Fred Eicher
Fred Eicher (* 19. August 1927 in Dietlikon; † 23. März 2010 in Staad SG) war ein Landschaftsarchitekt, der die Schweizer Landschaftsarchitektur nachhaltig prägte.[1]
Leben und Werk
Fred Eicher wurde 1927 in Dietlikon bei Zürich geboren. Nach einer Gärtnerlehre absolvierte er die Kantonale Gartenbauschule Oeschberg. In Kassel studierte er 1949–1951 an der Akademie für bildende Künste bei Hermann Mattern Gartenarchitektur. Nach seiner Rückkehr nach Zürich arbeitete er bis 1962 beim Landschaftsarchitekten Ernst Graf. 1957 gewann Fred Eicher zusammen mit den Architekten Hubacher und Issler sowie dem Künstler Robert Lienhard den Wettbewerb für den Friedhof Eichbühl in Zürich, der aus politischen Gründen erst 10 Jahre später realisiert wurde. 1962 übernahm Fred Eicher das Büro des verstorbenen Ernst Graf. In den Jahren 1959 bis 1995 hat Fred Eicher über tausend Projekte erarbeitet, viele davon mit den Architekten Ernst Gisel, Hans und Annemarie Hubacher, Theo Hotz, Ernst Hiesmayr, Peter Issler und Leo Hafner. Er war ein Mitbegründer der Schweizer Zeitschrift für Landschaftsarchitektur Anthos und hat als deren Redaktor diese Publikation in den Jahren 1965 bis 1984 geprägt. Mit seinen Werken beeinflusste Fred Eicher die nachfolgende Generation Schweizer Landschaftsarchitekten, u. a. Dieter Kienast und Günther Vogt. Im Jahr 2004 wurde Fred Eicher für sein Lebenswerk mit dem Schulthess-Gartenpreis geehrt.[2]
Subtile Eingriffe in die Landschaft unter Verwendung von schlichten, aber klaren Formen prägen die Projekte von Fred Eicher. Frühere Werke wie der Friedhof Eichbühl in Zürich-Altstetten sind mit den grossen linearen Bezügen, Flächen und asymmetrischen Kompositionen der Avantgarde der 1950er Jahre verpflichtet, während spätere Werke wie der Friedhof Wettswil mit ihren axialen Bezügen und Symmetrien die Postmoderne der 1980er Jahre aufnehmen.[3]
Fred Eichers Projekte zeichnen sich durch eine zeitlose Moderne aus: Einfache, wohl durchdachte Eingriffe ins Gelände fügen die Gartenanlagen harmonisch in die Landschaft ein und zeichnen sich dennoch durch eine klare räumliche Ausgestaltung aus.[4]
Werke (Auswahl)
- 1959 Lehrerseminar St. Michael Zug
- 1964 Friedhof Dietlikon
- 1964 Garten der Siedlung Nussdorf, Wien
- 1967 und 1990 Freibad Dübendorf
- 1968 Friedhof Eichbühl, Zürich-Altstetten
- 1970 Hotel Atlantis, Zürich
- 1970 und 1981 Kantonsschule Zug
- 1972 Sport- und Erholungsanlage Tal, Adliswil
- 1972 Schwimmbad Lättich, Baar ZG
- 1975 Gemeindehaus Langnau am Albis
- 1975 Schule Loogarten, Zürich-Altstetten
- 1977 Neuer Botanischer Garten, Zürich
- 1978 Völkerkundemuseum der Universität Zürich
- 1980 Sportanlage Dürrbach, Dübendorf
- 1980 Kurpark Gaggenau
- 1982 Friedhof, Wettswil am Albis
- 1983 Friedhof Dielsdorf ZH
- 1984 Werft ZSG und 1985–1987 Seeuferanlage, Zürich-Wollishofen
- 1985 Schweizer Botschaft in Brasília
- 1986 OLMA, St. Gallen
- 1988 Friedhof Adliswil
- 1988 Friedhof Doerndler, Regensdorf
- 1989 EPI-Klinik, Zürich
- 1994 Sportanlage Tüfi, Adliswil
Literatur
- Schweizer Heimatschutz (Hrsg.): Fred Eicher Landschaftsarchitekt. Schulthess Gartenpreis 2004. Zürich 2004.
- Fred Eicher erhält den Schulthess-Gartenpreis 2004. NZZ-Artikel vom 10. September 2004
- Udo Weilacher: Made in Switzerland. Die Schweizer Landschaftsarchitektur im 20. Jahrhundert. Website der Prohelvetia. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
Einzelnachweise
- Peter Egli: Würdigung, in: Schweizer Heimatschutz (Hrsg.): Fred Eicher Landschaftsarchitekt. S. 3.
- Schweizer Heimatschutz (Hrsg.): Fred Eicher Landschaftsarchitekt. S. 5–6 und 32–34.
- Hansjörg Gadient: Fred Eicher – radikal grosszügig. In: Schweizer Heimatschutz (Hrsg.): Fred Eicher Landschaftsarchitekt. S. 6–7.
- Peter Egli: Würdigung, in: Schweizer Heimatschutz (Hrsg.): Fred Eicher Landschaftsarchitekt. S. 3.