Frederick Arthur Bridgman
Frederick Arthur Bridgman (* 10. November 1847 in Tuskegee, Alabama; † 13. Januar 1928 Rouen, Frankreich) war ein US-amerikanischer Maler des Orientalismus, Zeichner, Musiker und Schriftsteller.
Leben
Bridgman war der Sohn eines Arztes. Als sein Vater 1850 starb, ging die Mutter mit den zwei Söhnen nach New York. Dort begann Bridgman 1864 bei der American Banknote Company eine Lehre als Graveur. Parallel dazu wurde er Schüler an der Brooklyn Art Association (BAA) und später an der National Academy of Design.
Bereits im darauffolgenden Jahr hatte Bridgman mit einem Bild in der Ausstellung der BAA einen so enormen Erfolg, dass sich einige Geschäftsleute bereitfanden, ihn zu fördern. Bridgman kündigte und ging 1866 nach Frankreich. Seine erste Station war Port-Avent (Bretagne), wo er sich mit Robert Wylie und dessen Kreis befreundete.
Von Herbst 1866 bis Herbst 1870 war Bridgman in Paris Schüler von Jean-Léon Gérôme; einige Wochen im Sommer verbrachte er aber immer bei Wylie in der Bretagne. Im Atelier von Gérôme machte Bridgman auch bald die Bekanntschaft von Thomas Eakins, Harry Humphry Moore und Earl Shinn. Bridgmans erste Ausstellung in Paris war der Pariser Salon von 1870 und wurde zu einem großen Erfolg.
Der Deutsch-Französische Krieg unterbrach Bridgmans Karriere und zwang ihn ins Exil; erst in die Bretagne, später dann nach Spanien. Von dort aus unternahm er seine erste Studienreise durch Nordafrika und kehrte im Frühjahr 1873 nach Paris zurück.
Bereits im Winter 1873/74 unternahm er eine weitere Reise: Zusammen mit Charles Sprague Pearce, einem Schüler von Léon Bonnat, ging er im Dezember 1873 nach Kairo und unternahm eine ausgedehnte Nilreise. Während dieser Reise entdeckte Bridgman für sich die Fotografie; neben vielen Zeichnungen und Gemälden brachte er auch hunderte von Fotografien als Ausbeute mit nach Hause. Sein bekanntestes Bild von dieser Reise war The Mummy's funeral und begründete nun endgültig seinen Erfolg als Künstler. Während dieser Jahre wurde auch Jay Hall Conaway sein Schüler.
Er heiratete in Paris Florence Matt Baker aus Boston. Da seine Ehefrau nervenleidend wurde, verbrachte das Ehepaar den Winter 1885/86 in Algier, da dort das Klima der Ehefrau zuträglicher schien. Der größte Erfolg der folgenden Jahre war wohl die Teilnahme an der Weltausstellung von 1889 mit fünf Gemälden.
1901 starb seine Ehefrau an ihren Nervenleiden. Nach einer dreijährigen Trauerzeit heiratete Bridgman in zweiter Ehe Marthe Yaeger. Nach dem Ersten Weltkrieg begann sein Ruhm zu verblassen. Bridgman malte zwar immer noch, konnte aber nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen. Mit seiner Ehefrau zog er sich nach Lyon-la-Forêt (Normandie) zurück und starb im Alter von 80 Jahren 1928 in Rouen.
Bridgman interessierte sich nicht sehr für Politik, anhand seiner Briefe ist aber zu erkennen, dass er mit der Kolonialpolitik Frankreich nicht einverstanden war. Als akademischer Maler bewunderte er die Impressionisten Édouard Manet und Pierre-Auguste Renoir. Zusammen mit Edwin Lord Weeks ist Bridgman ein wichtiger Vertreter der „Orientalisten“ der amerikanischen Schule.
Ehrungen
- 1907 – Offizier der Ehrenlegion
Werke
- Nachmittag in Algier
- Die Spanierin
- Der Orangenverkäufer
- Die Rückkehr
- In der Kasbah
- Winters in Algiers (mit Holzschnitten illustrierte Reiseerinnerungen, erschienen 1888)
Literatur
- Gerald M. Ackerman: Les orientalistes de l'école americaine, ACR, Paris 1994, ISBN 2-86770-067-1.