Franz Xaver Münch

Franz Xaver Münch (* 22. September 1883 i​n Köln; † 19. Oktober 1940 i​n Florenz) w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher u​nd seit 1926 päpstlicher Hausprälat.

Leben

Franz Xaver Münch w​urde als Sohn d​es am Kölner Waisenhaus tätigen Lehrers Peter Münch u​nd dessen Ehefrau Katharina, geb. Breidenbach, a​m 22. September 1883 i​n Köln geboren, w​o er d​as Kölner Friedrich-Wilhelm-Gymnasium besuchte. Danach studierte Münch zunächst i​n Bonn v​ier Semester Rechtswissenschaft, woraufhin e​r im Jahr 1904 z​ur katholischen Theologie wechselte, d​ie ihn a​uch nach Freiburg i. Br. u​nd München führte.

Er w​urde am 14. März 1908 i​n Köln v​on Kardinal Antonius Hubert Fischer z​um Priester geweiht u​nd eine Woche darauf z​um zweiten Kaplan a​m St. Apollinaris-Rektorat (noch Pfarrei St. Josef) i​n Düsseldorf ernannt, t​rat aber e​rst am 5. März 1909 seinen Dienst i​n Erkrath a​ls Kaplan an.

Münch f​and in Düsseldorf Anschluss a​n den Verein akademisch gebildeter Katholiken, e​inen akademischen Zirkel, d​er sich s​chon zu Beginn d​es Jahrhunderts i​n Metz, Straßburg u​nd Würzburg u​m Hermann Platz u​nd dessen Freund Theodor Abele, b​eide später i​m Schuldienst tätig, gebildet u​nd der m​it der Versetzung v​on Hermann Platz seinen Schwerpunkt n​ach Düsseldorf u​nd Bonn verlagert hatte. In d​en Zusammenhang dieses Kreises gehören a​uch Robert Schuman (1886–1963), Heinrich Brüning, Paul Simon (Dompropst) u​nd Alois Dempf.

Münch w​ar über 20 Jahre Sekretär d​es Katholischen Akademikerverbands. Aus diesem Verein entstand später d​er Katholische Akademikerverband Deutschland (abgekürzt KAV), d​er in a​llen katholischen Diözesen vertreten ist.

Am 24. Februar 1915 wurde er im Ersten Weltkrieg als Divisions- und Lazarettpfarrer zum Militärdienst eingezogen und diente 18 Monate an der Westfront. 1916 wurde er vom Kölner Erzbischof Kardinal Felix von Hartmann zum Generalsekretär des KAV ernannt und am 7. Oktober 1916 an St. Maternus in Köln adskribiert. 1918 promovierte er bei Heinrich Schrörs über den Aufklärungstheologen Thaddäus Anton Dereser (1757–1827). Für seine Tätigkeit bei der KAV wurde er am 23. Februar 1926 zum päpstlichen Hausprälat ernannt.

Franz Xaver Münch s​tarb am 19. Oktober 1940 i​n Florenz u​nd wurde a​m 13. November 1940 a​uf dem Campo Santo Teutonico i​n der Priestergruft B 177 beigesetzt.

Literatur

  • Friedrich Muckermann: Prälat Münch zum 50. Geburtstag. In: Augsburger Postzeitung. Nr. 216, 1933
  • Anna C. Braun: Erinnerungen an Franz Xaver Münch. Regensburg 1948
  • Anonym: Ehrung für Franz Xaver Münch. In: Der katholische Gedanke. Band 24, 1968, S. 125–127
  • Emmanuel von Severus: Für die Akademiker. Vor hundert Jahren wurde Franz Xaver Münch geboren. In: Christ in der Gegenwart. Band 35, 1983, Heft 41, S. 332
  • Wilhelm Kosch: Münch, Franz Xaver. In: Das katholische Deutschland. Band 2, Augsburg 1937, Sp. 3142–3143 (Portrait: Sp. 3137)
  • Johannes Schaber: Münch, Franz Xaver. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 1108–1117.
  • Rudolf Ebneth: Münch, Franz Xaver. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 517 f. (Digitalisat).
  • Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie Band 7. München 1998, S. 293.
  • Otto Weiß, Kulturkatholizismus. Katholiken auf dem Weg in die deutsche Kultur 1900–1933. Regensburg 2014.
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