Günter Lensch
Günter Lensch (* 25. Januar 1930 in Kaiserslautern) ist ein deutscher Mineraloge und Hochschullehrer.[1]
Leben
Lensch studierte nach seinem Abitur in Kaiserslautern Geowissenschaften in Heidelberg, Innsbruck, Toulouse und München, wo er 1960 an der Technischen Hochschule mit seiner Studie Geologische Untersuchungen in der kohleführenden Faltenmolasse Oberbayerns promoviert wurde.[2] Anschließend widmete er sich am Geologischen Landesamt für Nordrhein-Westfalen in Krefeld den Arbeitsfeldern Kohlenpetrographie und Kohlenmikroskopie.[3] 1963 führte ihn seine wissenschaftliche Laufbahn an das Mineralogische Institut der Universität des Saarlandes.
Nach der Habilitation für Mineralogie über Die Ultramafitite der Zone von Ivrea in den italienischen Westalpen wurde er 1970 zum Professor für Angewandte Geochemie und Mineralogie ernannt. Sein wichtigster Forschungsgegenstand waren die Gesteine und Minerale der tiefen Erdkruste und der Ozeanböden.
Lensch pflegte enge internationale Kontakte, u. a. zu französischen Universitäten und zur Universität Warschau. Von 1970 bis 1981 war er Hauptkoordinator eines Deutsch-Iranischen Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur „Tektonik, Gebirgsbildung und Lagerstättengenese am Beispiel der Iraniden“. Er widmete sich anschließend vor allem materialwissenschaftlichen Forschungen zur Denkmalpflege. Lensch leitete mehrmals als Prodekan den Fachbereich Geologie – Mineralogie der Universität des Saarlandes. Ab 1. September 1988 wurde er Leiter der Abteilung Geochemie, Naturressourcen und Spurenanalytik im Zentrum für Umwelt- und Ökosystemforschung.
Nach seiner Emeritierung 1993 widmete er sich privat der Freimaurerei, der er schon seit den 1980er Jahren angehörte[4], und publizierte auch in diesem Themenbereich.[5] Neben vielen anderen Funktionen bei den Freimaurern war er von 1989 bis 2003 Herausgeber der Jahrbücher des Freimaurer-Bildungswerks Akademie Forum Masonikum und ist dessen Ehrenvorsitzender.[6]
Lensch lebt in Mainz.
Leistungen
Lensch beschrieb 1967 erstmals geochemisch-petrographisch die Genese der berühmten Lebacher Eier.[7]
Er leistete wesentliche Beiträge zum Verständnis der Ophiolithe, insbesondere in Oberitalien und dem Tessin. Unter seiner Leitung fanden mehrere geologische Expeditionen im Iran statt,[8] welche neue Erkenntnisse zur petrogenetischen Einordnung insbesondere der basischen Gesteine dort ergaben.[9] Er war auch Doktorvater des Mineralogen Dieter R. Fuchs und betreute wissenschaftlich von 1981 bis 1985 dessen Gelände- und Forschungsarbeiten im Jemen und die daraus resultierende Dissertation über die bis zu jenem Zeitpunkt unbekannte Entstehungsgeschichte der tertiären Vulkanite dort.[10][11]
Publikationen
Einzelnachweise
- Zur Vita von Günter Lensch. Abgerufen am 1. Januar 2022.
- Dissertation Lensch. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Fachpublikation Lensch. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Interview mit Lensch im Deutschlandfunk. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Schrifttum Lensch. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Ehrenamt. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Zu den Lebacher Eiern. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Projektbericht der Deutsch-Iranischen Geländearbeiten. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Zu den iranischen Ophiolithen. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Jemen-Vulkanite. Abgerufen am 4. August 2021.
- Bibliographie grundlegender geologischer Arbeiten in der islamischen Welt. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
- Publikationsliste in der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- Publikationsliste in WorldCat. Abgerufen am 2. Januar 2022.