Götz Lingenthal
Götz Lingenthal (* 16. Mai 1953 in Karlsruhe) ist ein deutscher Diplomat im Ruhestand. Vor seinem Eintritt in den Ruhestand war er von 2016 bis 2018 Botschafter in Abu Dhabi.
Leben
Nach dem Abitur 1974 in Bad Honnef studierte Lingenthal zwischen 1974 und 1979 Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Freien Universität Berlin, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und legte 1979 das Erste Juristische Staatsexamen ab. Im Anschluss war er von 1980 bis 1983 Referendar beim Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg tätig und war nach Ablegung des Zweiten Juristischen Staatsexamens zwischen 1983 und 1985 Referent im Bundesministerium für Forschung und Technologie.
1985 trat Lingenthal in den Auswärtigen Dienst ein und fand nach Abschluss der Laufbahnprüfung für den höheren Dienst 1986 zunächst Verwendung als Referent im Osteuropareferat der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes in Bonn, ehe er danach von 1987 bis 1989 Leiter der Rechts- und Konsularabteilung der Botschaft in Thailand war.
Im Anschluss war er bis 1992 Kulturreferent der Botschaft in Ungarn[1] und daraufhin zwischen 1992 und 1994 Referent im Referat Chemiewaffenübereinkommen und Biologiewaffenübereinkommen in der Abteilung für Abrüstung und Rüstungskontrolle des Auswärtigen Amtes. Nach einer darauf folgenden Verwendung als Pressereferent an der Ständigen Vertretung bei der NATO in Brüssel, war Lingenthal zwischen 1997 und 2001 Referent im Referat für Grundsatzfragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle, nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen des Auswärtigen Amtes und danach von 2001 bis 2005 Ständiger Vertreter und Beauftragter für die Europäische Union der Botschaft in Portugal.
Nachdem er von 2005 bis 2009 Leiter des Referats für Exportkontrolle in der Abteilung für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung des Auswärtigen Amtes war, befand er sich danach in einer einjährigen Sprachfortbildung.
Von 2010 bis 2012 war Götz Lingenthal Leiter des Vertretungsbüros der Bundesrepublik Deutschland in den Palästinensischen Autonomiegebieten in Ramallah. In dieser Funktion setzt er sich auch für die Förderung von Bildungseinrichtungen[2] und den Aufbau kommunaler Verwaltungsstrukturen in den Autonomiegebieten ein.[3]
Von Oktober 2012 bis Juli 2016 war er Botschafter in Algerien und damit Nachfolgerin von Jutta Wolke, die wiederum Leiterin des Generalkonsulats in Istanbul wurde. Bis Juli 2018 war er Botschafter bei den Vereinigten Arabischen Emiraten in Abu Dhabi.
Von Mai 2019 bis zur Ernennung des neuen Botschafters Thomas Kurz im September 2019 übernahm Lingenthal kommissarisch die Leitung der Botschaft Kigali, Ruanda als Geschäftsträger ad interim.[4]
Er ist evangelisch und seit 1976 Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg und seit 1977 des Corps Borussia Bonn.[5]
Weblinks
- Lebenslauf auf der Webseite der Deutschen Botschaft Abu Dhabi (Memento vom 14. September 2016 im Internet Archive)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Jutta Wolke | Botschafter in Algier 2012–2016 | Michael Zenner |
Eckhard Lübkemeier | Botschafter in Abu Dhabi 2016–2018 | Ernst Peter Fischer |
Einzelnachweise
- Die innere und äußere Entwicklung der Deutschen Schule Budapest seit 1990 (Memento vom 10. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 120 kB)
- Ein Konzertflügel als Zeichen der Hoffnung: 160 Jahre Evangelische Schule Talitha Kumi in Palästina (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive) (berliner-missionswerk.de, 23. Mai 2011)
- Verpflichtung statt Vetternwirtschaft – Praktische Regeln für transparente, bürgernahe Verwaltung (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive),Homepage der GTZ, 6. Juni 2011
- Lebenslauf Götz Lingenthal. In: Webseite der Deutschen Botschaft Kigali. Abgerufen am 13. August 2021.
- Kösener Corpslisten 1996, 16, 1268 140, 1672