Gefecht um Halle

Das Gefecht v​on Halle ereignete s​ich am 2. Mai 1813[2] während d​es Frühjahrsfeldzugs v​on 1813 i​m Rahmen d​er beginnenden Befreiungskriege. Ein preußisches Korps u​nter Friedrich Wilhelm v​on Bülow n​ahm hierbei d​as von e​iner französischen Garnison besetzte Halle a​n der Saale ein.

Vorgeschichte

Karte zum Feldzugsverlauf im Frühjahr 1813

Nach der Niederlage der Grande Armée im Russlandfeldzug von 1812 schloss Ludwig Yorck von Wartenburg auf Drängen seiner Offiziere am 30. Dezember 1812 in der Konvention von Tauroggen mit dem russischen General Diebitsch eine Vereinbarung, die das Ausscheiden Preußens aus dem Krieg gegen Russland bedeutete. Dies geschah, ohne die erbetene Zustimmung König Friedrich Wilhelm III. erhalten zu haben. Am 27. Februar 1813 wurde das preußisch-russische Militärbündnis von Kalisch abgeschlossen. Generalfeldmarschall Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein ging dann mit dem preußischen Armeekorps unter Yorck von Wartenburg zusammen. Wittgenstein zog am 11. März in Berlin ein, Yorck folgte am 17. März. Von dort wurde Wittgenstein nach dem Tod Kutusows zur Hauptarmee der Verbündeten gerufen, die bis zum 7. April bei Kalisch verblieb, um den Oberbefehl zu übernehmen.

Nach der Einnahme Berlins befreiten die Russen unter Wittgenstein Hamburg, Lübeck und die Gebiete an der Niederelbe. Das etwa 10.000 Mann starke Korps von Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz führte im Frühjahrsfeldzug vom Hauptgeschehen abgesonderte Kämpfe. So wurden seine Truppen zunächst mit der Belagerung von Magdeburg beauftragt. Nachdem Wittgenstein über die Elbe gegangen war, wurde das Korps angewiesen, den Elbübergang bei Roßlau und die Straßen nach Berlin zu decken und die Verbindung zwischen den Belagerungskorps von Wittenberg und Magdeburg zu halten. Darüber hinaus musste er das von den Franzosen besetzte Halle (Saale) einnehmen. Am 28. April hatte das 10.000 Mann starke französische Korps unter General Lauriston einen Angriffsversuch gegen Halle durchgeführt. Dieses war von Generalleutnant Friedrich von Kleist mit etwa 5.000 Mann besetzt worden. Die Angriffe konnten an diesem Tag abgeschlagen werden. Nachdem ein französischer Angriff auf das benachbarte Merseburg nach wechselvollen Kämpfen siegreich für die Franzosen geendet war und diese die Stadt eingenommen hatten, musste auch Kleist Halle räumen, da sonst eine Umfassung drohte. Halle wurde danach sofort von Truppen Lauristons besetzt.

Verlauf

Die französische Besatzung, die am 30. April 1813 eingerückt war, bestand aus vier Bataillonen des 135. Linieninfanterieregiments der 19. Division Rochambeau des 5. Armeekorps von Lauriston, sowie 6 Geschützen. Die preußische Angriffsmacht setzte sich aus 4½ ostpreußischen Bataillonen, einer Jägerkompanie, 9 Schwadronen Kavallerie und 3 Artilleriebatterien mit 24 Geschützen zusammen, eine Streitmacht von 5000 Mann, die den französischen Truppen numerisch überlegen waren.[3] Von Bülow erschien vormittags am 2. Mai vor Halle und begann um 6 Uhr den Angriff auf die nördliche Vorstadt, die eingenommen werden konnte, da die Franzosen von dem Überfall völlig überrascht waren. Erst bei den nördlichen Toren der Stadt begann sich ein Schützengefecht zu entwickeln. Nach einem mehrstündigen Gefecht an den Toren konnten diese genommen werden. Nach hohen Verlusten der Franzosen flüchteten diese über die Saalebrücke auf der Straße nach Lauchstädt. 432 Franzosen wurden gefangen genommen, sowie 3 Geschütze und 350 Gewehre erobert.[4]

Folgen

Durch d​ie Niederlage i​n der Schlacht b​ei Großgörschen b​lieb der Sieg i​n diesem Gefecht nahezu o​hne Bedeutung. So musste v​on Bülow s​ehr bald s​eine Truppen zurücknehmen, u​m die Mark Brandenburg u​nd Berlin v​or den vorrückenden Franzosen, d​ie bei Torgau u​nd Wittenberg über d​ie Elbe gingen, z​u schützen. Zu e​inem französischen Vorstoß g​egen die Mark k​am es a​ber nicht. Marschall Michel Ney z​og nach Bautzen z​ur Verstärkung Napoleons ab.

Einzelnachweise

  1. Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz: Beiträge zur Geschichte des Jahres 1813, S. 17
  2. Theodor Brand: Der Befreiungskrieg 1813, 1814 und 1815, Bd. 1, Breslau 1842, Seite 110
  3. Heinrich Beitzke: Geschichte der Deutschen Freiheitskriege in den Jahren 1813 und 1814, Band 1, S. 497
  4. Heinrich Beitzke: Geschichte der Deutschen Freiheitskriege in den Jahren 1813 und 1814, Band 1, S. 500

Literatur

  • Heinrich Beitzke: Geschichte der Deutschen Freiheitskriege in den Jahren 1813 und 1814, Band 1. Berlin 1854
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