Friedrich von Sydow

Friedrich Christian Wilhelm v​on Sydow (* 23. Mai 1780 i​n Langensalza; † 10. Dezember 1845 i​n Sondershausen[1]) w​ar ein preußischer Offizier, Schriftsteller u​nd Freimaurer.

Friedrich von Sydow

Leben

Der Sohn e​ines kursächsischen Obristen, d​er sich n​eben seiner Militärlaufbahn i​m preußischen Dienst schriftstellerisch betätigte, stammte a​us dem deutschen Adelsgeschlecht Sydow.

Als Major n​ahm er 1828 b​eim 31. Infanterie-Regiment i​n Erfurt seinen Abschied. Etwa 1830 z​og er v​on Erfurt i​n die schwarzburgische Residenzstadt Sondershausen u​nd übernahm 1832 d​ie Schriftleitung d​es Unterhaltungsblattes z​um Tagesblatt Der Deutsche.[2] Er w​ar schriftstellerisch s​ehr aktiv; u. a. g​ab er m​it anderen namhaften thüringischen Autoren d​as achtbändige Werk Thüringen u​nd der Harz heraus.

Sydow w​ar ab Dezember 1810 Mitglied d​er Freimaurerloge „Zu d​en drey Bergen“ i​n Freiberg. 1824 gründete e​r das freimaurerische Taschenbuch Asträa. Nach seinem Umzug w​ar er besuchendes Mitglied d​er Loge „Zur gekrönten Unschuld“ i​n Nordhausen; Anfang 1843 gründete e​r zusammen m​it August Blumröder u​nd anderen e​inen „Maurer-Clubb“ i​n Sondershausen.

Familie

Sydow heiratete i​m Dezember 1809 Wilhelmine geb. v​on Criegern (1789–1867). Unter d​em Pseudonym „Isidore Grönau“ w​ar sie ebenfalls a​uf belletristischem u​nd praktischem Gebiet schriftstellerisch tätig. Unter d​en Söhnen d​es Ehepaars w​aren der Geograph Oberstleutnant Emil v​on Sydow u​nd der Pastor Oskar v​on Sydow. Sydow s​tarb überschuldet.[3]

Werke (Auswahl)

Eigene Schriften

  • Das Buch der Erfahrung für junge Offiziere, oder Winke der Pflicht, Ehre und Lebensklugheit für Offiziere deutscher Heere zum richtigen Verhalten in und außer dem Dienst. Voigt, Ilmenau 1828. Digitalisat.
  • Der berüchtigte Wildschütz des sächsischen Erzgebirges Carl Stülpner. Ein biographisches Gemählde, der Wahrheit treu angelegt und mit romantischen Farben ausgemahlt. Sondershausen 1832.
  • Der Grandmusketier. Eine Erzählung aus der Zeit des merkwürdigen Campements bei Mühlberg 1730. Reichenbach, Leipzig 1834.
  • Die Jungfrau. Nach den Anforderungen des vernünftigen, gebildeten und gefühlvollen Mannes. Oder Winke zur Ausbildung des weiblichen Geschlechts. Aus der Feder eines Mannes. Zwei Bändchen. Rein, Leipzig 1836.
  • Die Gattin, Mutter und Hausfrau. Nach den Anforderungen des vernünftigen, gebildeten und gefühlvollen Mannes. Oder Winke zur Ausbildung des weiblichen Geschlechtes. Aus der Feder eines Mannes. Fortsetzung des Werkchens „Die Jungfrau“. Rein, Leipzig 1837.
  • Der Soldat im Krieg und Frieden. Voigt, Weimar 1839. Digitalisat.
  • Der Freimaurer-Clubb zu Sondershausen. In: Asträa. Jg. 11, 1844. S. 72–78.

Herausgeberschaften

  • Alleinherausgeber der ersten 11 Jahrgänge von: Asträa. Taschenbuch für Freimaurer. Voigt, Ilmenau ab 1824; ab 1837 bei Eupel, Sondershausen.
    Digitalisate: Jg. 2, 1825; Jg. 7, 1837; Jg. 10, 1842; Jg. 11, 1844.
  • Almanach dramatisirter Sprüchwörter zur Unterhaltung in geselligen Kreisen und für Privat-Bühnen. Erster Jahrgang. Leipzig 1835. Digitalisat.
  • Mitherausgeber von: Thüringen und der Harz, mit ihren Merkwürdigkeiten, Volkssagen und Legenden. Historisch-romantische Beschreibung aller in Thüringen und auf dem Harz vorhanden gewesenen und noch vorhandenen Schlösser, Burgen, Klöster, merkwürdigen Kirchen und anderer Gebäude; Fabrikdörfer, Bergwerke, Ruinen, Höhlen, Denkmäler, malerischen Gegenden und sonst beachtenswerther Gegenstände aus dem Reiche der Geschichte und Natur. 8 Bände. Eupel, Sondershausen 1839–1844.
    Digitalisate: 1. Band, 1839; 2. Band, 1840; 3. Band, 1840; 4. Band, 1841; 5. Band, 1841; 6. Band, 1842; 7. Band, 1842 (mit Gesamtregister); 8. Band, 1844 (Supplement-Band).

Briefe

  • Briefe des Publizisten Friedrich von Sydow an den Sondershäuser Theaterintendanten Otto von Krieger. Für die Veröffentlichung eingerichtet von Christa Hirschler. In: Residenzen im 19. Jahrhundert. Selbstzeugnisse […], Edition. Hrsg. Jochen Lengemann. Weimar 2004. ISBN 3898070557, S. 199–222.

Literatur

  • Friedrich von Sydow. In: Neuer Nekrolog der Deutschen 23. Jg., 1845. Weimar 1847, S. 942–948.
  • Max Mendheim: Sydow, Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 280 f.
  • Sydow. In: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweiter Band. Leipzig 1901, S. 445.
  • G[ünther] Lutze: Aus Sondershausens Vergangenheit. Ein Beitrag zur Kultur- und Sittengeschichte früherer Jahrhunderte. Dritter Band. Sondershausen: Eupel 1919, S. 28 und 156–158.
  • Manfred Ohl: Die Freimaurerei. Erste Ergebnisse einer Nachforschung zur Geschichte der Freimaurerei in Sondershausen. In: Sondershäuser Beiträge (ISSN 1439-5568) Heft 3, 1993, S. 66–124.

Nachweise

  1. Todesanzeige in Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 13. Dezember 1845, S. 469.
  2. Thilo Irmisch: Ueber den Schriftsteller Carl Ludloff. Zugleich ein Beitrag zur Kenntniß des früheren Zeitungswesens in Sondershausen. In: Regierungs- und Nachrichtsblatt für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen vom 10. bis 28. November 1874, S. 539, 542f., 547, 551, 554f., 559, 563, 567, 570f. (hier: S. 567, zur Geschichte des Deutschen.)
  3. Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 7. Februar 1846, S. 43f..


Wikisource: Friedrich von Sydow – Quellen und Volltexte
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.