fiel.
Fabritz studierte Maschinenbau an der TH Wien und arbeitete danach als Assistent von Artur Budau. Nach der Promotion im Jahr 1920 wechselte er als Konstrukteur von Wasserturbinen und Reglern in die Industrie. Als fähiger und begabter Mitarbeiter erreichte er schnell Führungspositionen im Wasserkraftmaschinenbau. Er beschäftigte sich mit Maschinen für große Wasserkraft- und Pumpspeicherwerke, darunter Regler für Kaprun und eine 68.000 PS Turbine für eine Anlage in Rodund.
Fabritz konstruierte einen genialen Wasserturbinenreglertyp, der sich über Jahrzehnte bewährte. Er publizierte umfangreich und brachte es, insbesondere aufgrund seines 1940 erschienenen Standardwerks über „Die Regelung der Kraftmaschinen unter besonderer Berücksichtigung der Wasserturbinenregelung“, zu internationaler wissenschaftlicher Reputation. Im Jahr 1934 sollte er auf Viktor Kaplan als Professor an der TH Brünn folgen. 1942 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor der TH Prag, an der er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb. 1948 übernahm er den Lehrstuhl für Wasserkraftmaschinen der TH München.
Literatur
- Wolfgang Vogel: Fabritz, Gustav. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 740 (Digitalisat).