Frank McCourt
Francis „Frank“ McCourt (* 19. August 1930 in New York City; † 19. Juli 2009 ebenda) war ein US-amerikanischer Schriftsteller irischer Abstammung.
Leben
Frank McCourt wurde als ältester Sohn einer irischen Einwandererfamilie in Brooklyn, New York, geboren. Als er fünf Jahre alt war, kehrte seine Familie nach Irland zurück, da seine Eltern aufgrund der Großen Depression in New York keine Arbeit fanden. McCourt verbrachte den Rest seiner Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen im katholisch geprägten Limerick. Sein Vater Malachy war arbeitslos und vertrank häufig das Stempelgeld. Als Frank McCourt zehn Jahre alt war, ging der Vater nach England, um dort in einer Fabrik zu arbeiten. 1944 fing der Junge an, als Telegrammbote zu arbeiten, da der Vater kein Geld schickte. So musste Frank McCourt zusammen mit seiner Mutter Angela für die jüngeren Geschwister Malachy McCourt, Michael und Alphey, sorgen.
1949 hatte er sich den Traum seiner Jugend zusammengespart: Die Fahrkarte zurück nach New York. Dort arbeitete er zunächst im Biltmore Hotel und ging dann zur Armee. Als Korporal war er drei Jahre lang in Bayern stationiert, vorwiegend bei der Hundestaffel in der Lenggrieser Prinz-Heinrich-Kaserne.[1] Nach seiner Heimkehr studierte er in New York und arbeitete nebenbei in Lagerhäusern und auf den Docks, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach dem Ende seines Studiums unterrichtete er an verschiedenen Schulen als Englischlehrer. Zuletzt war er 15 Jahre an der renommierten Stuyvesant High School in New York. Dort unterrichtete er vor allem kreatives Schreiben. Frank McCourt war dreimal verheiratet, seine Tochter Margaret stammt aus erster Ehe.
Im Ruhestand verarbeitete Frank McCourt seine schwierige Kindheit und Jugend in dem autobiografischen Roman Die Asche meiner Mutter (1996). Das Buch wurde mit über 6 Millionen Exemplaren zum internationalen Bestseller und brachte seinem Autor 1996 den National Book Critics Circle Award und 1997 den Pulitzer-Preis. Der Roman wurde 1999 von Alan Parker verfilmt.
In Ein rundherum tolles Land erzählt Frank McCourt seine Erlebnisse seit der Rückkehr nach New York. Im dritten Teil seiner Memoiren, Tag und Nacht und auch im Sommer, schildert er sein Berufsleben als Lehrer mit teils sehr problematischen Klassen.
Am 19. Juli 2009 verstarb Frank McCourt, der an einer Meningitis litt, im Alter von 78 Jahren nach Angaben seines Verlegers Scribner in einem Hospiz in Manhattan, New York, an den Folgen eines metastasierten Melanoms.[2]
In Limerick gibt es seit Juli 2011 in der Leamy’s School, die McCourt einst als Schüler besuchte, ein Frank-McCourt-Museum, das von seinem Bruder Malachy McCourt eingeweiht wurde.[3]
2017 wurde der Zeichentrick-Kurzfilm Angelas Weihnachten veröffentlicht, der auf dem Kinderbuch Angela and the Baby Jesus von McCourt basiert. Seine Witwe Ellen McCourt war als Executive Producer an der Verfilmung beteiligt.
Werke
- 1996: Die Asche meiner Mutter (Originaltitel: Angela’s Ashes), Luchterhand Literaturverlag, München. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 24. bis zum 30. März und vom 7. bis zum 13. April 1997)
- 1999: Ein rundherum tolles Land (Originaltitel: ’Tis. A Memoir), Luchterhand Literaturverlag, München.
- 2005: Tag und Nacht und auch im Sommer. Erinnerungen (Originaltitel: Teacher Man. A Memoir), Luchterhand Literaturverlag, München.
- 2007: Wo ist das Christkind geblieben? Eine Weihnachtsgeschichte (Originaltitel: Angela and the Baby Jesus), Luchterhand Literaturverlag, München.
Mitwirkung
- 2001: Yeats ist tot! (Originaltitel: Yeats is Dead!), Fortsetzungsroman für Amnesty International mit Roddy Doyle, Conor McPherson, Hugo Hamilton und elf anderen irischen Autoren, hrsg. von Joseph O’Connor, List, München, ISBN 3-548-68029-1.
Weblinks
- Literatur von und über Frank McCourt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Frank McCourt in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Frank McCourt bei perlentaucher.de
- Frank McCourt in der Internet Movie Database (englisch)
- Frank McCourt in der Notable Names Database (englisch)
- Seine Lehrjahre – Porträt in Die Zeit, 08/2006
- Frank McCourt, Author of ‘Angela’s Ashes,’ Dies at 78, NYT, 19. Juli 2009
- http://www.frankmccourtmuseum.com/
Einzelnachweise
- Stationierung in Lenggries laut Merkur.de, abgerufen am 29. Januar 2015
- BBC: Best-selling author McCourt dies
- Frank-McCourt-Museum in Limerick