Gilserberg (Ortsteil)
Gilserberg ist der größte Ortsteil und Sitz der Verwaltung der gleichnamigen Gemeinde Gilserberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Gilserberg Gemeinde Gilserberg | |
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Höhe: | 338 m ü. NN |
Fläche: | 9,22 km²[1] |
Einwohner: | 923 (30. Jun. 2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 100 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 34630 |
Vorwahl: | 06696 |
Geographische Lage
Der Ort liegt am Oberlauf der Gilsa im Zentrum des Gilserberger Hochlandes, einer Hochfläche im nördlichen Teil der Oberhessischen Schwelle. In Gilserberg kreuzen sich die Bundesstraße 3 Kassel–Marburg und die Landesstraße 3155 Schwalmstadt–Gemünden. Schwalmstadt ist in Richtung Südosten etwa 10 km entfernt, Marburg in Richtung Südwesten etwa 30 km. Die Kreuzung der beiden Straßen markiert den südlichsten Punkt des Naturparks Kellerwald-Edersee.
Geschichte
Gilserberg wurde 1261 als Willingeshusen erstmals urkundlich erwähnt.[1] Bis etwa 1400 trug der Ort den Namen Willingeshusen vor dem Walde bzw. Klein-Willingeshusen, danach hieß er bis etwa 1700 nur Willingeshusen. Der Ortsname Gilserberg wird erst seit dem 18. Jahrhundert verwendet.
Am nordwestlichen Ortsrand befand sich ein Bahnhof der 1911 eröffneten Kellerwaldbahn, auf der der Personenverkehr 1972 und der Güterverkehr im Winter 1980/81 eingestellt wurde. Im Zuge der hessischen Gebietsreform wurden zwischen 1972 und 1974 zehn umliegende Dörfer in der neu gebildeten Gemeinde Gilserberg vereinigt.
Der Ort Gilserberg gehört seit dem 16. Jahrhundert zum evangelischen Kirchspiel Sebbeterode. Die im Ortszentrum gelegene heutige Kirche wurde von 1706 bis 1709 erbaut. Seit 1949 gibt es auch eine katholische Kirche.
Bis in die 1930er Jahre gab es in Gilserberg eine jüdische Gemeinde, die um 1900 über 70 Mitglieder hatte und etwa 15 % der Ortsbevölkerung ausmachte.[3]
2012 feierte Gilserberg sein 750-jähriges Bestehen.
Gebietsreform
Am 31. Dezember 1971 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Gilserberg, Heimbach, Lischeid, Sachsenhausen, Schönau und Winterscheid zur neuen Gemeinde Gilserberg zusammen. Aufgrund der zentralen Lage im Gilserberger Hochland wurde Gilserberg Sitz der Verwaltung und Namensgeber der neuen Gemeinde. Am 1. April 1972 kamen Appenhain sowie Itzenhain mit dem im Jahr 1928 eingegliederten Bellnhausen hinzu. Nachdem diese Zusammenschlüsse freiwillig erfolgten, wurden am 1. Januar 1974 Moischeid, Sebbeterode und Schönstein kraft Landesgesetz eingemeindet.[4][5]
Weblinks
- Die Ortsteile im Internetauftritt der Gemeinde Gilserberg
- Gilserberg, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Gilserberg In: Hessische Bibliographie[6]
Einzelnachweise
- Gilserberg, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Gilserberg - Daten und Fakten. Einwohnerzahlen. BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2016, abgerufen am 3. Mai 2018.
- Gilserberg mit Stadtteil Winterscheid (Schwalm-Eder-Kreis). Alemannia Judaica, abgerufen am 25. Januar 2016.
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411 f.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!