Gerd-Helmut Komossa

Gerd-Helmut Komossa (* 11. November 1924 i​n Allenstein, Ostpreußen; † 26. April 2018 i​n Bonn[1]) w​ar ein Generalmajor d​er Bundeswehr. Er w​ar von 1977 b​is 1980 d​er Amtschef d​es „Amtes für Sicherheit d​er Bundeswehr“ (ASBw) u​nd der Leiter d​es Militärischen Abschirmdienstes (MAD).

Leben

Nach seiner Kindheit i​n Allenstein (Ostpreußen) u​nd dem Besuch d​er Behringschule i​n Hohenstein t​rat er 1943 i​n die Wehrmacht e​in und w​urde als Vorgeschobener Beobachter a​n der Ostfront eingesetzt. 1945 geriet e​r in sowjetische Gefangenschaft, welche e​r in e​inem Lager i​n Tilsit i​n Ostpreußen verbrachte. Nach d​er Freilassung 1949 folgten Tätigkeiten a​ls freier Journalist u​nd in d​er Arbeitsverwaltung. 1956 t​rat er a​ls Oberleutnant i​n die Bundeswehr ein. Von 1971 b​is 1973 w​ar er Adjutant d​es Generalinspekteurs d​er Bundeswehr, Admiral Armin Zimmermann.

Nach seiner Tätigkeit i​n der Führungsakademie d​er Bundeswehr i​n Hamburg übernahm Komossa u​nter dem sozialdemokratischen Verteidigungsminister Georg Leber a​m 28. September 1977, n​ach der Pensionierung v​on Brigadegeneral Paul-Albert Scherer, d​ie Leitung d​es Militärischen Abschirmdienstes (MAD). Der MAD w​ar damals w​egen einer Reihe v​on klandestinen Abhöroperationen (zum Beispiel Lauschaffäre Traube), schwer angeschlagen; Komossa sollte d​en Nachrichtendienst n​eu organisieren. Danach übernahm e​r als Nachfolger v​on Gert Bastian d​as Kommando über d​ie 12. Panzerdivision u​nd wurde z​um Generalmajor befördert. Im Anschluss d​aran war e​r vom 1. April 1983 b​is zum 31. März 1985 Befehlshaber d​es Territorialkommandos Süd.

1996/1997 gehörte Komossa z​u den Gründungsmitgliedern d​er Stimme d​er Mehrheit.

Seit 2000 veröffentlichte Gerd Komossa mehrere Bücher, z​wei davon i​m als politisch rechtsgerichtet geltenden Verlag Stocker/Ares. Der rechtsextremen National Zeitung g​ab er e​in Interview (Ausgabe 25/2005). Er w​ar Vorsitzender d​er Gesellschaft für d​ie Einheit Deutschlands e. V. (Bonn), d​ie 2001 v​on der Bundeszentrale für politische Bildung a​ls anerkannter Bildungsträger gefördert wurde.[2][3]

Ehrungen

Werke

  • Deutschland heute. Eine kritische Bilanz. Gedanken eines Soldaten. Bernard und Graefe, Bonn 2000, ISBN 3-7637-6205-1.
  • Von Masuren an den Rhein. Heimkehr in die Fremde. Leopold Stocker Verlag, Graz 2003, ISBN 3-7020-0995-7.
  • Die deutsche Karte. Das verdeckte Spiel der geheimen Dienste. Ein Amtschef des MAD berichtet. Ares-Verlag, Graz 2007, ISBN 978-3-902475-34-3.

Literatur

  • Munzinger-Archiv Internationales Biographisches Archiv 30/1983 vom 18. Juli 1983 (Artikelanfang).
  • Dermot Bradley u. a. (Hrsg.): Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Band 2,2, ISBN 3-7648-2562-6.
  • Lebenslauf in: Gerd-Helmut Komossa: Von Masuren an den Rhein. Heimkehr in die Fremde. Leopold Stocker Verlag, Graz 2003, ISBN 3-7020-0995-7, S. 227.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige von Gerd Helmut Komossa Generalmajor a.D. † 26. April 2018. Aspetos GmbH, abgerufen am 6. Juni 2018.
  2. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.bpb.de/partner/U47F5B,4,0,Anerkannte_Bildungstr%E4ger.html Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.bpb.de[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.bpb.de/partner/U47F5B,4,0,Anerkannte_Bildungstr%E4ger.html Bundeszentrale für politische Bildung/Partner]
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.bpb.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Anerkannte Bildungseinrichtungen)
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