Gedenkstätte Eckerwald
Die Gedenkstätte Eckerwald (ca. 15 km südwestlich von Balingen) erinnert an eines der letzten mörderischen Kapitel nationalsozialistischer Kriegspolitik. Im Herbst 1944 wurde von Häftlingen des KZ Schörzingen in einer Bauzeit von rund drei Monaten auf diesem Gelände eine Schieferölfabrik errichtet.
Die Gedenkstätte befindet sich außerhalb des Dorfes Schörzingen, heute ein Stadtteil von Schömberg im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, am Fuß des Nordtraufs der Schwäbischen Alb.
Die Anlage war eine von zehn Produktionsstätten des Unternehmens Wüste, Deckname eines Industriekomplexes aus Konzentrationslagern und Industriewerken der Nationalsozialisten, um gegen Ende des Zweiten Weltkriegs den knapper werdenden Treibstoff aus heimischem Ölschiefer zu gewinnen. KZ-Häftlinge mussten unter teils mörderischen Bedingungen von sieben Außenlagern des KZ Natzweiler-Struthof verschiedene Ölschieferanlagen zu Versuchszwecken und zur Produktion des Schieferöls aufbauen, um anschließend darin zu arbeiten.
Auf dem Gelände der Gedenkstätte erinnert in einer von Häftlingen ausgehobenen Mulde eine Bronzeplastik an die Geschehnisse.[1]
Die Gedenkstätte ist Mitglied des Gedenkstättenverbundes Gäu-Neckar-Alb und des Verbundes der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler.[2][3]
- Gebäuderuine der Gasreinigungsanlage
- Dokumentationszentrum in der Ruine der Gasreinigungsanlage
- Bronzeplastik mit dem Titel „Macht ist Ohnmacht“
- Ruine der Gasreinigungsanlage
Weblinks
- Homepage der Initiative Gedenkstätte Eckerwalde
- Biotop des Dritten Reiches: Das Unternehmen ‚Wüste‘ in: Jürgen Ruggaber, Freitag, 7. Juni 2002
Einzelnachweise
- Mahnmal Eckerwald
- Übersicht - Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb. 3. April 2018, abgerufen am 22. Dezember 2018.
- Mitglieder. 21. Dezember 2018, abgerufen am 22. Dezember 2018.