Friedrich Offermann
Friedrich Offermann (* 5. Juni 1859 in Hamburg; † 24. Februar 1913 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Friedrich Offermann wurde 1859 in Hamburg geboren. Schon frühzeitig erkannte man seine künstlerischen Begabungen und so begann er um 1879 ein Studium an der Kunstgewerbeschule Hamburg. Von 1880 bis 1886 setzte er sein Studium an der Dresdner Kunstakademie fort.[1] Er war Meisterschüler bei Ernst Hähnel und arbeitete 1887 in dessen Atelier mit. Ab 1888 hatte er ein eigenes Atelier und arbeitete als selbständiger Bildhauer in Dresden. Im Jahr 1890 wurde er Vorsitzender der Dresdner Kunstgenossenschaft,[2] 1891 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins bildender Künstler gewählt. Auch war er Gast bei der Künstlerkolonie Goppeln bei Dresden. Er schuf Skulpturen und Kleinplastiken aus Sandstein, Marmor, Bronze, weiterhin arbeitete für die Meißner Porzellanmanufaktur und schuf neben Entwürfen auch Porzellan-Figurengruppen. Sein künstlerisches Können war sehr gefragt, denn er beriet viele Architekten und Künstler fachlich und künstlerisch. So entstand eine Vielzahl von Entwürfen, wobei die meisten verwirklicht wurden. Offermann starb 1913 in Dresden.
Werk
Skulpturen
- 1891–1893: Statuen der Maria Magdalena und des Johannes für das Rathaus in Hamburg[3]
- 1900: Bronzestandbild des Stadtgründers Herzog Heinrich des Frommen in Marienberg[4]
- 1905: Modell für ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs in Planitz bei Zwickau[5]
- 1906: Modell der vier Evangelisten als Vollfiguren für die Lutherkirche in Zwickau, ausgeführt von der Firma Zehme & Pietsch[6]
- plastischer Fassadenschmuck und zwei Figuren aus Sandstein für Wohngebäude am Bönischplatz in Dresden-Johannstadt (1945 zerstört)
- Putten für das Kunstakademie- und Ausstellungsgebäude in Dresden, Brühlsche Terrasse
- Altargruppe der Kreuzkirche in Dresden
- Atlanten für das Ständehaus in Dresden
- Figuren am Neuen Rathaus in Dresden
- 1907: Allegorische Bildgruppen „bewegte Elbe“ und „ruhige Elbe“ an der Carolabrücke in Dresden[7][8]
„bewegte Elbe“: Triton schwingt seine Keule bei der Jagd über die Wellen
„ruhige Elbe“: Nereide reitet über ruhiges Wasser
Schriften
- Aus der Werkstatt des Bildhauers. In: Die Gartenlaube. Heft 14, 1892, S. 433–436 (Volltext [Wikisource] – mit Zeichnungen von M. Kenze).
Literatur
- Kunstchronik, Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Neue Folge 13 (1902), Sp. 441. (Digitalisat bei der Universitätsbibliothek Heidelberg)
- Kunstchronik, Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Neue Folge 17 (1906), Sp. 432. (Digitalisat bei der Universitätsbibliothek Heidelberg)
- Offermann, Friedrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 578.
- Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. S. 474.
- Daniel Jacob: Skulpturenführer Dresden. Von Aphrodite bis Zwillingsbrunnen. Jacob, Freital 2010, ISBN 978-3-942098-05-2, S. 38.
Weblinks
- Porträtfoto im Rheinischen Bildarchiv Köln. (Fotograf: Hugo Erfurth) Bildindex der Kunst und Architektur; abgerufen am 22. Juni 2017
Einzelnachweise
- Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Kunstchronik, Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Neue Folge 13 (1902), Sp. 441. (vergleiche Literatur)
- 322-1 Rathausbaukommission: Findbuch. (PDF; 75 kB) Staatsarchiv Hamburg, S. 11 (14 im PDF), abgerufen am 26. August 2015.
- Sehenswürdigkeiten: Marienberg, Kernstadt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: marienberg.de. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 26. August 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Karl Paul Edler von der Planitz. (PDF; 1,19 MB) Stadtarchiv Auerbach im Vogtland, abgerufen am 26. August 2015.
- Lutherkirche. In: luthergemeindezwickau.de. Abgerufen am 9. Februar 2017.
- Die Carolabrücke in Zahlen. In: Statistik in Dresden. 28. September 2012, abgerufen am 26. August 2015.
- Thomas Kantschew: Carolabrücke: Funktionalität verbunden mit herben Betoncharme. In: Das neue Dresden. Abgerufen am 26. August 2015.