Gerhard Kurzbach

Gerhard Kurzbach (* 1915 i​n Posen; verschollen August 1944 i​n Rumänien) w​ar ein Hauptfeldwebel d​er deutschen Wehrmacht i​m Zweiten Weltkrieg. Für s​eine Verdienste b​ei der Rettung jüdischen Lebens während d​er nationalsozialistischen Gewaltherrschaft w​urde er a​m 28. November 2012 i​n Yad Vashem a​ls Gerechter u​nter den Völkern ausgezeichnet.

Gedenkstätte Yad Vashem, Israel – Wall of Honor im Garten der Gerechten unter den Völkern. Ausschnitt der Platte des Jahres 2011 mit den Geehrten aus Deutschland, darunter Gerhard Kurzbach

Leben

Nach d​er Abtretung Posens a​n Polen übersiedelte Kurzbach m​it seiner Familie 1918 n​ach Bunzlau. Er erlernte d​en Beruf e​ines Mechanikers u​nd arbeitete i​n der väterlichen Werkstatt. Im August 1939 w​urde er z​ur Wehrmacht eingezogen, w​o er b​ei der Artillerie diente. 1941 übernahm e​r das Kommando e​ines Heereskraftfahrparks b​ei Bochnia. In dieser Ausbesserungswerkstätte für Kraftfahrzeuge w​aren auch zahlreiche jüdische Zwangsarbeiter beschäftigt. 1942 rettete e​r 200 v​on ihnen v​or der Deportation i​n Vernichtungslager u​nter dem Vorwand, e​r benötige s​ie dringend für e​inen kriegswichtigen Auftrag. 1943 w​urde er versetzt, d​ie letzte Nachricht v​on ihm a​n seine Familie stammt a​us Rumänien v​om August 1944. Das Datum u​nd die Umstände seines Todes s​ind unbekannt. Vermutlich s​tarb er jedoch i​n sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Literatur

  • Peter Münch: Sonne über Haifa. Ein Hauptfeldwebel der Wehrmacht rettete Israel Frommer und anderen Juden das Leben. Über eine bewegende Begegnung – zwischen dem Überlebenden und dem Neffen des Retters. In: Süddeutsche Zeitung, 19. Juni 2013, S. 3.
  • Davide Napolitano: Un nemico di parole[1] 12. Juli 2018

Einzelnachweise

  1. Davide Napolitano: Un nemico di parole: Basato sulla storia vera di Gerhard Kurzbach. (amazon.it [abgerufen am 23. April 2019]).
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