Georg Monthy
Georg Monthy (28. Mai 1897 in Reinheim bei Darmstadt – 4. Juni 1984 in Salzburg) war ein deutscher Opernsänger der Stimmlage Bariton.
Leben und Werk
Der Sänger debütierte 1928 am Stadttheater von Ulm. Von 1930 bis 1932 lebte er in Berlin und absolvierte eine Reihe von Gastspielen. Danach war er jeweils eine Spielzeit lang an der Deutschen Musikbühne, einer Wanderbühne, und am Opernhaus Breslau engagiert. Danach lebte er wiederum gastierend in Berlin. 1936 übernahm er die Rolle des Jaroslav Prus in der österreichischen Erstaufführung der Janáček-Oper Die Sache Makropulos im Theater an der Wien. Im selben Jahr führte ein Gastspiel an der Wiener Staatsoper zu seiner Verpflichtung als Ensemblemitglied. Er übernahm hier zentrale Rollen des italienischen Repertoires, Graf Luna, Vater Germont, Marquis Posa, Amonasro, Alfio und Tonio, er sang die Titelpartien im Don Giovanni und im Rigoletto, war aber auch als Comprimario mit kleinen und kleinsten Rollen betraut, beispielsweise 6-mal als Zweiter Nazarener in der Salome, 17-mal als alter Zigeuner im Troubadour, 5-mal als Ali-Bey in der Fledermaus oder 15-mal als Flandrischer Deputierter im Don Carlos. 1938 wurde er erstmals zu den Salzburger Festspielen eingeladen, als Konrad Nachtigall in den Meistersingern von Nürnberg, eine Rolle, die er auch in Wien verkörperte. Er blieb bis 1944 fest in Wien engagiert und gastierte danach noch fallweise an der Staatsoper, zumindest bis zum 2. April 1947, als er den Sebastiano in Tiefland gab.[1] Er gastierte auch am Grazer Opernhaus und an der Wiener Volksoper. Von 1947 bis 1949 war er am Landestheater Salzburg verpflichtet. Bei den Salzburger Festspielen übernahm er 1949 den Haushofmeister bei der Feldmarschallin sowie den Polizeikommissar im Rosenkavalier, 1951 und 1952 den Montano im Otello. Es behielt seinen Wohnsitz in Salzburg und gab weiterhin Konzerte und Gastspiele.
Er wurde am Friedhof Aigen in Salzburg bestattet.[2]
Rollen (Auswahl)
Uraufführungen
- 1937: Jaromír Weinberger: Wallenstein – Wiener Staatsoper (11. November), als Jäger
- 1938: Franz Salmhofer: Iwan Sergejewitsch Tarassenko – Wiener Staatsoper (9. März), als Unteroffizier Kalennik
- 1941: Rudolf Wagner-Régeny: Johanna Balk – Wiener Staatsoper (4. April), als Johannes Balk
Repertoire
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Quellen für das Rollenverzeichnis: Kutsch/Riemens und Archiv der Wiener Staatsoper.[3]
Diskographie
Aufzeichnungen bestehen nur aus kleineren Partien, beispielsweise ein Mitschnitt als Silvio an der Wiener Staatsoper, weiters als Konrad Nachtigall in den Meistersingern und als Buckliger in der Frau ohne Schatten. Es gibt auch eine Rosenkavalier-Gesamtaufnahme mit der Salzburger Festpielbesetzung von 1949, dirigiert von George Szell, sowie ein Otello, ebenfalls aus Salzburg, dirigiert von Wilhelm Furtwängler. In beiden Gesamtaufnahmen ist er wiederum in kleinen Rollen zu hören. Weiters kursieren zwei Lied-Aufnahmen: Prinz Eugen von Carl Loewe und Die beiden Grenadiere von Robert Schumann.
1994 wurden weitere Mitschnitte aus der Wiener Staatsoper veröffentlicht, darunter Webers Freischütz, Smetanas Die verkaufte Braut, Verdis Falstaff und Salmhofers Iwan Tarassenko.
Literatur
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, 4. erweiterte und verbesserte Auflage, München, K. G. Saur 2003, Band 5, ISBN 3-598-11598-9, S. 3200
Weblinks
Einzelnachweise
- Da das Archiv der Wiener Staatsoper digital erst ab 1955 vollständig erfasst ist, könnte noch die eine oder andere Aufführung in den späten 1940er bzw. den frühen 1950er Jahren hinzukommen. Stand vom Mai 2021.
- Find A Grave: Georg Monthy, abgerufen am 29. April 2021
- Archiv der Wiener Staatsoper: Vorstellungen mit Georg Monthy, abgerufen am 21. Mai 2021