Georg Rudinger

Georg Rudinger (* 21. Juni 1942 i​n Leipzig) i​st ein deutscher Gerontologe u​nd emer. Professor für Psychologie a​n der Universität Bonn.[1]

Leben

Georg Rudinger machte d​as Abitur 1962 a​m humanistischen Kaiser-Karls-Gymnasium i​n Aachen. Von 1962 b​is 1967 studierte e​r an d​er Universität Bonn Psychologie, Philosophie u​nd Psychopathologie. Von 1967 b​is 1971 arbeitete e​r als wissenschaftlicher Angestellter i​n verschiedenen Forschungsprojekten, s​o an d​er Bonner Längsschnittstudie d​es Alterns (BOLSA).

Georg Rudinger w​ar von 1969 b​is 1978 b​eim WDR2-Hörfunk u​nd WDR-Fernsehen tätig. In d​er Abteilung Unterhaltung b​eim WDR2-Hörfunk gestaltete e​r die Sendungen „Füttern erlaubt“, d​ie Liedermacherhitparade u​nd die Karnevalshitparade mit. Ab 1972 entwarf Rudinger a​ls Teil d​er Wissenschaftsredaktion d​es WDR-Fernsehens u. a. d​ie Sendungen Kopf u​m Kopf u​nd Privatissimum. 1973 erhielt e​r mit Hans Ahlborn, Alexander v​on Cube u​nd Willi Vollmann dafür d​en Gruner+Jahr-Preis für Media-Forschung.[2]

1971 promovierte e​r bei Hans Thomae z​um Thema „Intelligenz i​m Alter“. 1974 w​urde er Professor a​n der Universität Bonn u​nd 2010 n​ach dreijähriger Verlängerung entpflichtet.

Georg Rudinger i​st seit 1965 m​it Helga Rudinger (geb. Schäfer)[3] verheiratet u​nd Vater zweier Kinder.

Leistungen

Georg Rudinger n​ahm verschiedene Gastprofessuren wahr, s​o an d​er Pennsylvania State University (1987), a​n der Universität Genf (1988/89), a​n der Universität Leipzig (Wilhelm-Wundt Professur, 1990) s​owie an d​er Universität Leiden (1995). Längere Forschungsaufenthalte führten i​hn an d​ie Temple University Philadelphia u​nd die University o​f California.

Seine besonderen Forschungsgebiete sind Entwicklungspsychologie über die Lebensspanne, Technik, Neue Medien, Mobilität (und Alter )als auch Wissenschafts- und Geistesgeschichte. Von 2000 bis 2006 war er Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. Er ist Gründer des Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM).[4] Er ist Gründer und Sprecher des Zentrums für Alternskulturen (ZAK).[5] Seit Mitte 2010 ist er Geschäftsführender Gesellschafter des Umfragezentrums Bonn (uzbonn).[6] Rudinger arbeitete in den Siebzigern als freier Mitarbeiter beim WDR.

Mitgliedschaften und Funktionen

Georg Rudinger w​ar von 1988 b​is 1992 Vertrauensdozent d​er Studienstiftung d​es Deutschen Volkes. Von 1995 b​is 2000 w​ar er Vorsitzender d​er Strukturkommission u​nd Finanzbeauftragter d​er Philosophischen Fakultät. Von 2000 b​is 2006 w​ar er Dekan d​er Philosophischen Fakultät d​er Universität Bonn. Von 2007 b​is 2010 w​ar Rudinger Rektoratsbeauftrager für Evaluation u​nd Qualitätssicherung.

Forschung

Seine wichtigen Forschungsbereiche waren statistische Modelle, Methoden, Surveys, Diagnostik und Evaluation. Ergänzt werden diese Themen durch Forschung in den Bereichen Entwicklungspsychologie über die Lebensspanne, Technik, Neue Medien, Mobilität (und Alter) und Wissenschafts- und Geistesgeschichte.[7] Forschungsprojekte waren/sind:

  • Healthy Campus an der Universität Bonn und der Sporthochschule Köln.[8]
  • AGE-V3: Verkehrsbezogene Eckdaten und verkehrssicherheitsrelevante Gesundheitsdaten älterer Verkehrsteilnehmer mit dem Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (IfADo) und der Bundesanstalt für Straßenwesen
  • MOBIL 2030: Mobilitätskultur in einer alternden Gesellschaft - Szenarien für das Jahr 2030.

