Franz Gielen

Leben

Gielen, Sohn des Aachener Stadtrats, Handelskammervizepräsidenten und Mitglied des Reichstags Victor Gielen, studierte nach dem Abitur zunächst in seiner Heimatstadt Aachen Ingenieurwesen, dann in Straßburg und Bonn Rechtswissenschaft.

Nach Ablegung der beiden juristischen Staatsexamen und Ableistung der Assessorenzeit wurde Gielen 1898 Beigeordneter in Münster, ab 1902 war er zunächst Bürgermeister, dann Oberbürgermeister in Neuss, dann von 1921 bis 1929 Oberbürgermeister von München-Gladbach, jetzt Mönchengladbach. 1929/30 wurde er noch Kommissarischer Oberbürgermeister von Gladbach-Rheydt.

Gielen war zeitlebens ein begeistertes Mitglied des KV. In Aachen wurde er als Student Mitglied der katholischen Studentenverbindung Carolingia, in Straßburg bei der Frankonia und in Bonn bei der Arminia. Ehrenphilister wurde er später bei Germania - Münster, Suevia – Köln, Nassovia – Gießen und Rhenania – Innsbruck, alle im KV. 1890/91 war Gielen Vororts-Präsident und damit Leiter des gesamten KV.

Wirken

Neben seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister war Gielen Vorstandsmitglied bzw. stellvertretender Vorsitzender des Rheinischen, Preußischen und Deutschen Städtetages, zeitweilig auch Präsident des Rheinischen Provinziallandtags. Gielen engagierte sich stark als Vorstandsmitglied im Volksverein für das katholische Deutschland, der den deutschen Sozialkatholizismus maßgeblich beeinflusste.

Gielen hatte einen sehr großen Bekanntenkreis und viele Verbindungen zu bedeutenden Persönlichkeiten. Er war der einzige von den Bürgermeisterkollegen, den Konrad Adenauer als Kölner Oberbürgermeister duzte und mit dem er auch viele wesentliche Fragen der Kommunalpolitik erörterte. Die besonders guten Beziehungen zwischen Gielen und Adenauer sind wohl auch dadurch begründet worden, dass Gielen Anfang 1906 Adenauer empfahl, sich bei der Stadt Köln um die offene Beigeordnetenstelle zu bewerben und seine Unterstützung dafür zusagte. Diese Stelle war für Adenauer dann das Sprungbrett für das Amt des Oberbürgermeisters in Köln und zu seiner späteren politischen Karriere.

Literatur

  • Jens Metzdorf (Hrsg.): 150 Bürger. Die Bürgergesellschaft zu Neuss 1861–2011. Bürgergesellschaft zu Neuss, Neuss 2012, ISBN 978-3-00-039656-4, S. 124.
  • Franz Meyers in: Siegfried Koß, Wolfgang Löhr (Hrsg.): Biographisches Lexikon des KV. 1. Teil (= Revocatio historiae. Band 2). SH-Verlag, Schernfeld 1991, ISBN 3-923621-55-8, S. 40 f, m.w.N.
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