Giorgio Battistelli
Giorgio Battistelli (* 25. April 1953 in Albano Laziale bei Rom) ist ein italienischer Avantgarde-Komponist im Bereich Musiktheater.
Leben und Wirken
Battistelli studierte bis 1978 Komposition, Musikgeschichte und Klavier am Konservatorium Alfredo Casella in L’Aquila.[1] Daneben ergänzte er seine Ausbildung durch Kurse u. a. 1975 in Köln bei Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel sowie 1978/79 in Paris bei Jean-Pierre Drouet. Auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes verbrachte er das Jahr 1985/86 in Berlin.[2]
Von 1993 bis 1996 war er künstlerischer Leiter des Cantiere Internazionale d’Arte in Montepulciano,[3], von 1996 bis 2002 künstlerischer Leiter des Orchestra della Toscana.[1] In derselben Funktion wirkte er u. a. bei der Musik-Biennale di Venezia (2004–2007) und der Fondazione Arena di Verona (2006–2007).[2]
Größere Aufmerksamkeit erregte Battistelli 2002 mit einer musikalischen Inszenierung von Ernst Jüngers Auf den Marmorklippen am Nationaltheater Mannheim, bei dem Battistelli auch am Libretto beteiligt war. Ähnliches Interesse fand Experimentum Mundi im Jahr 2005, bei dem die Musikalität der Arbeitswelt verdeutlicht werden sollte. Das Werk sollte als Brückenschlag von Alltagsgeräuschen der Handwerker zur zeitgenössischen Musik verstanden werden.
2020 wurde bekannt, dass Battistelli in Nachfolge von Daniele Spini 2021 die künstlerische Leitung des Haydn-Orchesters von Bozen und Trient übernehmen soll.[4]
Werke (Auswahl)
- Experimentum Mundi (Rom, 1981)
- Aphrodite (Bordeaux, 1983)
- Linzer Stahloper (Linz, 1985)
- Jules Verne (Straßburg, 1985)
- Combattimento di Ettore e Achille (Straßburg, 1989)
- Keplers Traum (Linz, 1990)
- Ascolto di Rembrandt (Rom, 1991)
- Teorema (München, 1992)
- Frau Frankenstein (Berlin, 1993)
- Prova d’Orchestra (Straßburg, 1995)
- The Cenci (London, 1997)
- Die Entdeckung der Langsamkeit (Bremen, 1997)
- Auf den Marmorklippen (Mannheim, 2002)
- Richard III (Düsseldorf, 2005)
- El otoño del patriarca (Bremen, 2004)
- Miracolo a Milano (Reggio nell’Emilia, 2007)
- The Fashion (Düsseldorf, 2008)
- Lot (Hannover, 2017)
- Julius Caesar (Rom, 2021)
Weblinks
- Giorgio Battistelli bei Discogs
- Giorgio Battistelli bei AllMusic (englisch)
- Giorgio Battistelli in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Giorgio Battistelli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Giorgio Battistelli in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Angela De Benedictis: Battistelli, Giorgio. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 2 (Bagatti – Bizet). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1999, ISBN 3-7618-1112-8 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Giorgio Battistelli. In: Ricordi. (englisch).
- Biographie. In: www.giorgiobattistelli. 2020 (englisch).
- Giorgio Battistelli. In: Neue Südtiroler Tageszeitung. 25. Juni 2020 .