Georg Moser
Georg Moser (* 10. Juni 1923 in Leutkirch im Allgäu; † 9. Mai 1988 in Stuttgart) war Bischof von Rottenburg-Stuttgart.
Biografie
Georg Moser wurde geboren als achtes von elf Kindern des Schmiedemeisters Alois Moser und seiner Frau Maria, geb. Miller. Nach dem Studium der Katholischen Theologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und dem Wilhelmsstift, das er von 1942 bis 1947 absolvierte, empfing er am 19. März 1948 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend war er bis 1950 Vikar in Ludwigsburg und Stuttgart und von 1950 bis 1953 Präfekt des bischöflichen Internates Josefinum in Ehingen (Donau), ehe er Studentenpfarrer in Tübingen wurde. Dort wurde er 1962 mit einer Dissertation über „Die Eschatologie in der Katechetischen Unterweisung“ zum Doktor der Theologie promoviert. 1961 übernahm er die Leitung der katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim.
Papst Paul VI. ernannte ihn am 12. Oktober 1970 zum Titularbischof von Thiges und zum Weihbischof im Bistum Rottenburg. Die Bischofsweihe empfing er am 14. November desselben Jahres zusammen mit Anton Herre durch Bischof Carl Joseph Leiprecht in Stuttgart. Mitkonsekratoren waren die Weihbischofe Wilhelm Sedlmeier aus Rottenburg und Karl Gnädinger aus Freiburg. Am 25. Februar 1975 ernannte ihn Paul VI. zum Nachfolger Leiprechts als Bischof der Diözese Rottenburg, die 1978 in Rottenburg-Stuttgart umbenannt wurde.
Als zuständiger Bischof versuchte er, die 1968 entstandenen Differenzen zwischen dem an der Universität Tübingen lehrenden Theologieprofessor Hans Küng und dem Vatikan beizulegen, was aber nur bedingt gelang. Entgegen den Darstellungen Küngs im zweiten Band seiner Erinnerungen (2007)[1] ergab eine Auswertung der persönlichen Dokumente Mosers im Jahre 2007, dass der damalige Rottenburger Bischof bis an die Grenzen des Möglichen gekämpft hat, um die Maßregelung Küngs zu verhindern.[2]
Von 1972 bis 1981 war Moser Präsident der deutschen Sektion von Pax Christi.
Moser starb an den Folgen eines jahrzehntelangen Nierenleidens im Alter von 64 Jahren in Stuttgart. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Bischofsgruft der Friedhofskirche Sülchen.
Ehrungen (Auswahl)
- Päpstlicher Geheimkämmerer (1965)
- Großkreuz des Verdienstordens des Malteser-Ritter-Ordens (1983)
Werke
Georg Moser ist der Verfasser mehrerer Bücher, die teilweise hohe Auflagen erzielten und in andere Sprachen übersetzt wurden. Unter anderem sind das:
- 1963 Die Botschaft von der Vollendung
- 1968 Kronzeugen der Freiheit
- 1974 Wage dein Glück
- 1975 Ich bin geborgen, ISBN 3-451-19986-6
- 1978 Wie finde ich zum Sinn des Lebens, ISBN 3-451-20595-5
- 1978 Der Jahre Gewinn. Lebensbetrachtungen, ISBN 3-7966-0457-9
- 1980 Was die Welt verändert, ISBN 3-451-17245-3
- 1982 Auf dem Wege zu mir selbst, ISBN 3-451-19694-8
- 1984 Eine Rose in deiner Hand, ISBN 3-7966-1061-7
- 1985 Täglich Grund zur Hoffnung, ISBN 3-451-22858-0
- 1987 Mut zur Liebe, ISBN 3-451-20995-0
Literatur
- Joachim Köhler: Moser, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 187 f. (Digitalisat).
- Ekkart Sauser: Moser, Georg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 1054–1056.
Weblinks
- Literatur von und über Georg Moser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Georg Moser auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 16. August 2016.
- Kirche und Grablege der Bischöfe von Rottenburg am Neckar
Einzelnachweise
- Hans Küng: Umstrittene Wahrheit: Erinnerungen. Piper, München 2007, ISBN 978-3-492-05123-1.
- Bischof Fürst widerspricht Küng. Radio Vatikan, 19. September 2007, abgerufen am 13. Februar 2018.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Karl Joseph Leiprecht | Bischof von Rottenburg-Stuttgart 1975–1988 | Walter Kasper |