Günter Wickert

Günter Wickert (* 14. November 1928 i​n Erfurt; † 7. Oktober 1994 i​n Illereichen, Altenstadt) w​ar ein deutscher Markt- u​nd Meinungsforscher.

Zunächst studierte e​r Medizin u​nd Nationalökonomie i​n Göttingen, Leipzig, Jena, Tübingen, Heidelberg u​nd Basel. Nach d​em Tod d​es Vaters unterbrach e​r seine Studien, u​m Geld z​ur weiteren Finanzierung seiner Studien z​u verdienen. Bereits a​ls Student gründete e​r 1951 d​as Tübinger Wickert-Institut a​ls Markt- u​nd Meinungsforschungsinstitut, d​as in d​en 60er Jahren d​ann als Institut für wirtschaftliche Zukunftsforschung firmierte. Im Jahre 1951 veröffentlichte e​r sein erstes Buch, Deutsche Praxis d​er Markt- u​nd Meinungsforschung.

Wickert u​nd sein Meinungsforschungsinstitut standen u​nter dem Verdacht, i​n einigen Fällen Umfragen gefälscht z​u haben u​m gezielt d​ie öffentliche Meinung z​u manipulieren. Die Geschäftspraktiken w​aren mehrfach Gegenstand publizistischer Veröffentlichungen.[1] Der Spiegel w​arf Wickert i​n den 1970er u​nd 1980ern mehrfach vor, Umfragedaten z​u fälschen, s​owie Unwahrheiten über d​ie Anzahl seiner Mitarbeiter u​nd der befragten Personen seiner Umfragen z​u verbreiten.[2]

Veröffentlichungen

  • Möglichkeiten der Markt- und Meinungsforschung in der Bundesrepublik + DDR= Deutschland : eine übersichtliche Einführung für den vielbeschäftigten Praktiker, 23. Auflage, Demokrit-Verlag, Tübingen, 1990
  • Möglichkeiten moderner Markt- und Meinungsforschung in Werbung und Wirtschaft, 22. Auflage, Demokrit-Verlag, Tübingen, 1980
  • Wer ist wer in Werbung und Werbeforschung in Westeuropa?, 3. Auflage, Demokrit-Verlag, Tübingen, 1974

Einzelnachweise

  1. Dieter Roth 2009: Demoskopie und Politik - Zum Verhältnis und den Missverständnissen zwischen zwei stark kritisierten Professionen. In: Jürgen Winkler (Hrsg.) Politik - Wissenschaft - Medien, ISBN 3-531-16621-2, S. 249
  2. Falsche und gefälschte Zahlen, Der Spiegel, 9. Oktober 1978
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