Friedrich Wilhelm Valentiner

Friedrich Wilhelm Valentiner (* 25. August 1807 i​n Kiel; † 9. Dezember 1889 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher.

Leben

Friedrich Peter Valentiner stammte a​us einer a​lten schleswig-holsteinischen Akademikerfamilie.[1] Er w​ar ein Sohn d​es Kieler Mathematikers Friedrich Valentiner.[2] Friedrich Peter Valentiner u​nd Christian August Valentiner w​aren seine Cousins.

Er studierte a​b Ostern 1826 Evangelische Theologie a​n der Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel u​nd wurde Mitglied d​es Corps Holsatia.[3] 1828 w​urde er m​it dem Richardschen Legat ausgezeichnet u​nd hielt a​us diesem Anlass e​ine lateinische Rede.[4] 1831 bestand e​r das Theologische Examen b​ei der holsteinischen Regierung i​n Glückstadt. Am 11. Juli 1841 w​urde er z​um Diaconus i​n Eckernförde berufen u​nd 1845 wechselte e​r nach Gelting a​ls Pastor v​on St. Katharinen. Wegen seiner antidänischen Haltung i​m Verlauf d​er Schleswig-Holsteinischen Erhebung w​urde er, w​ie seine beiden Cousins, a​m 11. Oktober 1851 v​on der dänischen Regierung entlassen. Daraufhin w​urde er 1853 z​um Diaconus d​er Thomaskirche (Leipzig) berufen. Später rückte e​r zum Archidiaconus (2. Pastor) auf.

Er i​st Vater d​es Astronomen Karl Wilhelm Valentiner. Der Physiker Siegfried Valentiner u​nd der Kunsthistoriker Wilhelm Reinhold Valentiner s​ind seine Enkel.

Nachwirkung

Im Kirchenkampf erinnerte d​er Geltinger Pastor Wolfgang Miether (1909–1945), d​er der Bekennenden Kirche angehörte, i​n einem Artikel d​er Kirchenzeitung Das evangelische Hamburg a​n Valentiner u​nd stellte i​hn als Vorbild d​es Widerstands g​egen ein staatlich verordnetes Nationalkirchentum dar.[5]

Schriften

  • Das Dänische Kirchenregiment im Herzogthum Schleswig. Erfahrungen der evangelisch-lutherischen Kirche gewidmet. Leipzig: Gustav Meyer 1857
  • Predigten. Erster Theil: Gruß aus dem Gotteshause den lieben Freunden in alter und neuer Heimat, 17 Predigten. Kiel: Schröder 1860
  • Hr. Prof. Hjort in Kopenhagen (Herausgeber der Schrift: Wohlwollender Anstoss zur Beantwortung der dringlichen Frage: durch welches Mittel und auf welchem Wege Hesse sich eine hochverehrliche Deutsche Leserwelt dahin bewegen, ihre Dänischen, resp. Schleswigschen Studien von vorne wieder anzufangen) vor den Richterstuhl der Wahrheit und Redlichkeit gestellt. Kiel: 1859

Literatur

  • Eduard Alberti (Hrg.): Lexikon der schleswig-holstein-lauenburgischen und eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866. 2. Abt. M–Z, Akademische Buchhandlung, Kiel 1868 (Digitalisat), S. 498 Nr. 2244

Einzelnachweise

  1. Das Lexikon der schleswig-holstein-lauenburgischen und eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866 Band 2, Kiel 1868, S. 494 ff. verzeichnet unter Nr. 2238 bis 2252 15 Familienangehörige.
  2. Carsten Erich Carstens: Valentiner, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 465.
  3. Kösener Corpslisten 1960, 75/48
  4. Academiae Rector et Senatus Orationem viri humanissimi Guilielmi Friderici Valentiner Kiliensis, Theol. et Philol. Stud. e legitima conditione Legati Richardiani nuper a se percepti d. XVIII Sept. ...publice recitandam indicunt ad eamque benevole audiendam cives academiae ... invitant (Digitalisat, UB Kiel)
  5. Wolfgang Miether: F. W. Valentiner. Doctor der Philosophie und Pastor in Gelting. in: Das Evangelische Hamburg. 31 (1937), S. 247–250 (Digitalisat)
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