Friedrich Hein

Friedrich Hein, a​uch Friedrich Heine, Friedrich Heinius (* 5. März 1533 i​n Neubrandenburg; † 18. März 1604 i​n Rostock) w​ar ein deutscher Rechtswissenschaftler, Hochschullehrer u​nd Bürgermeister.

Leben

Friedrich Hein entstammte e​inem alten Neubrandenburger Ratsgeschlecht. Er w​urde 1533 geboren a​ls Sohn d​es Neubrandenburger Bürgermeisters Jacob Hein u​nd dessen Frau, d​er Neubrandenburger Bürgermeistertochter Katharina, geb. Richard[1]. Nach d​em Schulbesuch i​n seiner Heimatstadt studierte e​r ab 1547 a​n der Universität Rostock[2] b​ei Arnold Burenius, danach i​n Frankfurt (Oder) b​ei Hieronymus Schurff u​nd ab 1550 i​n Wittenberg b​ei Philipp Melanchthon u​nd Johann Schneidewein. 1553 besuchte e​r die Universität i​n Löwen. Eine anschließende Bildungsreise führte i​hn für v​ier Jahre n​ach Frankreich u​nd weiter n​ach Italien, w​o er 1560 i​n Pisa z​um Dr. iur. promovierte.

Zurück i​n Deutschland, w​ar er zunächst a​m Reichskammergericht i​n Speyer tätig, b​evor er 1563/64 v​om mecklenburgischen Herzog z​um ordentlichen Professor d​er Rechte (Dekretalen) a​n der Rostocker Universität berufen wurde. 1570 w​urde er z​um fürstlichen Rat ernannt u​nd zudem Assessor d​es neu errichteten Konsistoriums. 1574 g​ab er d​iese Ämter auf, d​a sich „die praktischen Bemühungen überhäufften“.[3] In d​en Jahren 1568 u​nd 1574 w​ar er Rektor d​er Universität. 1576 w​urde er i​n Rostock z​um Ratsherrn gewählt u​nd 1578 n​ach dem Weggang v​on Johannes Borcholten z​um Ratssyndikus d​er Stadt. 1591 w​urde er z​um Bürgermeister gewählt.[4] Dieses Amt h​atte er b​is zu seinem Tode inne.

Familie
Friedrich Hein war ab 1564 verheiratet mit Anna Dobbin, der Tochter des Rostocker Ratsherrn Albrecht Dobbin. Der Ehe entstammten sechs Söhne und fünf Töchter. In einer am 25. März 1605 gehaltenen Gedenkrede, die den Söhnen und Schwiegersöhnen zugeschrieben war, wurden genannt:[5][6][7]

  • Jacobus (1565–1634) – Dr. jur. und Hofgerichts-Prokurator
  • Albertus (1571–1636) – Dr. jur. und Prof. der Dekrete
  • Joannes – Canonicus zu Bremen
  • Fridericus († 1613) – Bürger zu Wismar[8]
  • Henricus (1590–1666) – später Prof. und Rektor der Universität Tartu/Dorpat
  • Stephanus (1590–1643) – später Philologe und Theologe

und d​ie Schwiegersöhne

  • Ernst Cothmann (1557–1624) – Dr. jur. utr. und Meckl. Rat – ⚭ 1586 Elisabetha (1566–1642)
  • Barthold Kichler († 1605) – Dr. jur. utr. und Meckl. Rat – ⚭ Margareta (1569–1600)
  • Nikolaus Willebrand (1566–1613) – Dr. jur. und Prof. der Ethik – ⚭ 1596 Catharina (1576–1662)
  • Marcus Lüschow (1579–1656) – Bürger zu Rostock, Ratsherr und Kämmerer – ⚭ 1602 Anna († 1607)
  • Jacob Schabbold – Bürger zu Wismar

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 3984.
  • Johann Bernhard Krey: Andenken an die Rostockschen Gelehrten aus den drei letzten Jahrhunderten. Band 4, Adler, Rostock 1814, S. 14–15 (Google Books).
  • Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen, Für gute Freunde. Sechstes Jahr MDCCXLII, Warningck, Rostock 1742, S. 781 ff. (RosDok)

Einzelnachweise

  1. Angabe u. a. nach Register Personen und Körperschaften, Landesbibliographie MV (siehe Weblinks).
    In: Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen … S. 782 (siehe Literatur) wird Elisabeth Bernefeur, eine frühere Frau seines Vaters (in anderen Quellen: Ilse von Barnefüer) als Mutter genannt.
  2. Fredericus Heine Eintrag Wintersemester 1546/1547, Nr. 33 im Rostocker Matrikelportal
  3. Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen … S. 782 (siehe Literatur).
  4. Die Angabe bei David Franck: Altes und Neues Mecklenburg. Band XII, S. 125, der ihn unter Bezug auf „Rost. Etw. P. VI. p. 258“ schon 1577 als Zeuge bei der Visitation der Universität als „D. Friderich Heins, Burgemeister“ nennt, scheint irrig zu sein.
  5. Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen … S. 781 (siehe Literatur).
  6. Die ergänzenden Jahresangaben sind Recherchen im Register Personen und Körperschaften, Landesbibliographie MV.
  7. 23:248890M im VD 17.
  8. 28:730278Z im VD 17.
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