Helmut Neef
Werdegang
Der Arbeitersohn erhielt eine Ausbildung zum Chemiker. Während des Zweiten Weltkriegs leistete er Kriegsdienst in der Wehrmacht und geriet schwer verwundet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Zwei Jahre brachte er im Lazarett zu und hatte dort seine erste Berührung mit dem Marxismus.
Gleich nach seiner Rückkehr im Jahr 1945 wurde der damalige Chemievolontär im erzgebirgischen Affalter im Antifa-Ausschuss tätig. Er wurde 1945 Mitglied der KPD und mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946 wurde er Mitglied der SED. Neef besuchte einen Lehrerkursus und arbeitete ab November 1945 als Neulehrer in Affalter. Nebenbei studierte er, um die Lehrerprüfung in Geographie und Geschichte abzulegen.[1] Zu Beginn der 1950er Jahre ernannte man ihn zum Direktor einer Erweiterten Oberschule in Aue im sächsischen Erzgebirge. 1953 wurde er an die Parteihochschule „Karl Marx“ beim ZK der SED delegiert, wo er nach Abschluss des Studiums ab 1954 als Dozent wirkte.
Er promovierte dort 1959 zum Dr. phil. und wurde 1958 ordentlicher Professor mit Lehrstuhl Geschichte der SED. 1964 übernahm Neef den Lehrstuhl für Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Als stellvertretender Direktor stand er der damaligen Direktorin der Parteihochschule, Hanna Wolf, zur Seite. Sein Verantwortungsbereich waren die Forschung, der wissenschaftliche Nachwuchs und die Publikationstätigkeit der Schule. An der Parteihochschule „Karl Marx“ war er bis 1989 tätig.
Er forschte und veröffentlichte zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und zur Geschichte der DDR, darunter Entscheidende Tage im Oktober 1949. Die Gründung der DDR, Berlin 1979. Neef war Vizepräsident der Historiker-Gesellschaft der DDR und gehörte dem Redaktionskollegium der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft an.
In Aue war er u. a. Autor bzw. Mitautor folgender Veröffentlichungen: Revolutionäre Traditionen des Kampfes der Arbeiter in Aue und Umgebung (1971, abgedruckt in den Sächsischen Heimatblättern), 1173–1973 Aue. Eine Stadt und ihre Bürger.[2]
Auszeichnungen
- 1964: Vaterländischer Verdienstorden in Silber
- 1965: Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille in Gold[3]
- 1980: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
- 1984: Nationalpreis der DDR III. Klasse für Wissenschaft und Technik (als Mitglied des Kollektivs „Geschichte der DDR“)
- 1988: Großer Forschungspreis der Parteihochschule „Karl Marx“[4]
Schriften
- Vier Tage rote Fahnen in den Straßen von Paris. Die Kämpfe des Pariser Proletariats 1848 im Spiegel deutschsprachiger Presse, Berlin 1983.
Literatur
- Kurzbiografie in: Regionalgeschichtliche Beiträge aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Heft 8, Karl-Marx-Stadt 1987, S. 98.
- Helmut Neef 65 Jahre. In: ZfG 33, 1985, S. 466.
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 586.
Weblinks
Einzelnachweise
- Unser Porträt: Prof. Dr. Helmut Neef. In: Neues Deutschland, 15. August 1964, S. 10.
- Aue. Mosaiksteine der Geschichte, Stadtverwaltung Aue (Hrsg.), Verlag Mike Rockstroh, Aue, 1997; S. 222.
- Verdiente Pädagogen ausgezeichnet. In: Neues Deutschland, 5. Mai 1965, S. 2.
- Karl-Marx-Tage an der Parteihochschule. In: Neues Deutschland, 5. Mai 1988, S. 2.