Gothart Magaard
Gothart Magaard (* 1. November 1955 in Flensburg) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, seit 1. Mai 2014 Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Seine Predigtstätte ist der Schleswiger St. Petri-Dom.
Leben
Magaard wurde 1955 als Sohn des Pastors Hans Magaard und der Theologin Hildegund Magaard, geb. Zenk, in Flensburg geboren. Von 1962 bis 1965 besuchte er die Grundschule in Munkbrarup, von 1965 bis 1968 das Alte Gymnasium Flensburg und von 1968 bis 1975 die Domschule Schleswig. Er leistete seinen Zivildienst von 1975 bis 1977 mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in der Communauté de Taizé/Frankreich. Er studierte Theologie an der Kirchlichen Hochschule und an der Freien Universität Berlin sowie an der Universität Hamburg. Sein Vikariat absolvierte er von 1984 bis 1986 in der Kirchengemeinde Lübeck-Kücknitz. Nach dem zweiten Examen wurde er 1986 in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis ordiniert.
Magaard arbeitete anschließend als Pastor in Hamburg-Jenfeld, ab 1989 als theologischer Referent im Nordelbischen Kirchenamt (Kiel). Zwischen 1991 und 2005 war er am Prediger- und Studienseminar Preetz[1] tätig, zunächst als Studienleiter, später als Direktor. Ab 2005 leitete Magaard das Personaldezernat des Nordelbischen Kirchenamtes. Er arbeitete mit im Reformprozess der Nordelbischen Kirche und in den Fusionsverhandlungen der Nordkirche.
Im Oktober 2009 übertrug ihm die Kirchenleitung im Auftrag der Synode die bischöflichen Aufgaben im Sprengel Schleswig und Holstein, da der gewählte Bischof Gerhard Ulrich als Vorsitzender der Kirchenleitung zentrale Aufgaben im Fusionsprozess zur Nordkirche übernommen hatte. Magaard nahm seit dem 1. Oktober 2009 zunächst als Bischofsbevollmächtigter und dann ab dem Sommer 2013 als Bischofsvertreter die bischöflichen Aufgaben im Sprengel wahr. Seit dem 1. Mai 2014 amtiert er als gewählter Bischof.
Magaard ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Sein Bruder Friedemann Magaard leitete zeitweilig das Christian Jensen Kolleg[2] in Breklum und ist seit 1. März 2018 Pastor an der Marienkirche in Husum[3].
Aufgaben
Magaard berät die Kirchenkreise, Konvente und Gemeinden im Sprengel. Er repräsentiert die Landeskirche bei kirchlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen und pflegt den Dialog mit den unterschiedlichen religiösen, politischen und gesellschaftlichen Gruppen. Magaard wirkt als Mitglied der Kirchenleitung der Nordkirche und als Mitglied des Bischofsrats an gesamtkirchlichen Fragen und Entscheidungen mit.
Zum Sprengel Schleswig und Holstein gehören die acht Kirchenkreise Altholstein, Dithmarschen, Nordfriesland, Ostholstein, Plön-Segeberg, Schleswig-Flensburg, Rantzau-Münsterdorf und Rendsburg-Eckernförde sowie die Nordschleswigsche Gemeinde[4] in Dänemark mit insgesamt 365 Kirchengemeinden.
Weitere Funktionen und Ämter
Magaard nimmt seit Februar 2010 die Aufgaben des Landeskirchlichen Beauftragten beim Land Schleswig-Holstein wahr. Er ist u. a. Schirmherr für das Freiwillige Ökologische Jahr in Schleswig-Holstein. Er war Vorsitzender der Steuerungsgruppe der Nordkirche für das Reformationsjubiläum 2017.
Veröffentlichungen
- mit Gerhard Ulrich (Hrsg.): 100 Jahre Predigerseminar Preetz. Eine Festschrift, Kiel 1996.
- mit Wolfgang Nethöfel (Hrsg.): Pastorin und Pastor im Norden. Antworten – Fragen – Perspektiven, EB-Verlag, Berlin 2011.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.vikariat-nordkirche.de/seminar/geschichte/index.html
- Home. Abgerufen am 24. Juli 2021 (deutsch).
- Friedemann Magaard wird Pastor in Husum | Kirchenkreis Nordfriesland. Abgerufen am 24. Juli 2021 (deutsch).
- kirche.dk - Das Portal zu den deutschen Kirchengemeinden in Dänemark. Abgerufen am 24. Juli 2021.
- http://wort-meldungen.de/?p=10379
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Gerhard Ulrich als Bischof des Sprengels Schleswig und Holstein der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und er selbst als Bischofsbevollmächtigter seit 2009 und Bischofsvertreter seit 2013 | Bischof des Sprengels Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland seit 2014 |