Grüner Graben (Pobershau)
Der Grüne Graben im Erzgebirge ist ein im 17. Jahrhundert am Berghang oberhalb der Schwarzen Pockau angelegter Kunstgraben von acht Kilometern Länge, der früher Aufschlagwasser zu den Gruben bei Pobershau leitete.
Grüner Graben | ||
durch Fels gehauener Grabenabschnitt nahe dem Nonnenfelsen | ||
Daten | ||
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Goldkronebach → Rote Pockau → Schwarze Pockau → Flöha → Zschopau → Freiberger Mulde → Mulde → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Kühnhaide Am Schwarzwasser 50° 35′ 36″ N, 13° 15′ 0″ O | |
Mündung | in Pobershau
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Länge | 8 km |
Verlauf
Der Graben beginnt am östlichen Ortsende von Kühnhaide, direkt an der Deutsch-Tschechischen Grenze in einer Höhe von etwa 710 m ü. NN. Er führt sodann an der Westseite des Schwarzwassertals nordwärts. Etwa 700 m westlich des Katzensteins überquert der Graben die Wasserscheide zwischen Schwarzer und Roter Pockau. Von dort fließt das Wasser weiter in südöstliche Richtung und mündet schließlich in den Goldkronenbach. Dieser wiederum mündet in die Rote Pockau.
Vorgeschichte und Bau
Für den Bergbau war Wasser als Energiequelle enorm wichtig. Mit ihm konnten Kunstgezeuge für Förderanlagen und die Wasserhaltung der Gruben betrieben werden. Während die am Marterberg gelegenen Bergwerke durch den dort verlaufenden Wagenbach und den Reitzenhainer Zeuggraben gut versorgt werden konnten, waren die Bedingungen für die auf der Wasserscheide des Wildsberges liegenden Gruben denkbar ungünstig.
Zur Verbesserung der Wasserverhältnisse wurde erwogen, im Nachbartal einen Teil des Wassers der Schwarzen Pockau über einen Graben heranzuführen. Durch für die damalige Zeit sehr aufwendige Messungen konnte nachgewiesen werden, dass dies möglich ist. Das Projekt stammt von Bergmeister Martin Hiller. 1678 begann schließlich der Bau, der 1680 abgeschlossen wurde. Die effektive Bauzeit betrug nur 57 Wochen, da die Arbeiten während des Winters ruhten. Nach der Vermessung betrug die Gesamtlänge des Grabens 4132 Lachter, die Baukosten beliefen sich auf 1211 Gulden.[1][2]
Besonderheiten
Auf einer Länge von etwa 700 Metern musste der Graben durch Fels gehauen und auf etwa 240 Meter in Gerinnen geführt werden, um das schwierige Gelände auszugleichen.
- Röschenabschnitt des Grünen Grabens
- Abschnitt mit Gerinnen aus Metall
- Grabenführung entlang einer Felswand
- Kneipp-Anlage am Grünen Graben
Einstellung des Bergbaus und Gegenwart
Nach der Einstellung des Bergbaus um 1865 bildete der Graben eine wichtige Grundlage für Gewerbetreibende und Produktionsstätten entlang des Verlaufs der Roten Pockau in Pobershau.
Zwischen 1974 und 1981 wurde der Graben instand gesetzt. Entlang des Grabens führt der ehemalige Grabensteig, heute ein Wanderweg.
Weblinks
Einzelnachweise
- Günter Hertwig: Beschreibung des Grünen Grabens. In: Bergbrüderschaft Pobershau e. V. (Hrsg.): Auf den Spuren des Altbergbaus – Bergbauhistorische Wanderwege Pobershau. Druck- und Verlagsgesellschaft Marienberg, Marienberg 2004, S. 75–76.
- Beschreibung in der Datenbank "MontE" des Instituts für Wissenschaft und Technik Geschichte (IWTG) der Technischen Universität Freiberg (Memento des Originals vom 4. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 3. Mai 2010