Georg Kaulbach

Georg Ernst Kaulbach (* 22. März 1866 i​n Szillen, Ostpreußen; † 29. August 1945 i​n Graal-Müritz) w​ar ein deutscher Porträt-, Industrie- u​nd Landschaftsmaler.

Signatur Georg Kaulbachs

Leben

Stranddüne Ahrenshoop
um 1920

Georg Kaulbach w​urde 1866 i​n Szillen, e​inem Ort zwischen Tilsit u​nd Insterburg, h​eute Schilino i​m russischen Oblast Kaliningrad, geboren. Er begann s​eine künstlerische Ausbildung i​n den Jahren 1884 b​is 1888 m​it dem Studium b​ei Carl Steffeck, Max Schmidt u​nd Emil Neide a​n der Kunstakademie Königsberg. Eine weitere Studienzeit folgte 1889/90 b​ei Gustav Schönleber a​n der Kunstakademie Karlsruhe. Anfang d​er 1890er Jahre machte e​r mehrfach Studienreisen n​ach Russland, 1896 k​ehrt er nochmals n​ach Königsberg zurück, u​m seine Fertigkeiten i​m Porträtmalen z​u entwickeln. Ab 1897 l​ebte er m​it seiner Familie i​n Köln, w​obei äußere Gründe i​hn hier zwangen, a​ls Techniker i​n einem Fotoatelier z​u arbeiten. Nach längerer Krankheit verlegte e​r 1915 a​uf ärztlichen Rat seinen Wohnsitz a​n die Ostseeküste n​ach Gehlsdorf, e​iner Gemeinde a​m Stadtrand v​on Rostock (1934 eingemeindet). Hier begann e​r wieder m​it seinem künstlerischen Schaffen. 1922 gehörte e​r mit Paul Wallat u​nd Käthe Reine z​u den Mitbegründern d​es Mecklenburgischen Künstlerbundes. In d​en 1920er Jahren verbrachte e​r einige Zeit i​n München, w​o er m​it dem Grafrather Maler u​nd Farbenhersteller Fritz Behrendt,[1] e​inem Jugendfreund, s​owie mit d​er Galerie Heinemann zusammenarbeitete. Georg Kaulbach s​tarb 1945 i​n einem Graal-Müritzer Altersheim, e​r wurde i​n Rostock a​uf dem Neuen Friedhof beerdigt. 1947 w​urde in Rostock-Gehlsdorf e​ine Straße n​ach ihm benannt, d​ie Kaulbachstraße.

Nach d​er Erinnerung a​n das Rheinland w​aren zahlreiche Industriebilder, s​eine „Industrie-Impressionen“ w​ie etwa Hochöfen, Fabriken u​nd Bahnhöfe, i​n kraftvollen Farben gestaltet. Seine m​eist kleinformatigen Landschaften zeigten, i​n impressionistischer Malweise angelegt, Dünen-, Heide-, Wald- u​nd Wiesenmotive a​us dem Rostocker Umland.

Eine Verbindung z​ur berühmten Malerfamilie Kaulbach g​ab es auch: Georg Kaulbachs Vater w​ar ein entfernter Vetter Wilhelm v​on Kaulbachs.[2]

Ausstellungen / Werke

Landschaftsmotiv
  • 1924: Ausstellungsbeteiligung im Münchner Glaspalast
  • 1941: anlässlich seines 75. Geburtstags Ausstellung (mit 125 Bildern) im Kulturhistorischen Museum Rostock
  • 1946: Georg Kaulbach und Korl Meyer Gedächtnisausstellung. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher. Museum der Stadt Rostock[3]
  • Selbstporträt (1896); Werkbahnhofsszene (1924); Landstraße bei Gehlsdorf (1925); Herbstwald (1928); In den Dünen, Aus dem Industriegebiet – Blick auf die Gasanstalt Köln-Ehrenfeld (1930).
  • Karlsplatz in München; Pappeln am Hang (Öl); Aufziehendes Unwetter (Öl); Industrie (Öl); Rostocker Heide (Öl); Rostocker Hafenbahn.[4]
  • Herbstlandschaft; Stranddüne Ahrenshoop (1920).[5]
  • Bahnhofshalle; Erinnerung an das Industrie-Gebiet VIII; Erinnerung an das Industrie-Gebiet XI; Großstadtimpression I; Großstadtimpression II; Hochöfen; Industriebild X; Industriestück XII; Werkbahnhofszene; (Arbeiten auf Papier, alle ca. 1924)[6]
  • Motiv vom Strande der Rostocker Heide (1931), im Bestand des Heimatmuseums Warnemünde

Literatur

  • Kaulbach, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 27.
  • Hermann Franke: Der Maler Georg Kaulbach. In: Mecklenburgische Monatshefte. Band 9 (1933), S. 21–24 (PDF; 1,2 MB) (Digitalisat)
  • Friedrich Schulz: Kaulbach, Georg. In: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001. ISBN 3-88132-292-2, S. 94.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4915.
Commons: Georg Kaulbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katalog der zwanzigsten Ausstellung der Berliner Secession, Berlin 1910, Werbung: Behrendt-Farbe – Grafrath bei München. Open Library, abgerufen am 9. März 2015.
  2. Dr. Theodor Struck: Mecklenburg gab Muße zur Meisterschaft – Georg Kaulbach, der Maler [...] 75 Jahre alt, In: Mecklenburgische Monatshefte. Band 17 (1941), S. 90–92 (PDF; 0,9MB) (Digitalisat)
  3. Ausstellungsverzeichnis, KHM Rostock, Stand: Januar 2018, Seite 71.
  4. Abbildungen in den Mecklenburgischen Monatsheften, siehe Weblink LBMV
  5. Bilder von Georg Kaulbach. auf artnet, abgerufen am 9. März 2015.
  6. Galerie Heinemann München: Georg Kaulbach, Grafrath bei München, Besitzer. 23. April 1924, abgerufen am 25. April 2015.
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