Franz Josef Schild
Franz Josef Schild (* 14. August 1821 in Grenchen; † 13. Dezember 1889 ebenda) war ein Schweizer Arzt, Solothurner Kantonsrat der Liberalen Partei, Volkskundler und Autor von Literatur in Solothurner Dialekt.
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Leben und Werk
Schild war ein Bruder des Agronomen Joseph Schild (1824–1866).[1] Er studierte Medizin in München und machte sein Staatsexamen in Zürich.[1] Zunächst arbeitete er in Grenchen als Allgemeinpraktiker, danach spezialisierte er sich auf Augenheilkunde und Chirurgie.[1] Von 1874 bis 1881 war Schild liberaler Kantonsrat.[1]
Schild war archäologisch und besonders volkskundlich interessiert. Sein Werk Der Grossätti aus dem Leberberg, eine «Sammlung von Volks- und Kinderliedern, Spottreimen, Sprüchwörtern, Wetter- und Gesundheitsregeln u. s. w.» erschien 1864 und wurde mehrmals – zuletzt 1960 – neu aufgelegt. Wie es im Untertitel heisst, schrieb er das Buch als Beitrag zum Schweizer-Idiotikon – dieses war erst kurz zuvor, 1862, in Zürich gegründet worden, und Schild blieb ihm auch in den folgenden Jahren als Korrespondent verbunden.[2] Wie der Titel zweier Prosastücke von 1864 besagt, erzählte Schild «aus dem Volk und für das Volk». Seine literarisierte Mundart wollte dabei «zwischen Solothurn und dem Berner Seeland» vermitteln.[1] Er schuf «einen volkskundlichen Beitrag zur Sozialgeschichte des oberen Leberbergs vor dem Hintergrund der in Grenchen einziehenden Uhrenindustrie».[1]
Ein Teilnachlass von Schild befindet sich im Stadtarchiv Grenchen.[3]
Literatur
- William Marti: Dr. Franz Josef Schild: Der Grossätti vom Leberberg. Gedenkschrift zum 50. Todestage, 13. Februar 1939. Grenchen: A. Niederhäuser A.G., 1939. OCLC 78007912
- Hans Brunner (Hrsg.): Franz Josef Schild. Olten: Knapp, 2012. ISBN 978-3-905848-64-9[4]
- Hans Erhard Gerber: Schild, Franz Josef. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
- Texte von Franz Josef Schild auf dem Wiki der Stadt Grenchen
Einzelnachweise
- Hans Erhard Gerber: Schild, Franz Josef. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Rechenschaftsbericht des Schweizerischen Idiotikons an die Mitarbeiter, abgestattet von der Central-Commission im Herbst 1868, S. 38.
- Verzeichnis der Bestände Stadtarchiv Grenchen 2013
- Inhaltsangabe (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website des Knapp Verlags