Schriften (Auswahl)

  • mit A. Becker, K.-A. Neuhausen und M. Laureys (Hrsg.): Theodosius Schoepffers Gerontologia seu Tractatus de jure senum: Kulturwissenschaftliche Studien zu einem vergessenen Traktat über das Recht alter Menschen. (= Super alta perennis. Studien zur Wirkung der Klassischen Antike. Band 5). Bonn University Press/ V&R unipress, Göttingen 2011.
  • mit K. Kocherscheid (Hrsg.): Ältere Verkehrsteilnehmer – gefährlich oder gefährdet? (= Applied Research in Psychology and Evaluation 5). Bonn University Press/ V&R unipress, Göttingen 2011.
  • mit K. Hörsch (Hrsg.): Self-Assessment an Hochschulen: Von der Studienfachwahl zur Profilbildung. (= Applied Research in Psychology and Evaluation 4). Bonn University Press/ V&R unipress, Göttingen 2009.
  • mit K. Hörsch und Th. Krüger (Hrsg.): Forschung und Beratung – Das Zentrum für Evaluation und Methoden. (= Applied Research in Psychology and Evaluation 3). Bonn University Press/ V&R unipress, Göttingen 2009.
  • mit K. Hörsch (Hrsg.): Umsetzung von Evaluationsergebnissen: Theorie und Praxis. (= Applied Research in Psychology and Evaluation 2). Bonn University Press/ V&R unipress, Göttingen 2009.[9]

Aufsätze (Auswahl)

  • mit T. Krüger: Rektor und Wissenschaftsminister des Jahres 2012. In: Forschung & Lehre. 3/2012, S. 216–219.
  • mit K. Kocherscheid: Infrastruktur und Verkehr. In: H.-W. Wahl, C. Tesch-Römer, J. P. Ziegelmann (Hrsg.): Angewandte Gerontologie - Interventionen für ein gutes Altern in 100 Schlüsselbegriffen. Kohlhammer, Stuttgart 2012, S. 576–581.
  • Längsschnittstudien. In: H. Holling, B. Schmitz (Hrsg.): Handbuch Statistik, Methoden und Evaluation. (= Handbuch der Psychologie. Band 13). Hogrefe, Göttingen 2010, S. 212–223.
  • mit A. Becker, E. Jansen, K. A. Neuhausen und W. Schmitz: Kultureller Aspekt des Alterns - Theodosius Schoepffers Gerontologia seu Tractatus de jure senum (1705). In: A. Kruse (Hrsg.): Leben im Alter - Eigen- und Mitverantwortlichkeit in Gesellschaft, Kultur und Politik. Akademische Verlagsgesellschaft, Heidelberg 2010, S. 83–95.
  • mit S. Poppelreuter: Elderly and transport. In: K. Button, H. Vega, P. Nijkamp (Hrsg.): A dictionary of transport analysis. Edward Elgar Publishing, Cheltenham, UK/ Northampton, MA USA 2010.

Einzelnachweise

  1. Webseite von Georg Rudinger, Abteilung für Methodenlehre, Diagnostik und Evaluation, Institut für Psychologie, Universität Bonn http://www.psychologie.uni-bonn.de/institut/methodenlehre-und-diagnostik/mitarbeiter-1/prof.-dr.-georg-rudinger-1@1@2Vorlage:Toter Link/www.psychologie.uni-bonn.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
  2. Hans Ahlborn, Alexander von Cube, Georg Rudinger, Wilhelm Vollmann: Das Publikum im Prozeß der Massenkommunikation - aktiver oder passiver Partner? (= G+J Schriftenreihe. Band 14). Verlag Gruner + Jahr, Hamburg 1973.
  3. Webseite von Helga Rudinger: http://www.helga-rudinger.de/ (Memento des Originals vom 5. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.helga-rudinger.de.
  4. Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM): http://www.zem.uni-bonn.de/
  5. Zentrum für Alternskulturen (ZAK): http://www.zak.uni-bonn.de/
  6. Umfragezentrum Bonn (UZ): http://www.uzbonn.de/
  7. Liste mit ausgewählten Forschungsprojekten: http://www.psychologie.uni-bonn.de/institut/methodenlehre-und-diagnostik/mitarbeiter-1/prof.-dr.-georg-rudinger-1/forschungsbereiche-mit-ausgewaehlten-projekten@1@2Vorlage:Toter Link/www.psychologie.uni-bonn.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
  8. Healthy Campus http://www.healthy-campus.de/
  9. http://www.psychologie.uni-bonn.de/institut/methodenlehre-und-diagnostik/mitarbeiter-1/prof.-dr.-georg-rudinger-1/publikationen@1@2Vorlage:Toter Link/www.psychologie.uni-bonn.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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