Gianluca Vallero
Gianluca Vallero (geb. 1966 in Castellamonte) ist ein italienischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Synchronsprecher und Filmproduzent.
Leben
Geboren in Castellamonte und aufgewachsen in Rivara, einem kleinen Dorf in Piemont, machte Gianluca Vallero seinen Abschluss in Fremdsprachen und Literatur an der Universität Turin. 1991 zog er nach Berlin, wo er bis heute als Regisseur und Synchronsprecher für Fernseh- und Filmproduktionen arbeitet[1]. Weiterhin verfasste er Artikel über die deutsche Kultur und Politik, die in italienischen und schweizerischen Tageszeitungen wie Il Manifesto, Il Secolo XIX und Giornale del Popolo veröffentlicht wurden. Für DeutschlandRadio, Deutschlandfunk, WDR, RBB und andere öffentlich-rechtliche Hörfunksender war Gianluca Vallero als Autor für Beiträge zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen tätig.
Als Synchronsprecher war Gianluca Vallero die deutsche Stimme einiger bekannter italienischer Schauspieler, wie z. B. Neri Marcorè in The Tourist (2010), Riccardo Scamarcio in John Wick 2 (2017), sowie Salvatore Esposito in Fargo IV (2020).[2] 2018 übernahm er die Rolle des Vaters im ARD Hörspiel 1933 war ein schlimmes Jahr von John Fante unter der Regie von Anja Herrenbrück und spielte mit Thomas Arnold und Leonard Scheicher.[3]
1999 gründete Gianluca Vallero Finimondo Productions. Namensgeber war sein erster Kurzfilm Finimondo, der in der internationalen Independent-Filmszene Erfolge feierte. So erhielt er bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2000 den New York Academy Scholarship Award in der Sektion Panorama[4], viele weitere Auszeichnungen folgten[5].
Im Jahr 2003 arbeitete Vallero als Regieassistent eng mit Gianni Amelio, der mehrfach mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, zusammen und unterstützte dessen internationale Produktion Die Hausschlüssel (2004).[6]
In den vergangenen Jahren hat Finimondo Productions eine Reihe von Filmen – mit fiktionalen oder dokumentarischen Inhalten – produziert, die auf zahlreichen internationalen Film Festivals ausgezeichnet wurden.[7]
Als Drehbuchautor und Regisseur ist Gianluca Vallero besonders daran interessiert, Geschichten von und über Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu erzählen, wie in seinem Dokumentarfilm Balkan Dreams - Ein Leben im 9/16 Takt, der beim Filmfestival Visions du Réel 2018 in Nyon gezeigt wurde. 2022 wird Gianluca Vallero mit Finimondo Productions einen neuen Spielfilm herausbringen.
Filmografie
- 1999: Finimondo
- 2002: Das Geschenk
- 2004: Arie - (AFI - Los Angeles International Film Festival 2005)
- 2004: Company Down
- 2007: Cara Giovanna
- 2012: Der Italiener
- 2014: Remember a Day - Echoes of Life
- 2016: Balkan Dreams: ein Leben im 9/16 Takt
Regieassistenz
- 2004: Die Hausschlüssel (Le chiavi di casa) - (Best Italian Film 2005)
Auszeichnungen
- 2000: Internationale Filmfestspiele Berlin - Panorama New York Academy Scholarship Award für Finimondo
- 2000: Interfilm Berlin - Local Hero Award für Finimondo
- 2000: Exground Filmfest Wiesbaden - Publikumspreis für Finimondo
- 2000: Regensburger Kurzfilmwoche - Publikumspreis für Finimondo
- 2000: Otto Ludwig Piffl Preis Berlin - Publikumspreis für Finimondo
- 2004: Britspotting Filmfestival Berlin - 2. Jury Preis für Company Down
- 2012: Young Collection Film Festival Bremen - 1. Jury Preis für Der Italiener
Weblinks
- Finimondo Productions
- Gianluca Vallero in der IMDB
- Finimondo in der IMDB
- Finimondo auf der Webseite der Internationalen Filmfestspielen Berlin
- Gianluca Vallero auf filmportal.de
- Finimondo auf der Webseite von Interfilm Berlin
- Finimondo im Bundesarchiv: Deutsche Digitale Bibliothek
- Finimondo bei Cinegraph & Bundesarchiv-Filmarchiv, Absolut Medien
- Gianluca Vallero bei Filmitalia
- Arie auf MUBI
- Der Italiener Preisträger der Young Collections auf Filmbüro Bremen
Publikationen
- Soraia Vilela: Berlim se internacionaliza e perde identidade. In Sinopse 04: revista de cinema, Universidade de São Paulo, 2000, S.35
- Stephanie Akin: No Budget Berlin Film Takes Prize. Die Welt, 18. Februar 2000
- Stephan A. Dudek: Ein Gedanke - präzise auf den Punkt gebracht. In: Main-Spitze, 19.06.2000, S.12
- A.A.: Finimondo: due italiani, la noia e la Wurst. Adesso, 09, 2000, S.49
- Eddie Dyja: BFI Film and Television Handbook 2002, 01.02.2002, S. 78, ISBN 978-0851709048
- "Arie" in concorso all'Afi Fest di Los Angeles. In: Cinecittà News, 12.10.2005
- Hans-Michael Bock, Karl Griep: cinema trans-alpino. Deutsch-italienische Filmbeziehungen. Absolut Medien 2010, DVD. ISBN 978-3-89848-989-8
- Sabine Schrader, Daniel Winkler: The Cinemas of Italian Migration: European and Transatlantic Narratives, 2013, S. 282 - ISBN 978-1443846240
- Biljana Bozin: "Balkanski snovi" jači od košmara. In: Vesti, 30.04 - 01.05.2016, S. 18-19
- Ekaterina Kel: Welche Filme sich lohnen - und welche nicht. In: Süddeutsche Zeitung, 27.09.2018
- Daniela Noack: Lebensläufe zwischen Tradition und Moderne. In: Forum Magazine, 28.09.2018, S. 94-95
- Michael Meyns: Balkan Dreams - Ein Leben im 9/16 Takt. In: Programmkino.de, 09.2018
- Bernd Buder: Balkan Dreams - Ein Leben im 9/16 Takt. In: Filmdienst, 09.2018
- Kinotipp. In: taz.de, 25.10.2018
Einzelnachweise
- Webseite von Gianluca Vallero
- Webseite der Deutschen Synchronkartei
- ARD Hörspiel 1933 war ein schlimmes Jahr
- Auszeichnungen bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2000
- Webseite Filmverleih Interfilm
- Die Hausschlüssel: Cast & Crew
- Webseite von Finimondo Productions