Galerie Remmler

Die Galerie Remmler (auch Moderne Galerie Remmler genannt) w​urde 1919 v​on Alfred Remmler a​m Tröndlinring 3 i​n Leipzig gegründet u​nd war n​eben der traditionsreichen Galerie Del Vecchio e​ine der bedeutendsten Galerien i​n Leipzig i​n der Zeit d​er Weimarer Republik.

Galerie Remmler am Tröndlinring 3, Ecke Nordstraße, im Gebäude der Commerz- und Privatbank in Leipzig. Aufnahme um 1920.
Werbeplakat von Louis Oppenheim, 1920. Ehemalige Sammlung von Hans Sachs.

Geschichte

Von 1916 b​is 1919 arbeitete Wilhelm Alfred Remmler a​ls Prokurist i​n der Galerie Del Vecchio i​n Leipzig.[1]

Galerie Remmler

Am 15. September 1919 eröffnete Alfred Remmler a​m Tröndlinring 3, i​m Erdgeschoss Ecke Nordstraße, i​m Gebäude d​er Mitteldeutschen Privatbank[Anm. 1] e​ine eigene Galerie. Der Ausstellungskatalog d​er Eröffnungsausstellung i​m Herbst 1919 beinhaltete 312 Exponate u​nd warb zusätzlich m​it dem Hinweis über e​in „reichhaltiges Lager i​n Graphiken erster Meister“.[2] Der Handelsregistereintrag a​ls Einzelkaufmann datiert v​om 8. Oktober 1919.[3] Ende Januar 1920 zeigte d​ie Galerie Remmler & Co. e​ine Ausstellung m​it Gemälden v​on Max Pechstein. Im Angebot d​er Galerie Remmler standen Werke älterer u​nd zeitgenössischer Meister w​ie Anselm Feuerbach[Anm. 2], Carl Spitzweg, Max Liebermann, Max Slevogt, Emil Orlik, Max Rabes, Arnold Lyongrün o​der Käthe Kollwitz.

Erich Kästner berichtete[4] i​n der Neuen Leipziger Zeitung u​nd im Leipziger Tageblatt über e​ine Ausstellung i​n der Galerie Remmler m​it Aquarellen, Grafik u​nd Zeichnungen v​on Josef Hegenbarth i​m Jahr 1924[5] u​nd i​m Jahr 1925 über e​ine Ausstellung v​on Gemälden v​on Wilhelm Georg Ritter i​n der Galerie Remmler u​nd über e​ine gleichzeitig stattfindende Ausstellung i​m Graphischen Kabinett Dehne & Remmler m​it „wertvollen Werken v​or allem d​er jüngeren Generationen: Pechstein, Liebermann, Orlik, Kollwitz, Kolbe, Klinger, Meid – besonders Hans Meid“.[6] Aus d​em Jahr 1926 s​ind zwei Sonderausstellungen v​on Max Frey u​nd Georg Siebert bekannt.[7][Anm. 3]

Graphisches Kabinett Dehne & Remmler

1925 schlossen s​ich die Firmen Graphischer Verlag Friedrich Dehne u​nd Moderne Galerie Remmler a​m Standort Tröndlinring 3 u​nter der Bezeichnung Graphisches Kabinett Dehne & Remmler zusammen.[8] 1938 z​og das Graphische Kabinett Dehne & Remmler a​n die Pfaffendorfer Straße 2. Im Jahr 1940 i​st das Unternehmen a​m Körnerplatz 6 z​u finden. Danach verlieren s​ich die Spuren.

Ausstellungen (Auswahl)

Literatur

  • Inge Stuhr: Max Schwimmer. Eine Biographie. Lehmstedt, Leipzig 2010, ISBN 978-3-937146-83-6, S. 234.

Anmerkungen

  1. Im Juni 1920 fusionierte die Mitteldeutsche Privatbank mit der Commerz- und Discontobank zur Commerz- und Privatbank.
  2. Der Katalog der Eröffnungsausstellung der Galerie Remmler von 1919 enthält auf der Titelseite eine Abbildung eines Gemäldes von Anselm Feuerbach von Anna Risi, im Katalog unter der Nummer 52 als „Nana“ (sic) aufgeführt.
  3. Die bei Remmler ausgestellten Werke trugen auf der Rückseite ein Klebeetikett mit fortlaufender Nummerierung. Von den an der Weihnachtsausstellung im Jahre 1926 gezeigten Bildern sind zwei Werke von Max Frey mit Nr. 5742 und Nr. 5746 bekannt. Insgesamt wurden 268 Werke an dieser Ausstellung gezeigt.

Einzelnachweise

  1. Karsten Hommel: „Pietro Del Vecchio“. Zur Geschichte einer Leipziger Kunsthandlung 1799–1953. In: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte. Band 11. Deutsche Stiftung Denkmalschutz Monumente-Publikationen, 2004, ISSN 0946-3119, S. 112.
  2. Galerie Remmler & Co. Leipzig, Tröndlinweg Nr. 3, im Gebäude der Mitteldeutschen Privatbank. Eröffnungsausstellung, Herbst 1919 (Ausstellungskatalog). Leipzig 1919.
  3. Handelsregistereintrag der Galerie Remmler & Co. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 24. Januar 2016; abgerufen am 24. Januar 2016.
  4. Erich Kästner: Der Karneval des Kaufmanns. Gesammelte Texte aus der Leipziger Zeit 1923–1927. Hrsg.: Klaus Schuhmann. Lehmstedt, Leipzig 2004, ISBN 3-937146-17-2, S. 95, 176.
  5. Erich Kästner: Hegenbarth-Ausstellung. In: Leipziger Tageblatt. 1. Juni, Nr. 136. Leipzig 1924, S. 3.
  6. Erich Kästner: Baedeker durch die Leipziger Kunstsalons. In: Neue Leipziger Zeitung. 1. September, Nr. 242. Leipzig 1925, S. 2.
  7. Sonder-Ausstellung von Prof. Max Frey. Sonder-Ausstellung von Georg Siebert. Preisverzeichnis von 225 Gemälden Berliner, Dresdner, Leipziger und Münchner Künstler. In: Galerie Remmler (Hrsg.): Katalog der Weihnachts-Ausstellung. Galerie Remmler, Leipzig 1926.
  8. Adolph Donath: Der Kunstwanderer. Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen. 7. Jahrgang, 1./2. Septemberheft, 1925, S. 40 (Digitalisat).

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