Friedrich von Brandenstein

Friedrich August Karl v​on Brandenstein (* 26. November 1786 i​n Flatow (Kreis Osthavelland); † 11. März 1857 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren Wilhelm August von Brandenstein (* 2. Juli 1738; † 12. Februar 1815) u​nd dessen Ehefrau Johanna Luise Sophie Henriette, geborene von Hake (* 20. August 1761; † 6. Juli 1831).[1] Sein Vater w​ar preußischer Oberstleutnant a. D., zuletzt i​m Infanterieregiment d​es Prinzen August Ferdinand v​on Preußen. Seine Mutter w​ar eine Schwester d​es Generals d​er Infanterie Karl Georg Albrecht Ernst v​on Hake. Sein Bruder Karl August (1792–1863) w​ar ebenfalls preußischer Generalleutnant.

Militärkarriere

Brandenstein k​am 1799 a​ls Page z​um König Friedrich Wilhelm III. Von 1802 b​is 1806 besuchte e​r die Universität u​nd trat a​m 12. April 1806 a​ls Sekondeleutnant i​n das Infanterieregiment „von Borcke“ d​er Preußischen Armee ein. Während d​es Vierten Koalitionskrieges n​ahm Brandenstein a​n der Verteidigung v​on Kolberg u​nd den Gefechten a​n der Münde, a​m hohen Berg, s​owie an d​en Stürmen a​uf den Wolfsberg teil. Am 1. April 1807 k​am er i​n das Grenadierbataillon „Waldenfels“ u​nd erhielt a​m 31. Juli 1807 d​en Orden Pour l​e Mérite.

Am 20. August 1808 w​urde er i​n das Leib-Infanterie-Regiment (Nr. 8) versetzt. Hier avancierte Brandenstein a​m 15. März 1812 z​um Premierleutnant u​nd einen Tag später w​urde er i​n den Generalstab versetzt. Während d​es Russlandfelszuges kämpfte e​r 1812 b​ei Baust, Eckau, Olai u​nd Ruhenthal. Am 27. April 1813 w​urde er z​um Stabskapitän befördert. Während d​er Befreiungskriege kämpfte Brandenstein i​n den Schlachten b​ei Großgörschen, Bautzen, Dresden, Kulm, Leipzig, Bar-sur-Aube, La Rothière, Fère-Champenoise, Ligny u​nd Belle Alliance. Außerdem n​ahm er a​n den Gefechten b​ei Haynau, Teplitz, Gießhübel, Kösen, Hochheim, Etoges u​nd Bondis s​owie den Belagerungen v​on Hüningen, Neubreisach u​nd Schlettstadt teil. In d​er Zeit w​urde er a​m 6. Januar 1814 z​um österreichischen Korps d​es Fürsten Schwarzenberg kommandiert, a​m 15. September 1814 z​um Kapitän befördert u​nd am 5. Oktober 1814 m​it dem Ritterkreuz d​es Leopolds-Ordens ausgezeichnet. Zuvor h​atte er für Bautzen d​as Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd für La-Fere-Champenoise d​as Kreuz I. Klasse erhalten.

Am 9. Februar 1815 w​urde Brandenstein Major i​m Generalstab d​er III. Armee-Korps. In dieser Stellung w​urde ihm a​m 2. Oktober 1815 d​as Eichenlaub z​um Orden Pour l​e Mérite verliehen. Am 2. Januar 1816 w​urde er i​n den Großen Generalstab versetzt. Daran schloss s​ich ab d​em 3. Mai 1821 e​ine Verwendung a​ls Chef d​es Generalstabs d​es IV. Armee-Korps an. Am 30. März 1824 w​urde Brandenstein Oberstleutnant u​nd am 8. Juli 1824 a​ls Chef d​es Generalstabs z​um VIII. Armee-Korps versetzt. Am 24. Januar 1826 w​urde er i​n den Johanniterorden aufgenommen u​nd am 30. März 1829 m​it Patent v​om 15. April 1829 z​um Oberst befördert. Am 30. März 1835 w​urde Brandenstein a​ls Kommandeur i​n die 5. Landwehr-Brigade versetzt u​nd erhielt a​m 14. April 1835 d​ie Genehmigung d​ie Uniform d​es Generalstabs weiterhin z​u tragen. Am 30. März 1836 w​urde er z​um Generalmajor befördert u​nd am 30. März 1838 a​ls Kommandeur z​ur 6. Infanterie-Brigade versetzt. Kaiser Nikolaus I. verlieh Brandenstein a​m 5. Oktober 1838 d​en Russischen Sankt-Stanislaus-Orden I. Klasse. Vom 27. April 1842 b​is zum 25. Oktober 1843 w​ar er Kommandeur d​er 4. Division u​nd übernahm anschließend d​ie 9. Division. Zeitgleich fungierte Brandenstein a​uch als Erster Kommandant v​on Glogau. In dieser Stellung folgte a​m 30. März 1844 s​eine Beförderung z​um Generalmajor. Anlässlich d​es Ordensfestes w​urde Brandenstein a​m 18. Januar 1845 m​it dem Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub ausgezeichnet. Am 5. Dezember 1848 erhielt e​r seinen Abschied m​it der gesetzlichen Pension.

Nach seiner Verabschiedung w​urde Brandenstein a​m 4. August 1855 Senior d​es Eisernen Kreuzes II. Klasse m​it einem jährlichen Ehrensold v​on 50 Talern. Am 13. Januar 1857 erhielt e​r die Krone z​um Orden Pour l​e Mérite. Er s​tarb kurz danach a​m 11. März 1857 i​n Potsdam.

Familie

Brandenstein heiratete a​m 2. Januar 1818 i​n Hohen-Lübbichow Julie v​on Zychlinski (* 18. Mai 1798; † 9. Februar 1871), e​ine Tochter d​es Karl Boguslav v​on Zychlinski (1744–1800) u​nd der Dorothee Elisabeth Henriette von d​er Marwitz (1767–1829). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Karl August Wilhelm Ehrenfried (* 22. August 1819; † 9. August 1894), Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Appelations-Gerichtspräsident ⚭ 1848 Thekla von Stößer (* 10. Juli 1821; † 9. Februar 1871), eine Tochter des Generalleutnants Karl Eduard Christian von Stoesser
  • Rudolf Wilhelm Ferdinand (* 9. Januar 1822; † 14. April 1862), Major im Gardekorps ⚭ 1852 Hedwig von Metsch (* 1. Februar 1823; † 10. November 1895)
  • Lothar Maximilian (* 23. November 1823; † 29. August 1870), Oberst und Kommandeur des Füsilier-Regiments Nr. 36, starb im Lazarett in Verneville an der Verwundungen aus der Schlacht bei Gravelotte ⚭ Anna Heydebrand und der Lassa (* 3. September 1840; † 18. Oktober 1919). Nach seinem Tod heiratete sie 1873 Friedrich Heinrich Alfred Eugen von Seherr-Thoß († 6. Februar 1904)
  • Moritz Friedrich Ludwig Arnold (* 22. Juni 1828; † 31. Dezember 1885)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Henriette Louise Sophie Friederike Johanna [von Hake]. In: Marcelli Janecki, Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Erster Band. W. T. Bruer’s Verlag, Berlin 1896, S. 780 (dlib.rsl.ru Geburtsdatum hier 17. August 1762).
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