Georg-Forster-Station

Georg-Forster-Station
Antarktis
Souvenir-Briefumschlag mit der Abbildung der Forschungsstation „Georg Forster“ und postalischem Sonderstempel zum Thema „DDR-Antarktisforschung“ mit Pinguin-Motiv von 1984
Gelaufener Brief der 3. DDR-Antarktisexpedition vom Leiter Gerhard Schlosser zur Akademie der Wissenschaften der DDR im Juni 1990
Georg-Forster-Station

Die Georg-Forster-Station w​ar die e​rste deutsche Antarktisstation. Sie w​urde am 21. April 1976 v​on der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) i​n Betrieb genommen. Die ganzjährig besetzte Station l​ag in d​er Nähe d​er sowjetischen Nowolasarewskaja-Station i​n der Schirmacher-Oase i​n Neuschwabenland. Benannt w​urde sie 1987 n​ach Georg Forster, d​em deutschen Reisebegleiter James Cooks, d​er als erster Deutscher a​m 17. Januar 1775 a​uf Südgeorgien antarktischen Boden betrat.

Geschichte und Aufgaben

Zunächst wurde in der Station hauptsächlich die Hochatmosphäre erforscht. Ab 1985 lag der Schwerpunkt der Forschungsarbeit auf der Untersuchung des Ozonlochs. Die Arbeit der Station wurde im Februar 1993 eingestellt. Der letzte „Überwinterer“ der Station war 1991/92 Günter Stoof. Von 1993 bis 1996 wurde die Station in drei Schritten abgebaut und das Gebiet von Müll und Schrott befreit. Alle Teile wurden vollständig demontiert und per Schiff abtransportiert. In dieser Zeit intensivierte sich die enge Zusammenarbeit mit den russischen Kollegen der Station Nowolasarewskaja. Ein Gedenkstein, initiiert von den ostdeutschen Expeditionsteilnehmern, erinnert als Denkmal HSM-87 unter dem Schutz des Antarktis-Vertrags an die Station.

Beschreibung

Die Station bestand aus zehn Arbeits- und Wohncontainern, einer Dieselgeneratorstation mit je zwei Aggregaten zu 45 kVA und 38 kVA, der Funkstation Y3ZA mit einem 1 kW-Kurzwellensender vom Typ RFT KSG1300 und einer geomagnetischen Registrierstation. In der Basis konnten in der Sommersaison bis zu 15 Wissenschaftler und Techniker Platz finden. Sie bildete die logistische Basis für Untersuchungen der Geo-, Kryo- und Atmosphärenforschung im zentralen Königin-Maud-Land. Die DDR-Postverwaltung gab 1988 eine Sonderbriefmarke mit der Abbildung der Station heraus und die dortigen Wissenschaftler führten einen Sonderstempel.

Literatur

  • Gert Lange (Hrsg.): Bewährung in Antarktika. Antarktisforschung der DDR. F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1982
  • Gert Lange: Sonne, Sturm und weiße Finsternis. Die Chronik der ostdeutschen Antarktisforschung. (= Schriften des Deutschen Schifffahrtsmuseums, Band 43) Ernst Kabel Verlag Hamburg 1996, ISBN 3-8225-0334-7
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