Georg Wilhelm Lafontaine
Georg Wilhelm Lafontaine[1] (auch: Georg Wilhelm La Fontaine[2] sowie Georg Lafontaine[3] und George Fountain oder Fountaine und Georg Wilhelm Fountain und Fountaine;[1] * um 1675[2] oder 1680 in Celle;[4] † 1. März 1745 in Hannover) war ein Kurfürstlich Hannoverscher und Königlich Großbritannischer Maler und Hofmaler.[5][Anm. 1][Anm. 2]
Leben
Georg Wilhelm Lafontaine wurde zur Zeit des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg in der vormaligen Residenzstadt Celle geboren, wo sein Vater, der aus Frankreich stammende Hugenotte[5] Sieur Jacques de La Fontaine (begraben 1. Juli 1732 „uf den Neuenhäusener Kirchhofe“)[6] als Gobelinwirker und Hoftapezier[5] für Herzog Georg Wilhelm und Eleonore d’Olbreuse tätig war.[6]
Mutmaßlich half Georg Wilhelm Lafontaine gemeinsam mit seinem Bruder seinem Vater als „contrefaitre“, als Tapezier des kurhannöverschen Chateaus Schloss Gifhorn und des Jagdschlosses Göhrde.[6]
Lafontaines älteste Tochter Sophie Eleonore Wilhelmine Lafontaine (* 1701 in Celle; † 1764 in Hannover) heiratete vor 1729 den Maler Johann Franz Lüders.[7]
Nach dem Beginn der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover folgte Lafontaine seinem Landesherrn zeitweilig und wirkte von 1726 bis 1730 in London, aber auch in Holland.[5] 1730 wurde Lafontaine – in der Nachfolge von Tomaso Giusti – von König Georg II. zum hannoverschen Hofmaler erhoben. Er starb 1745 in Hannover.[5]
Bekannte Werke (Auswahl)
- „Älterer Herr in graugrünen Rock“, Pastell auf Papier circ 34 x 25,5, Gera, Kunstsammlung Gera, Otto-Dix-Haus, Inventar-Nummer GM 148[4]
Literatur
- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie, Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut 1646–1815. Sponholtz, Hannover 1916, S. 505
- Hermann Mitgau: Georg Wilhelm Lafontaines Chappuzeau-Bildnis in Celle (1699). In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte: Organ des Historischen Vereins für Niedersachsen in Hannover, hrsg. von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Göttingen: Wallstein, 1969, ISSN 0078-0561[5]
- Joachim Jacoby (Bearb.): Die deutschen Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts einschliesslich der englischen und skandinavischen Werke / Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig. Kritisches Verzeichnis mit Abbildungen aller Gemälde, Braunschweig: Herzog-Anton-Ulrich-Museum, 1989, ISBN 978-3-922279-15-0 und ISBN 3-922279-15-5[4]
- Émmanuel Bénézit: Dictionnaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs, Paris, 1999[4]
Weblinks
Siehe auch
Anmerkungen
- In der Datenbank der Landesbibliothek finden sich in der Version vom 9. Februar 2016 abweichend jedoch die Geburtsdaten „* um 1675 in Celle (?)“
- Abweichend wurde beispielsweise behauptet, Lafontaine wäre als junger Maler aus Frankreich geflohen und sei 1732 in Celle gestorben, vergleiche Johann Gottfried Gruber: August Lafontaine's Leben und Wirken. Mit Lafontaine's Bildnis, Halle: C. A. Schwetschke und Sohn, 1833, S. 8f.; Digitalisat über Google-Bücher
Einzelnachweise
- Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
- Dirk Sangmeister: August Lafontaine oder die Vergänglichkeit des Erfolges. Leben und Werk eines Bestsellerautors der Spätaufklärung ( = Hallesche Beiträge zur europäischen Aufklärung, Band 6), zugleich Dissertation 1997 an der Universität Halle, Tübingen: Niemeyer, 1998, ISBN 978-3-484-81006-8, S. 16; Vorschau über Google-Bücher
- Marion Beaujean: Lafontaine, August (Pseudonym Miltenberg, Gustav Freyer, Selchow). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 406–408 (Digitalisat).
- Neil Jeffares: Lafontaine, Georg Wilhelm (in englischer Sprache), in: Dictionary of Pastellists before 1800, als PDF in the 2008 established online edition of the book first published in the UK in 2006
- o.V.: Lafontaine, Georg Wilhelm (Memento des Originals vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 9. Februar 2016, zuletzt abgerufen am 22. Oktober 2017
- Hermann Mitgau: Gemeinsames Leben ( = Veröffentlichung der Familienkundlichen Kommission für Niedersachsen und Bremen sowie angrenzende ostfälische Gebiete), Bd. 1: Der Familienpapiere älterer Teil, 1500 bis 1770, Göttingen: [Selbstverlag], 1955, S. 130; Vorschau über Google-Bücher
- Alheidis von Rohr: Der hannoversche Viehmarkt auf dem Klagesmarkt vor dem Steintor, gemalt um 1745, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 61 (2007), S. 139–143; hier: S. 141