Franz Josef In der Smitten
Franz Josef In der Smitten (* 24. Februar 1929 in Erkelenz; † 15. Juni 2010[1]) war ein promovierter deutscher Fernsehtechniker und Professor für Nachrichtentechnik. Unter seiner Leitung wurde in Westdeutschland das Farbfernsehen weiterentwickelt und in Betrieb genommen.
Leben
Franz Josef In der Smitten absolvierte ein Studium der Physik an der Universität zu Köln und war ab 1953 Mitarbeiter in der Abteilung Niederfrequenz-Technik des WDR. 1958 arbeitete er als Betriebsingenieur und Leiter der Abteilung Video-Messtechnik des WDR. 1961 promovierte er zum Dr. rer. nat. an der Universität zu Köln.[2]
1967 war In der Smitten Leiter der WDR-Videotechnik und damit verantwortlich für die Einführung des PAL-Farbfernsehsystem für das deutsche Fernsehen, zu dessen Entwicklung er maßgebliche nachrichtentechnische Grundlagen beitrug. Nach seiner Tätigkeit arbeitete er ab 1972 als Chefingenieur und stellvertretender Technischer Direktor des WDR, bevor er 1974 an der Fakultät für Elektrotechnik der RWTH Aachen habilitierte.
Im Jahre 1975 wurde In der Smitten als ordentlicher Professor für Nachrichtentechnik an die Gesamthochschule Wuppertal berufen. Dort war er acht Jahre Dekan der elektrotechnischen Fakultät und Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sein ehemaliges WDR-Versuchslabor für elektronische Farbfernsehtechnik ist in den Fakultätsräumen noch heute in Funktion und kann besichtigt werden.[3] Zwischen 1987 und 1991 war er Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der damaligen Bergischen Universität – Gesamthochschule Wuppertal, wo er 1994 emeritierte.
Im Laufe seiner Forschungstätigkeit war In der Smitten mit seinen Studenten weiterhin an der Entwicklung des Videotextes, der digitalen Audiostudiotechnik und des digitalen terrestrischen Fernsehens DVB-T beteiligt. Für seine Forschungstätigkeit wurde er mit einer Ehrendoktorwürde, der Richard-Theile-Medaille (1992) und dem Bundesverdienstkreuz am Bande[4] (2000) ausgezeichnet. Er war langjähriger Vorsitzender der Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft (FKTG).
Im Alter von 81 Jahren verstarb Franz Josef In der Smitten nach langer Krankheit und wurde in seiner Heimatstadt Köln auf dem Melaten-Friedhof[1] beigesetzt.
Auszeichnungen
- Richard-Theile-Medaille, 1992
- Bundesverdienstkreuz am Bande, 2000
Publikationen
- Untersuchungen über das magnetische Verhalten dünner Schichten von γ-Fe2O3 bei kurzzeitiger Feldeinwirkung, Westdeutscher Verlag, Köln 1962, mit Heinrich Lange
- Elektronische Fernsehtechnik – Grundlagen der Bildabtastung, Signalerzeugung und Signalverarbeitung von Heinz Lueg, bearbeitet von F. J. In der Smitten, Aachen, 1971
Einzelnachweise
- Uwe E. Kraus: Nachruf: Zum Tode von Professor In der Smitten. (PDF; 96 KB) WDR, 12. August 2010, abgerufen am 30. Oktober 2018.
- Prof. Dr. Franz Josef In der Smitten: Der Farbfernsehpionier. WDR, abgerufen am 30. Oktober 2018 (Vita).
- Rundfunk gestern: Die Einführung des Farbfernsehens 1967. WDR, abgerufen am 30. Oktober 2018.
- Ein Pionier des Farbfernsehens: Prof. Dr. Franz Josef In der Smitten 80. In: Pressestelle der Bergischen Universität Wuppertal. 25. Februar 2009, abgerufen am 28. August 2019.