Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie
Das Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie (FEM, Eigenschreibweise fem) ist ein 1922 gegründetes, unabhängiges Forschungsinstitut in Schwäbisch Gmünd, das industrienahe, angewandte Forschung- und Entwicklungsarbeit betreibt, insbesondere auf dem Gebiet der Edelmetalle und der galvanischen Oberflächenveredelung. Sämtliche Fragestellungen der Material- und Oberflächentechnik rund um den Werkstoff Metall werden bearbeitet. Träger des Instituts ist der ebenfalls in Schwäbisch Gmünd ansässige Verein für das Forschungsinstitut. Der Standort Schwäbisch Gmünd knüpft an die dortige bedeutende Tradition der Gold- und Silberverarbeitung an.
Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie (FEM) | |
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Das FEM (im Bild: Applikationstechnikum) | |
Träger: | Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie |
Rechtsform des Trägers: | eingetragener Verein |
Sitz des Trägers: | Schwäbisch Gmünd |
Mitgliedschaft: | Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" |
Standort der Einrichtung: | Schwäbisch Gmünd |
Art der Forschung: | Industrienahe, anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung |
Fachgebiete: | Metallkunde, Elektrochemie, Leichtmetall-Oberflächentechnik, Plasma-Oberflächentechnik und Materialphysik, Analytik |
Leitung: | Andreas Zielonka |
Mitarbeiter: | 80 (Stand 2016) |
Homepage: | https://www.fem-online.de/ |
Geschichte
Im Jahr 1922 wurde das Institut als "Probier- und Forschungsanstalt für Edelmetalle" gegründet. Die Initiative ging von den örtlichen Unternehmen, der Stadt Schwäbisch Gmünd und dem Land Württemberg aus. Untergebracht wurde es in den Räumen der Staatlichen Höhere Fachschule für das Edelmetallgewerbe. Vier Jahre später wurde dort eine Galvanotechnische Musterwerkstätte eingerichtet.
1954 gehörte das FEM zu den Gründungsmitgliedern der AiF – Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V.
Nachdem sich das Forschungsinstitut etabliert hatte und auf dreißig Mitarbeiter angewachsen war, erfolgte 1958 der Umzug in den Neubau in der Katharinenstraße; hier befindet sich das Forschungsinstitut bis heute. Ab diesem Zeitpunkt kam es zur kontinuierlichen Vergrößerung des Instituts. Im Jahr 1965 kam die Abteilung Umweltanalytik hinzu, 1977 die Abteilung Aluminium-Oberflächentechnologie und 1989 die Abteilung Physikalische Oberflächen- und Dünnschichttechnologie (PVD), die 2004 zur Abteilung Plasma-Oberflächentechnik und Materialphysik wurde.
Ebenfalls im Jahr 1989 zählte das FEM zu den Gründungsmitgliedern der European Academy of Surface Technology (EAST). 1996 wurde das FEM ein akkreditiertes Prüflabor.
2003 wurde das FEM erstmals baulich erweitert, 2011 folgte die Eröffnung eines weiteren Anbaus, dem sogenannten Applikationstechnikum. Der Bau am Standort in der Katherinenstraße wurde möglich, da das benachbarte Gefängnis am Amtsgericht Schwäbisch Gmünd abgebrochen wurde.
Ernst Raub und sein Sohn Christoph J. Raub leiteten das Institut von 1934 bis 1995 und prägten die Geschichte und die Entwicklung des Institutes entscheidend. 1995 übernahm Hermann Jehn die Leitung, seit 2001 führt Andreas Zielonka die Geschäfte des Instituts.
Das FEM gehört heute zu den dreizehn unabhängigen Forschungsinstituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) sowie zur 2015 gegründeten Zuse-Gemeinschaft, der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V.
Arbeitsgebiete
Das FEM gliedert sich in fünf Abteilungen. In allen Arbeitsbereichen betreibt das Institut sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung. Die Abteilungen Metallkunde und Elektrochemie zählen zu den ursprünglichen Arbeitsgebieten, die vor allem auch durch die ansässigen Unternehmen in der Gold- und Silberstadt gewünscht waren. Über die Jahre kamen weitere Abteilungen hinzu die sich heute in die Abteilungen Leichtmetall-Oberflächentechnik, Plasmaoberflächentechnik und Materialphysik sowie Analytik aufgliedern.
Weblinks
- fem-online.de – Website des FEM