Gollermühle
Gollermühle ist Gemeindeteil der Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Gollermühle Gemeinde Sengenthal | |
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Höhe: | 415 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 92369 |
Vorwahl: | 09181 |
Lage
Die Gollermühle liegt westlich vor dem Albrand des Oberpfälzer Jura am Wiefelsbach, der das Mühlrad für den einen Mahlgang der Mühle (so 1836)[2] antrieb und nach vier weiteren Mühlen in die Sulz mündet. Die Einöde ist über einen Anliegerweg zu erreichen, der von der Gemeindeverbindungsstraße Reichertshofen–Sengenthal nach Süden abzweigt.
Geschichte
Eine Zehentbeschreibung von 1670 besagt, dass die Gollermühle, auch als „Gallermühle“ bezeichnet, den Groß- und Kleinzehent dem Kurfürsten gab; ihre Geschichte davor liegt im Dunkeln.[3]
Am Ende des Alten Reiches, um 1800, gehörte die Gollermühle zur Oberen Hofmark Berngau und unterstand hochgerichtlich dem herzoglich-baierischen Schultheißenamt Neumarkt.[4]
Im Königreich Bayern wurde zwischen 1810 und 1820 der Steuerdistrikt Forst, dann die gleichnamige Ruralgemeinde gebildet, die aus Forst, Braunshof, Rocksdorf und Stadlhof bestand. In diese Gemeinde wurde vor 1867 die Gemeinde Wiefelsbach mit ihren zehn Einöden integriert, nämlich die Birkenmühle, die Braunmühle, der Dietlhof, die Gollermühle, die Kastenmühle, die heute nicht mehr existierende Kindlmühle, die Ölkuchenmühle, die ebenfalls heute nicht mehr existierende Schmidmühle, die Schlierfermühle und die Seitzermühle.[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingliederung der Gemeinde Forst und damit auch der Gollermühle in die Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt i. d. Opf.
Gemäß der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatte die Gollermühle zu dieser Zeit vier Gebäude, acht Einwohner, an Großvieh drei Pferde und 23 Stück Rindvieh.[6]
Die Mühle gehörte seit alters her zur Berngauer Filiale (ab 1854 Kuratie, ab 1867 Pfarrei) Reichertshofen.[7]
Mehrmals kam es zum Besitzerwechsel; der Mahlbetrieb wurde 1960 aufgegeben. Heute ist dort eine Fisch- und Teichwirtschaft in Betrieb, und die früheren Stallungen werden als Pferdepension genutzt.[8]
Baudenkmäler
- Kanalschleuse 32 des König-Ludwig-Kanals
Murnau
Nordwestlich der Gollermühle erinnert die Flurbezeichnung „Murnau“ auf den 1280 genannten, abgegangenen Ort namens Murnau.[16]
Persönlichkeiten
- Georg Gmelch, katholischer Geistlicher des Bistums Eichstätt, * 17. April 1851 in der Gollermühle als Sohn des Müllers, 1885 Pfarrer in Buxheim, 1898 in Staufersbuch, 1905 in Haunstetten, † 6. Juni 1924[17]
Literatur
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. und II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937 und 1938
- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
Weblinks
- Gollermühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Februar 2022.
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 260 (Digitalisat).
- Repertorium des topographischen Atlasblattes Neumarkt, 1836, S. 12
- Buchner I, S. 102
- Heinloth, S. 262
- Heinloth, S. 322 f. (dort falsch „Wieselsbach“); Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
- Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Spalte 881
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938, S. 452
- Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf., Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 167
- Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 138
- Popp, Th. D. (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 41
- Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
- Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, Spalte 881
- Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], Spalte 865
- Buchner II, S. 453
- Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 548
- F[ranz Xaver] Buchner: Abgegangene Orte des Bistums Eichstätt. In: Historischer Verein Neumarkt i. d. Opf. und Umgebung, 12. Jahresbericht 1932 und 1933, S. 79–116, hier S. 98
- Schematismus der Geistlichkeit des Bistums Eichstätt für das Jahr 1915, S. 92; dass. für das Jahr 1925, S. 63