Gebirgs-Hellerkraut
Das Gebirgs-Hellerkraut, Gebirgs-Täschelkraut, Alpen-Hellerkraut oder Voralpen-Hellerkraut (Noccaea caerulescens)[1] ist eine Pflanzenart in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Gebirgs-Hellerkraut | ||||||||||||
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Gebirgs-Täschelkraut (Noccaea caerulescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Noccaea caerulescens | ||||||||||||
(J.Presl & C.Presl) F.K.Mey. |
Beschreibung
Das Gebirgs-Hellerkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 25 cm. Sie besitzt nichtblühende Rosetten, aber im Unterschied zum ähnlichen Berg-Hellerkraut keine ausläuferartig verlängerten Triebe. Die Blätter sind blaugrün, kahl und fettig. Die weißen bis blauvioletten Blüten befinden sich in verlängerten, traubigen Blütenständen.
Die Blütezeit ist März bis Mai.[2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]
Vorkommen
Das Gebirgs-Hellerkraut ist präalpin in den süd-, mittel- und osteuropäischen Gebirgen verbreitet. Die Pflanze wächst von März bis Mai gesellig in Bergwiesen oder rasigen Böschungen. Sie bevorzugt kalkarme, mäßig saure, humose Lehmböden. Wegen häufiger Selbstbestäubung, die neu erworbene Eigenschaften oft in kleinen isolierten Vorkommen gut erhält, ist das Gebirgs-Hellerkraut formenreich.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w (frisch aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[3]
Inhaltsstoffe
Diese europäische Pflanzenart ist in der Lage, Zink aufzunehmen und im Gewebe zu speichern. Die Konzentration an Zink in den Pflanzenteilen kann bis das 300-fache gegenüber dem betragen, was die meisten Pflanzen als Toleranzgrenze aufweisen.
Systematik
Es wird deshalb auch als Sammelart mehrerer Kleinarten angesehen. Synonyme für Noccaea caerulescens (J.Presl & C.Presl) F.K.Mey. sind Thlaspi caerulescens J.Presl & C.Presl und Thlaspi alpestre (L.) L. non Jacq.[1].
Mitteleuropäische Unterarten
- Noccaea caerulescens subsp. brachypetala (Jord.) Tzvelev hat meist einen ästigen Stängel, und die Staubbeutel bleiben gelb oder rötlich. Die Blütenhüllblätter sind 2 bis 3 mm lang und sind wenig länger als der Kelch. Es wächst in Österreich, zum Beispiel häufig im Montafon. Es kommt vor in Gesellschaften des Verbands Polygono-Trisetion.[2]
- Noccaea caerulescens subsp. caerulescens hat meist einen einfachen Stängel, die Staubbeutel verfärben sich blauviolett. Die Blütenhüllblätter sind bis 3, 5 mm lang und sind doppelt so lang wie der Kelch. Die Pflanze ist zwei- bis dreijährig, die Blütenblätter sind so lang oder kürzer als die Staubblätter. Es ist eine Pflanze der Berg-, seltener Talwiesen im Alpenvorland, Schwarzwald, Rheinischen Schiefergebirge, in Thüringen, Sachsen, dem Fichtelgebirge und dem Bayerischen Wald. Es gedeiht in Gesellschaften des Verbands Polygono-Trisetion, kommt aber auch in denen des Verbands Arrhenatherion vor.[2]
- Noccaea caerulescens subsp. calaminaris (Lej.) Mag., das Galmei-Hellerkraut, ist ausdauernd und die Blütenhüllblätter länger als die Staubblätter. Die Unterart, die auch als Art angesehen wird, kommt in lückigen Schwermetallrasen vor, zum Beispiel bei Aachen und Osnabrück. Es ist eine Charakterart des Verbands Thlaspion calaminariae.[2]
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete, Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-8001-3131-0.
Einzelnachweise
- Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Aufl. - Spektrum, Heidelberg, 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3, S. 549
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 448–449.
- Thlaspi caerulescens J. Presl & C. Presl In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 7. April 2021.
Weblinks
- Taxonomie nach www.planto.de
- Gebirgs-Hellerkraut. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Thlaspi alpestre aggr. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 26. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)