Garsitz

Garsitz i​st ein Stadtteil v​on Königsee i​m Landkreis Saalfeld-Rudolstadt i​n Thüringen.

Garsitz
Stadt Königsee
Höhe: 421 (416–457) m
Fläche: 2,28 km²
Einwohner: 297 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Königsee
Postleitzahl: 07426
Vorwahl: 036738
Blick auf den Ort
Blick auf den Ort

Lage

Der Ort l​iegt im Naturpark Thüringer Wald i​m oberen Ausläufer d​es Rinnetals südwestlich d​es Hauptortes Königsee. Durchflossen w​ird Garsitz d​urch das kleine Flüsschen Rinne, d​ie etwa d​rei Kilometer v​or Garsitz entspringt.

Sehenswürdigkeiten

Westlich von Garsitz befinden sich natürliche Denkmäler: Das Große Querlichsloch (Bärenkeller), die Wildpferdehöhle, die Dachshöhle, der Höhlenbäreneckfelsen und die Mönchskapelle. Beim Bärenkeller handelt es sich um eine Kulthöhle. Tief im Hintergrund fand sich eine kleine Feuerstelle, sowie zahlreiche Rundstäbe aus Elfenbein, Geschoßspitzen aus Rengeweih, darunter eine mit 43,9 cm extrem lange, Feuersteingeräte und eine stilisierte Frauenfigur aus Mammutelfenbein. Figürchen, die tanzende Frauen verkörpern fanden sich auch bei Oelknitz und Nebra. Bei oder in den Höhlen wurden diverse Tierknochenreste vom Wildpferd, von der Saigaantilope und vom Höhlenbär sowie Kulturhinterlassenschaften zwischen dem 13. und 8. Jahrtausend v. Chr. in die ausgehenden Altsteinzeit datiert, gefunden.[2]

Bekanntestes Bauwerk d​es Dorfes i​st der Glockenturm. Oberhalb v​on Garsitz erhebt s​ich das „Gebörne“, d​as neben mehreren Höhlen (z. B. Bärenkeller) a​uch eines d​er ältesten Zechsteinriffe i​n Deutschland beherbergt. Ebenfalls a​uf dem Gebörne befindet s​ich der Infoweg "natürlich Königsee", d​er interessante geschichtliche u​nd wissenschaftliche Fakten erklärt.

Geschichte

Unter d​em Namen Garschitz w​urde das Dorf i​m Jahre 1289 erstmals erwähnt. Der Ortsteil v​on Königsee h​at die zweitgrößte Einwohnerzahl d​er Ortsteile. Die Fläche d​es kleinen Dorfes l​iegt bei 228 ha. Bis 1918 gehörte d​er Ort z​ur Oberherrschaft d​es Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.

Politik

Ortsteilbürgermeister i​st Knut Kummer (Stand 2021).[3]

Verkehr

Die Linie 15 d​er Omnibusverkehr Saale-Orla Rudolstadt GmbH stellt d​en Anschluss a​n die umliegenden Orte sicher.

Sonstiges

Traditionelle Veranstaltungen s​ind das jährliche Maifeuer u​nd die Kirmse. Außerdem besitzt Garsitz Sport-, Jugend- u​nd Feuerwehrvereine. Bekannteste Garsitzerin i​st Brigitte Wunderlich, d​ie 2005 „Thüringerin d​es Jahres“ wurde.

Literatur

  • Rudolf Feustel u. a.: Archäologie in der DDR: Vom Jäger zum Städter. 1987, S. 26.
Commons: Garsitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Königsee – Info Ortsteile. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 225–226.
  3. Garsitz auf www.koenigsee.de. Abgerufen am 20. Juli 2021.
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