Friedrich von Zoller
Friedrich Johann Daniel Alois von Zoller, ab 1816 Freiherr von Zoller (* 25. Mai 1762 in Baden-Baden; † 25. Februar 1821 in Regensburg) war ein königlich bayerischer Generalleutnant.
Leben
Er entstammte einer ursprünglich elsässischen Familie, deren Vorfahr Jacob Zoller im Jahr 1674 in Wien in den rittermäßigen Reichsadelsstand erhoben worden war.
Da sein Vater als Oberst in französischem Dienst das Régiment royal allemand des Royal Deux-Ponts befehligte, wurde Friedrich in der Pagerie des Chefs dieses Regiments, des Herzogs Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken, erzogen. Am 8. April 1779 wurde er zum Unterleutnant in diesem Regiment ernannt und nahm mit ihm im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) teil. Nachdem er zum Premierleutnant, später zum Adjutant-Major aufgestiegen war, berief ihn der spätere Kurfürst und bayerische König Maximilian I. nach Ausbruch der Revolution in die Heimat zurück und verpflichtete ihn für sein Leib-Garderegiment. Mit diesem nahm Zoller in den Jahren 1793/1794 im Stab des preußischen Generals Friedrich Ludwig Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen im Koalitionskrieg gegen Frankreich teil. Danach kam er im Jahr 1799 in kurfürstlich bayerische Dienste.
Nur wenig später kämpfte er 1800 im Zweiten Koalitionskrieg als Major im Bataillon Wrede erneut gegen Frankreich. In der Nacht vom 5. auf den 6. März 1800 wurde er in der Schlacht bei Meßkirch schwer verwundet und verlor ein Auge. Bei Ausbruch des Krieges gegen Österreich (1805) führte er als Oberstleutnant an der Tiroler Grenze ein Korps Gebirgsschützen. Für seine dortigen Verdienste wurde er mit dem Orden der Ehrenlegion und dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet.
Im Feldzuge von 1806/1807 gegen die Preußen kommandierte er als Oberst ein leichtes Infanterie-Regiment, 1809 im Kriege gegen Österreich und 1812 im Feldzug gegen Russland war er ebenfalls Oberst und Regimentskommandeur. Im Laufe dieses Russland-Feldzugs wurde er zum Generalmajor und Brigadier befördert.
Auf dem Rückmarsch nach Bayern wurden in Plotzk an der Weichsel aus den Resten der bayerischen Regimenter neue Truppenkörper gebildet. Zoller erhielt dort das Kommando über die 2. Königlich Bayerische Infanterie-Brigade, mit der er am 20. Januar 1813 in Thorn einrückte und die Besatzung der Stadt übernahm. Am 18. April übergab er die Stadt und kehrte nach Bayern zurück.[1]
Am 30./31. Oktober kämpfte Zoller auf Seiten der Verbündeten in der Schlacht bei Hanau, wurde zum Generalleutnant und Divisionskommandeur befördert und danach mit der Leitung der Belagerung der Festung Hüningen beauftragt, die erst am 14. April des folgenden Jahres nach Anerkennung des Königs Ludwig XVIII. beendet wurde. Im Jahr 1815 führte Friedrich von Zoller wieder eine Infanterie-Division in den Krieg, kam aber kaum zum Einsatz.
Am 30. Januar 1816 wurde Friedrich von Zoller in Anerkennung seiner Verdienste im Königreich Bayern bei der Freiherrnklasse immatrikuliert.[2]
Der bayerische Generalleutnant Oskar von Zoller (1809–1866) war sein Sohn.
Orden und Ehrenzeichen
- Orden der Ehrenlegion (1805)
- Militär-Max-Joseph-Orden (1805)
Ehrungen
- In Regensburg gibt es die nach ihm benannte Zollerstraße, von der Sternbergstraße als Stichstraße nach Westen führend.[3]
- Denkmal am Standort: Ostenallee, nahe Hallenbad. Das Denkmal ist der erste Eisenkunstguss in Regensburg.
Literatur
- Bernhard von Poten: Zoller, Friedrich Johann Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 410.
Einzelnachweise
- Siehe hierzu: 3. Bayerisches Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“, Kapitel „Befreiungskriege 1813–1815“.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Seite 566, Band 137 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISBN 3-7980-0837-X.
- Matthias Freitag: Regensburger Straßennamen. Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH, Regensburg 1997, ISBN 3-931904-05-9, S. 141.