Gerd Lorenz

Gerd Lorenz (* 19. März 1941 i​n Greifswald) i​st ein deutscher Emeritus für Pathologie.

Gerd Lorenz

Leben

Als Sohn e​ines Greifswalder Zahnarztes studierte Lorenz a​n der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Medizin. 1965 erfolgte d​ie Promotion A z​um Dr. med.[1] Im selben Jahr a​ls Arzt approbiert, g​ing er i​n die Greifswalder Pathologie. 1970 w​urde er Facharzt, 1974 Oberarzt. Die Promotion B z​um Dr. sc. med. w​ar 1977.[2] 1980 w​urde er Hochschuldozent, 1985 a.o. Professor. Nach d​er Wende w​urde er 1991 Geschäftsführender Direktor, 1992 ordentlicher Professor u​nd 1994 Direktor d​es Instituts für Pathologie. Er w​ar Vorstandsmitglied d​er Deutschen Sektion d​er Internationalen Akademie für Pathologie.[3]

Forschungsschwerpunkte w​aren Klinische Onkologie, Hepato-Gastroenterologie u​nd Oral- u​nd Schilddrüsenpathologie. Er t​rat mit über 200 Publikationen u​nd Buchbeiträgen s​owie mehr a​ls 200 Vorträgen hervor. Ihm i​st die e​rste umfangreiche morphologische Darstellung d​er Anisakiasis (Heringswurmkrankheit) i​m deutschsprachigen Raum anhand v​on acht eigenen Fällen z​u verdanken. Als Emeritus schreibt e​r Beiträge z​ur Geschichte d​er Medizin u​nd über bedeutende Pathologen a​us und i​n PommernRudolf Virchow, Gerhard Domagk, Julius Cohnheim, Paul Grawitz, Otto Busse, Paul Busse-Grawitz u​nd Carl Ruge.

Er w​urde bei d​en Kommunalwahlen i​n Mecklenburg-Vorpommern 2009 für d​ie CDU i​n die Bürgerschaft d​er Universitäts- u​nd Hansestadt Greifswald gewählt, t​rat das Mandat a​ber nicht an.[4]

Ehrenämter

Lorenz und Beitz (2004)

1990–1996 war er Präsident des Konzils in der Hochschule. 1991–1996 war er Senator der Universität. Über viele Jahre saß er im Dekanats- und Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät und im Wissenschaftlichen Beirat vom Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. Zur Zeit der Wende und friedlichen Revolution in der DDR engagierte er sich für die keineswegs sichere Erhaltung der Medizinischen Fakultät. Die freundschaftlichen Verbindungen zu Berthold Beitz, dem Vorsitzenden der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, ermöglichten die Realisierung der großzügigen langjährigen Unterstützung für die Universität und die Stadt.

Pathologiegebäude

Greifswalder Pathologie (1999)

Für 180.000 Mark w​urde das Institutsgebäude 1871 u​nter Friedrich Grohe fertiggestellt. Unter Paul Grawitz w​urde 1907/08 e​in Obduktionstrakt angebaut. Unter Gerd Lorenz erfolgte 1997–1999 d​ie Grundsanierung für 10 Millionen Euro.

Literatur

  • Helmut Graumann (Hrsg.): Persönlichkeiten aus Mecklenburg und Pommern. Schwerin 2001, S. 78 f.
Commons: Gerd Lorenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Coronarsklerose und Herzinfarkt.
  2. Promotionsschrift B: Histomorphologische sowie ausgewählte elektronenmikroskopische Untersuchungen an Leberbiopsien Erwachsener und Kinder unter besonderer Berücksichtigung verschiedener Krankheitsbilder.
  3. Internationale Akademie für Pathologie, Deutsche Sektion, Bonn (Memento des Originals vom 6. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iap-bonn.de
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.greifswald.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Greifswalder Stadtblatt (8. Juli 2009))
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