Georg Einbeck
Georg Einbeck (* 5. Januar 1871 in Golluschütz; † 21. Januar 1951 in Paris oder Luzern) war ein deutscher Kaufmann, Maler und Fotograf.
Leben und Wirken
Einbeck absolvierte zunächst eine Ausbildung als Bankkaufmann und arbeitete anschließend als Kaufmann in Hagen. 1896 kam er nach Hamburg, wo er von 1894 bis 1897 als Kaufmann und Kunstmaler arbeitete. Unter Anleitung der Gebrüder Hofmeister lernte er die Fotografie kennen und nahm von 1897 bis 1899 an der internationalen Ausstellung von Kunstfotografien in der Hamburger Kunsthalle teil. Von 1897 bis 1903 gehörte er der Gesellschaft zur Förderung der Amateurfotografie an und war ab 1906 ein auswärtiges Mitglied des Vereins. 1898 lebte er zwischenzeitlich in Paris wo er vermutlich von Henri Matisse unterrichtet wurde.
1899 zog Georg Einbeck nach Dresden und nahm mit seinen Gemälden von 1903 bis 1907 an Ausstellungen der Berliner Secession teil, einer Künstlergruppe, die sich vom akademischen Kunstbetrieb abgespaltet hatte. Auch auf Ausstellungen im Berliner Künstlerhaus, auf der Großen Kunstausstellung in Dresden und auf Ausstellungen des Deutschen Künstlerbundes[1] in Weimar war er vertreten. Er zeigte vor allem Pariser Straßenszenen und figürliche Studien mit Titeln wie Aus Portofino oder Frauen am Strand. 1906 unternahm er Reisen nach Nordafrika und Südfrankreich. Während des Ersten Weltkriegs lebte er in der Schweiz und 1919/20 in seinem Geburtsort in Westpreußen. Anschließend hatte er abwechselnd Wohnsitze in Menton und Luzern.
Fotografien
Einbeck gehörte zu der Gruppe von Amateurfotografen, die der Routine von Berufsfotografen der damaligen Zeit mit neuen Entwicklungsmethoden, Bildsichten und veränderten Bildausschnitten entgegentreten wollten. Er mied herkömmliche Ateliers mit Kulissen als Hintergrund und fotografierte stattdessen insbesondere ländliche Porträts und Landschaften. Der Sammler Ernst Juhl, der sich dem Piktorialismus verschrieben hatte, erwarb eine Reihe seiner Bilder für seine Sammlung. Die Fotos sind im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg sowie in der Berliner Kunstbibliothek zu sehen.
Literatur
- Gabriele Betancourt Nuñez: Einbeck, Georg. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 3. Wallstein, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0081-4, S. 110.
- Einbeck, Georg. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 422 (Textarchiv – Internet Archive).
- Einbeck, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 23.
- Fritz Kempe: Vor der Camera. Zur Geschichte der Fotografie in Hamburg. Verlag Hans Christian, Hamburg 1976, ISBN 3-7672-0409-6.
- Fritz Kempe (Bearbeitung): Photographie zwischen Daguerreotypie und Kunstphotographie. Hrsg. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg 1977, S. 129.
- Katalog Kunstphotographie um 1900, die Sammlung Ernst Juhl. Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg 1977, S. 220 f.
Einzelnachweise
- kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Einbeck, Georg (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 22. November 2015)