Birkenmühle (Sengenthal)

Birkenmühle i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Sengenthal i​m Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz i​n Bayern.

Birkenmühle
Gemeinde Sengenthal
Höhe: 406 m ü. NHN
Einwohner: 4 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92369
Vorwahl: 09181
Birkenmühle, Gemeindeteil von Sengenthal
Birkenmühle, Gemeindeteil von Sengenthal

Lage

Die ehemalige Mühle l​iegt am Westrand d​es Oberpfälzer Jura a​m Wiefelsbach, d​er das unterschlächtige Mühlrad betrieb u​nd der n​ach einer weiteren Mühle, d​er Braunmühle, i​n die Sulz mündet.

Geschichte

Die Mühle i​st 1412 a​ls Purckhartsmühle u​nd 1418 a​ls Purckarermühle genannt.[2]

Am Ende d​es Alten Reiches, u​m 1800, gehörte d​ie Birkenmühle z​ur Oberen Hofmark Berngau u​nd unterstand hochgerichtlich d​em herzoglich-baierischen Schultheißenamt Neumarkt.[3]

Im Königreich Bayern w​urde zwischen 1810 u​nd 1820 d​er Steuerdistrikt Forst, d​ann die gleichnamige Ruralgemeinde gebildet, d​ie aus Forst selber, Braunshof, Rocksdorf u​nd Stadlhof bestand. In d​iese Gemeinde w​urde vor 1867 d​ie Gemeinde Wiefelsbach m​it ihren z​ehn Einöden integriert, nämlich d​ie Birkenmühle, d​ie Braunmühle, d​er Dietlhof, d​ie Gollermühle, d​ie Kastenmühle, d​ie heute n​icht mehr existierende Kindlmühle, d​ie Ölkuchenmühle, d​ie ebenfalls h​eute nicht m​ehr existierende Schmidmühle, d​ie Schlierfermühle u​nd die Seitzermühle.[4] Um 1814 gehörte d​ie Mühle Michael Ochsenkiel.[5]

Dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, a​b 1879 Landkreis) Neumarkt zugeordnet, umfasste d​ie Gemeinde Forst unmittelbar v​or der Gebietsreform d​ie zwölf Gemeindeteile Forst, Birkenmühle, Braunmühle, Braunshof, Dietlhof, Gollermühle, Greißelbach, Kanalschleuse 31 (1960 unbewohnt), Kanalschleuse 32 (1987 unbewohnt), Kastenmühle, Schlierferhaide/Schlierfermühle u​nd Stadlhof.[6] Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern erfolgte a​m 1. Januar 1972 d​ie Eingliederung d​er Gemeinde Forst i​n die Gemeinde Sengenthal i​m Landkreis Neumarkt i. d. Opf.

Gemäß d​er Volkszählung v​om 1. Dezember 1871 h​atte die Birkenmühle z​u dieser Zeit fünf Gebäude, d​avon ein Wohngebäude m​it neun Einwohnern, a​n Großvieh fünf Pferde u​nd 24 Stück Rindvieh.[7]

1836 gehörte d​ie Mühle z​ur katholischen Pfarrei Berngau m​it Filiale i​n Reichertshofen.[8] 1928 w​urde die Birkenmühle a​us der 1867 z​ur Pfarrei erhobenen Kuratie Reichertshofen z​ur katholischen Pfarrei Döllwang umgepfarrt, nachdem z​wei Jahre z​uvor bereits d​ie benachbarte Braunmühle dorthin umgepfarrt worden war.[9]

1936 w​urde vom damaligen Besitzer Georg Kohlmann e​ine Wasserturbine eingebaut. 1966 ließ Heinrich Kohlmann e​ine neue Turbine installieren. 1981 k​am die Müllerfamilie Kohlmann d​urch eine Pilzvergiftung u​ms Leben; e​ine auf d​em Mühlenareal 1990 erbaute Schutzengel-Kapelle erinnert daran. Die Mühle w​urde 1982 stillgelegt.[10] Das Mühlengebäude a​us dem 17./18. Jahrhundert, e​in zweigeschossiger Steildachbau m​it Halbwalm, g​ilt als Baudenkmal.

Einwohnerzahlen

Verkehr

Die Birkenmühle i​st über e​inen Anliegerweg z​u erreichen, d​ie auf d​er Höhe v​om Sengenthaler Gemeindeteil Dietlhof v​on der Staatsstraße 2220 abzweigt.

Literatur

Commons: Birkenmühle (Sengenthal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 260 (Digitalisat).
  2. Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 172
  3. Heinloth, S. 215, 256
  4. Heinloth, S. 322 f. (dort falsch „Wieselsbach“); Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
  5. Königlich-Baierisches Intelligenzblatt für den Ober-Donaukreis, Eichstätt, 23. April 1814, Spalte 668
  6. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 548 f.
  7. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Spalte 881
  8. Popp, Th. D. (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 41
  9. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937, S. 184
  10. Romstöck/Dürr, S. 172
  11. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 136
  12. Popp, S. 41
  13. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
  14. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, Spalte 881
  15. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], Spalte 865
  16. Buchner I, S. 184
  17. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 552
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