Grube Castor
Die Grube Castor war eine Buntmetallerz-Grube des Bensberger Erzreviers in der Ortschaft Kastor von Loope in der Gemeinde Engelskirchen. Sie bestand aus zwei Gängen, dem Castorgang und dem Maxgang.[1][2]
Grube Castor | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Abbautechnik | Tiefbau | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betriebsbeginn | 1853 | ||
Betriebsende | 1929 | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Blei / Zink / Kupfer / Eisen / Schwefelkies | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 50° 58′ 50″ N, 7° 20′ 41,4″ O | ||
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Standort | Loope | ||
Gemeinde | Engelskirchen | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Bensberger Erzrevier |
Geschichte
Geländespuren eines 600 Meter langen Pingenzugs über dem Castorgang und eines weiteren 130 Meter langen Pingenzugs über dem Maxgang zeugen von einem mittelalterlichen Bergbau, der hier umgegangen ist. Erste schriftliche Aufzeichnungen liegen für die Aufwältigung und Verlängerung des oberen Stollens der Alten im Jahr 1853 vor. 1857 begann man, den tiefen Stollen vorzutreiben und aus einem 40 Meter tiefen Schacht die Ausrichtung der Gänge in Angriff zu nehmen.[2]
Die Grube Castor war am 28. Oktober 1859 auf Blei, Zink, Kupfer, Spateisenstein und Schwefelkies an die 1837 von dem belgischen Bankier und Industriellen François-Dominique Mosselman gegründete „Société Anonyme des Mines et Fonderies de Zinc de la Vieille-Montagne“ verliehen worden. Sie war eine bedeutende Blei-Zinkerzgrube im Raum Engelskirchen. Der Castor-Gang hatte eine Teufe von 220 Metern. Der Max-Gang war bis auf 270 Meter abgeteuft.[3] Beim Castorgang überwogen die Zinkerze, beim Max-Gang die Bleierze.[1]
Betrieb und Anlagen
Zunächst hatte man auf der Halde des oberen Stollens eine erste Aufbereitungsanlage gebaut, die aber den Anforderungen nicht mehr genügte. Deshalb schuf man 1861 vor dem Mundloch des tiefen Stollens eine neue Aufbereitungsanlage. In den 1860er Jahren errichtete man auch die bekannte Hängebrücke Kastor über die Agger hinweg, über die man die gewonnenen Erze in Loren auf eine Rampe am linken Aggerufer schaffte. Laut Betriebsbericht beschäftigte man im Jahr 1882 insgesamt 354 Mann und im Jahr 1883 insgesamt 265 Mann. Im März 1889 waren 392 Personen auf der Grube Castor beschäftigt. In den 1890er Jahren zeichnete sich eine Erschöpfung der Lagerstätte ab. Der untertägige Betrieb wurde 1906 eingestellt. Die Aufbereitungsanlage verarbeitete noch die bereits geförderten Rohstoffe und ging anschließend in Ruhestellung.[1]
Zwischen 1922 und 1929 kam es zu Versuchsarbeiten auf der Grube Castor, die eine Wiederinbetriebnahme der Aufbereitungsanlage erforderten. Sodann war seit 1924 die Grube Bruno II in Niederhof wieder in Betrieb, deren Fördergut mit einer drei Kilometer langen Seilbahn zur Weiterverarbeitung in die Aufbereitungsanlage Castor geschafft wurde. Im September 1929 wurden alle Arbeiten eingestellt.[1]
Bildergalerie
- Ehemaliges Zechenhaus der Grube Castor
- Renovierte Hängebrücke rechte Aggerseite
- Hängebrücke linke Aggerseite
- Naturschutzgebiet im ehemaligen Haldenbereich
- Ehemaliger Klärteich, jetzt Naturschutzgebiet
- Alte Halden der Grube Castor
- Naturschutzgebiet Grube Castor
Literatur
- Rainer Slotta: Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland 4/I, herausgegeben vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum 1983, S. 604 ff. ISBN 3-921533-25-2
- Wilhelm Kippels: Erinnerungen aus meinem Leben nebst Sagen und Erzählungenaus meiner Heimat, meinen Kindern gewidmet, Niederhof, den 5. August 1936, bearbeitet und herausgegeben von Peter Wicharz, Engelskirchen-Loope 1984
- Alfred Nehls: Aller Reichtum lag in der Erde, Die Geschichte des Bergbaus im Oberbergischen Kreis, Verlag Gronenberg, Gummersbach 1993, ISBN 3-88265-180-6
Einzelnachweise
- Karl-Heinz Lüdenbach: Die Grube Castor und Bruno II, in: Loope, ein Heimatbuch, Hrsg. Bürger- und Heimatverein Loope e.V., Loope 2012, S. 178 ff. ISBN 978-3-87314-473-6
- Carl-Heinz Kalthoff und Heinz Lehmann: Gutachten über die Bergwerksfelder der Vieille Montagne Altenberg und Silberkaule in der Bundesrepublik Deutschland, Band 1, Overath 1983, S. 103 ff.
- H. Stadler: Datensammlung für eine PB-Zn-Monographie des Berg. Landes, Geographisches Landesamt NRW, Krefeld o. J., S. 24. f.
Weblinks
- Montanarchäologie im Bergischen Land abgerufen am 24. September 2014
- Die Schwungbrücke im Ortsteil Kastor von den Anfängen bis heute abgerufen am 24. September 2014
- Mineralienatlas Grube Castor abgerufen am 24. September 2014