Georg Rudolf Zimmermann
Georg Rudolf Zimmermann (* 5. Juni 1825 in Zürich; † 8. Juni 1900 ebenda) war ein Schweizer Geistlicher.
Leben
Familie
Georg Rudolf Zimmermann war der Sohn des Pfarrers Johann Rudolf Zimmermann (* 17. Dezember 1792 in Zürich; † 18. April 1867) und dessen Ehefrau Maria Susanne (* 18. April 1798 in Zürich), Tochter von Hans Georg Escher von Berg (1756–1837), Oberst und Gutsbesitzer.[1][2]
Er heiratete 1853 in erster Ehe Maria Magdalena, Tochter des Kaufmanns Melchior Römer; ihr Bruder war der später Zürcher Stadtpräsident Melchior Römer. In zweiter Ehe war er seit 1856 mit Maria Emma, Tochter des Obergerichtspräsidenten Hans Georg Finsler (1800–1863),[3] verheiratet.
Von seinen Kindern sind namentlich bekannt:
- Theophil Zimmermann (1861–1939), von 1931 bis 1936 Präsident der Evangelischen Gesellschaft Zürich und der Anstalt Freienstein, Pfarrer sowie Dekan;
- Arnold Zimmermann (1872–1951), von 1913 bis 1940 Pfarrer im Zürcher Neumünster; seit 1924 Kirchenrat; von 1939 bis 1947 war er deren Präsident.
Ausbildung
Georg Rudolf Zimmermann immatrikulierte sich für ein Theologiestudium an der Universität Zürich.
Werdegang
Nach seiner Ordination 1848, wurde Georg Rudolf Zimmermann Vikar in Fischenthal, bevor er 1849 als Vikar an das Zürcher Fraumünster ging; dort wurde er 1853 Pfarrer.
1856 besuchte er die Kaiserwerther-Gründung von Theodor Fliedner (1800–1864) und machte der Zürcher Evangelischen Gesellschaft den Vorschlag, auch in Zürich eine Diakonissanstalt ins Leben zu rufen[4], sodass das Komitee Nanny Sieber (1827–1860) und die Pfarrerstochter Julie Kienast zur Ausbildung in das Diakonissenhaus nach Riehen entsandten; Nanny Sieber wurde die erste Oberin im Diakoniewerk Neumünster.[5]
Von 1866 bis 1897 war er Dekan in Zürich.
Er war nicht nur der Gründer, sondern auch von 1894 bis 1899 erster Präsident des Krankenasyls Neumünster.
Geistliches Wirken
Georg Rudolf Zimmermann gehörte der Positiven Richtung[6][7] an und veröffentlichte neben zahlreichen Predigten auch kirchengeschichtliche, exegetische und pastoraltheologische Abhandlungen.
Mitgliedschaften
- 1860 wurde Georg Rudolf Zimmermann Präsident des Zürcher Missionskomitees.
- Von 1876 bis 1893 war er Präsident der Evangelischen Gesellschaft Zürich.
Schriften (Auswahl)
- Des Amtes Würde und Bürde: Ein Beitrag zur Pastoraltheologie. Zürich 1859.
- Betrachtungen zu dem Evangelium Matthäi. Zürich: Höhr, 1866–1868.
- Vom Glauben über Hiob XIX, 21–29. Zürich: Ulrich, 1869.
- Die Zürcher Kirche von der Reformation bis zum dritten Reformationsjubiläum (1519–1819): nach der Reihenfolge der Zürcherischen Antistes. Zürich, Höhr 1878.
- Ratpert der erste Zürchergelehrte - ein Lebensbild aus dem neunten Jahrhundert. Basel 1878.
- Die zürcherischen Musikgesellschaften. Zürich 1885.
Literatur
- Theophil Zimmermann: Georg Rudolf Zimmermann, Pfarrer am Fraumünster und Dekan: Ein Lebensbild aus der Zürcher Kirche. Zürich Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft, 1903.
Weblinks
- Christian Moser: Georg Rudolf Zimmermann. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 18. September 2020.
- Family tree of Hans Georg Escher von Berg. Abgerufen am 18. September 2020 (englisch).
- Markus Bürgi: Hans Georg Finsler. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. Februar 2003, abgerufen am 18. September 2020.
- Die Diakonissinnen und die Pflege. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Mai 2008, abgerufen am 18. September 2020.
- Hubert Kolling: Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte: Who was who in nursing history Band 9. BoD – Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-947665-03-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 18. September 2020]).
- Emidio Campi, Ralph Kunz, Christian Moser: Alexander Schweizer (1808-1888) und seine Zeit. Theologischer Verlag Zürich, 2008, ISBN 978-3-290-17493-4 (google.de [abgerufen am 18. September 2020]).
- Dieter Kraus: Schweizerisches Staatskirchenrecht: Hauptlinien des Verhältnisses von Staat und Kirche auf eidgenössischer und kantonaler Ebene. Mohr Siebeck, 1993, ISBN 978-3-16-146069-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 18. September 2020]).