Sebbeterode

Sebbeterode ist ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Das Dorf hat etwa 350 Einwohner und ist nach der Fläche mit 14,79 km² das größte Dorf der Gemeinde.

Sebbeterode
Gemeinde Gilserberg
Höhe: 312 m ü. NHN
Fläche: 14,79 km²[1]
Einwohner: 369 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Eingemeindet nach: Gilserberg
Postleitzahl: 34630
Vorwahl: 06696
Sebbeterode aus Richtung Westen
Sebbeterode aus Richtung Westen

Geographische Lage

Dorflinde und Kirche im Ortszentrum

Sebbeterode l​iegt knapp 3 k​m nordöstlich d​es Kernorts Gilserberg a​uf einem Rücken, d​er nach Norden u​nd Osten z​um Tal d​es Treisbachs abfällt. Im Dorfzentrum befindet s​ich in erhöhter Lage d​ie evangelische Kirche m​it der Dorflinde. In Ortsnähe verläuft d​ie Bundesstraße 3.

Zu Sebbeterode gehören d​ie nordöstlich d​es Ortes gelegene Buchenmühle u​nd das südlich d​es Ortes gelegene Forsthaus Treisbach.

Geschichte

Die Dorflinde

Sebbeterode w​urde 1201 a​ls Sigewarterode erstmals urkundlich erwähnt.[1] 1426 belehnte d​as Erzbistum Mainz d​en Grafen Johann II. v​on Ziegenhain m​it dem Dorf, d​er es d​em Amt Schönstein zuordnete. Seit 1450, a​ls das Geschlecht d​er Grafen v​on Ziegenhain m​it Johann II. erlosch, i​st Sebbeterode hessisch. 1728 vernichtete e​in Brand d​en Großteil v​on Dorf u​nd Kirche. Von 1821 b​is 1973 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Ziegenhain.

Im Zuge d​er hessischen Gebietsreform w​urde die vorher eigenständige Gemeinde a​m 1. Januar 1974 k​raft Landesgesetz e​in Ortsteil d​er Großgemeinde Gilserberg i​m neu gebildeten Schwalm-Eder-Kreis.[3][4]

Evangelische Kirche

Die ev. Dorfkirche

1506 wurde Sebbeterode erstmals als Pfarrort erwähnt. Heute ist der Ort Sitz eines seit dem 16. Jahrhundert bestehenden evangelischen Kirchspiels, zu dem die Nachbardörfer Gilserberg und Schönau gehören. Die bestehende Kirche wurde 1735–40 erbaut. Über dem Eingang findet sich die Jahreszahl „1735“ mit den Initialen „FR“ (= Fridericus Rex) für den 1730–1751 regierenden Landgrafen Friedrich I. von Hessen-Kassel, der seit 1720 König von Schweden war. Die weitgehend originale Ausstattung wird durch die dreiseitig umlaufende Empore, die Kanzel mit Schalldeckel und den Chorstand bestimmt. Der spätgotische Taufstein mit einer Kreuzigung Christi zwischen Maria und Johannes stammt aus der evangelischen Kirche zu Schönau. Der Orgelprospekt entstand 1794–99. Bemerkenswert ist der an der Südseite der Kirche außen angebrachte Grabstein für Johann Christophel Zülch (1680–1750), der für 35 Jahre in der Gemeinde das Predigtamt bekleidete. Mittlerweile gehört auch Moischeid zum Kirchspiel.

Sport

Der erfolgreichste Sportverein d​es Dorfes i​st der Tischtennisclub (TTC) Sebbeterode, d​er viele Saisons i​n der Verbandsliga spielte u​nd zwei Saisons (1996/97 u​nd 1997/98) i​n der Hessenliga, d​er höchsten Klasse d​es Landes, a​ktiv war. Nach e​iner Fusion spielt d​ie 1. Mannschaft mittlerweile a​ls TTC Sebbeterode-Winterscheid i​n der Saison 2016/17 i​n der Bezirksoberliga. Die Reserve spielt zurzeit i​n der Bezirksliga. Mit Dieter Eckhardt w​ar im Jahr 1964 e​in Spieler d​es Vereins hessischer Vizemeister i​m Schülerbereich.

Literatur

Commons: Sebbeterode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sebbeterode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. April 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gilserberg - Daten und Fakten. Einwohnerzahlen. BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2016, abgerufen am 3. Mai 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, §§ 1 und 27 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412.
  5.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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